0783 - Arena der Monster
werden.
***
»Hier unten riecht’s genauso muffig wie im Keller von Zamorras Originalschloss«, beschwerte sich Robert Tendyke, als sie zwischen den Regenbogenblumen im Château Montagne der Spiegelwelt hervortraten.
Asmodis sog die abgestandene Luft im Kuppelsaal tief ein. »Das duftet nicht halb so gut wie in der Hölle«, behauptete er grinsend.
»Seid leiser, ihr Narren!«, zischte Merlin Ambrosius. Der König der Druiden schloss die Augen. Er konzentrierte sich auf die Bewohner des Châteaus. Er musste herausfinden, ob sich Zamorra und Nicole im Schloss aufhielten.
»Die Köchin befindet sich hier«, sagte Asmodis. »Außerdem noch zwei sogenannte Leibwächter.«
Merlin nickte. Er hatte dieselben Informationen herausgefunden. »Aber da gibt es noch zwei weitere Diener des anderen Zamorra«, behauptete er. »Sie werden gerade von einem Krankenwagen abgeholt.«
Bei ihnen handelte es sich um die beiden Männer, die Zamorra auf der Flucht angeschossen hatte.
»Warten wir noch, bis der Wagen weg ist«, schlug Tendyke vor.
Leise stiegen sie die Treppe zu den oberen Stockwerken hoch. Zuerst Asmodis, dann Tendyke. Merlin zuletzt. Sie verzichteten absichtlich auf Asmodis’ Teleportgabe. Sie wollten so viele Informationen wie möglich sammeln, ehe sie sich zu erkennen gaben.
Kurz vor der Tür zum Erdgeschoss hob Asmodis seine künstliche Hand. Er blickte das technische Wunderwerk an und lächelte. Es tat gut, wieder voll einsatzfähig zu sein.
»Der Notarzt und die Sanitäter sind weg. Die Köchin ebenfalls. Aber da sind noch mal zwei seiner Büttel angekommen«, flüsterte er.
Lautes Schimpfen war bis zur Erdgeschosstür zu hören. Asmodis öffnete die Tür und schlüpfte durch den Spalt. Seine Begleiter folgten wortlos.
»Weshalb lasst ihr Idioten diese Kretins entkommen?!«, brüllte einer der Schergen, der im Château zurückgeblieben war.
»Ach, und warum mussten wir ihnen überhaupt hinterher?«, verteidigte sich einer der Angegriffenen. Es handelte sich um den Beifahrer des von Zamorra explosionsreif geschossenen Autos. »Weil ihr die beiden auch habt entkommen lassen.«
»Hört auf mit dem Unsinn«, bat der Fahrer. »Apostolous und Ibrahim sind ihnen auf der Spur.«
»Falls sie die Spur nicht verloren haben«, höhnte der erste Sprecher.
Merlin blickte Asmodis spöttisch an. »Wenn die sich selbst zerfleischen, haben wir keine Arbeit damit«, hauchte er.
Sein dunkler Bruder wiegte nachdenklich den Kopf.
Sollen wir gleich zuschlagen?, hieß das. Merlin machte mit der Hand ein Zeichen, erst noch abzuwarten.
Das Summen eines Handys nahm ihm die Entscheidung ab.
»Hier Antoine«, meldete sich der Scherge, der seine Kumpane angegriffen hatte. »Was ist los, Ibrahim?« Er hörte seinem Kollegen am anderen Ende der Leitung zu. Einige Male nickte er. »Was? Euer Auto ist Schrott? Die haben euch mit dem Golf touchiert?«
Seine Kollegen redeten durcheinander. Antoine musste sich erst lautstark Ruhe verschaffen.
»Apostolous stellt ihnen ein paar Kilometer weiter eine Falle? Hoffentlich benimmt er sich nicht so dämlich wie ihr!« Damit beendete er die Verbindung. »Unfähige Idioten! Wenn der Chef zurückkommt, können wir was erleben.«
»Ihr könnt schon jetzt etwas erleben!«, donnerte Merlins Stimme durch den Saal.
»Was?« Antoine zog blitzschnell seine Pistole. »Wer seid ihr?«, wollte er wissen, während er Merlin mit der Waffe bedrohte. »Ihr habt hier nichts zu suchen!«
»O doch«, antwortete der Zauberer. Die Pistole in Antoines Hand schien er völlig zu ignorieren.
»Die Hände hoch, ihr Bastarde, sonst knallen wir euch ab«, befahl Antoine.
»Großer Fehler«, antwortete Asmodis trocken.
Im nächsten Augenblick wurde Rocco von einer unsichtbaren Kraft empor gehoben. Er flog rückwärts und prallte mit voller Wucht an die nächste Tür. Er schrie auf und ließ seine Waffe fallen. Dann fiel er selbst zu Boden.
»Legt sie um!«, heulte Rocco, der auf allen Vieren herumkrabbelte und sich erfolglos bemühte, aufzustehen. Eine unsichtbare Hand schien ihn niederzudrücken.
Antoine wollte den Abzug seiner Pistole durchziehen. Doch die Waffe hatte anscheinend Ladehemmung. Zamorras Leibwächter blickte verzweifelt auf seine Kollegen. »Tut doch was, ihr Idioten!«, schrie er. Georges und Alexander fuchtelten ebenfalls mit ihren Pistolen umher, aber auch ihre Waffen blieben stumm.
Weißblaue Blitze schlugen aus Antoines Pistole hervor. Feuer wanderte über seinen Arm und nach kurzer Zeit
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