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0784 - Avalons Geistergräber

0784 - Avalons Geistergräber

Titel: 0784 - Avalons Geistergräber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hätte jemand an breiten Vorhängen gezogen.
    Selbst ihre Sprache war anders geworden, ebenfalls ruhiger, respektvoller, nicht mehr von der Hektik erfüllt, die besonders Sukos Leben bestimmte. »Du kannst dich nicht näher dazu äußern, Abbé?«
    Bloch schüttelte den Kopf. »Noch nicht. Ich spüre es nur. Es kommt auf mich zu. Tu mir einen Gefallen und sag mir endlich, was vor uns liegt, was du siehst.«
    »Entschuldige bitte, ich habe es vergessen, weil ich einfach zu sehr mit meinen eigenen Gedanken beschäftigt war.«
    »Keine Entschuldigung, denn mir ergeht es nicht anders.«
    Suko räusperte sich. »Wir schauen von hier aus in ein wunderschönes Tal, dessen flache Hänge mit Bäumen, Büschen und einem weichen Grasteppich bewachsen sind. Ich sehe blühende Blumen, ich kann ihren Duft aufnehmen, und ich schaue auch in die Mitte des Tals hinein, wo ich mächtige Steine sehe, die so angeordnet sind, als wären sie eine kleine Festung.«
    Der Abbé schwieg lange. »Was siehst du sonst noch?«
    »Nur einen Himmel.«
    »Wie ist er?«
    »Wunderschön. Azurblau, weit, fast unendlich. Kaum Wolken.«
    Suko hatte den Kopf zurückgelegt und drehte ihn, um in die verschiedenen Richtungen zu blicken.
    »Siehst du Tiere?«
    »Nein.«
    »Kannst du Menschen erkennen?«
    »Auch nicht. Es gibt nur uns beide. Ansonsten sind wir von einer großen Leere umgeben.«
    Der Abbé hob die Hand. Suko war lange genug mit ihm zusammen, um zu wissen, dass er einen Einspruch anmelden wollte. So war es dann auch. »Nein, mein Freund, es gibt keine Leere, es wird nie eine geben, der Geist ist immer vorhanden.«
    »Aber ich spüre ihn nicht.«
    »Das ist sehr schade, aber auch ich hätte mein Augenlicht wieder. Man muss schon so sensibel sein wie ich, um ihn überhaupt merken zu können, wenn du verstehst.«
    »Vielleicht.«
    »Ich sage dir, Suko, es ist etwas Besonderes, was mir entgegenweht. Es ist nicht weit von uns entfernt, ich will nicht sagen, dass es ganz nah ist, aber ich habe den Eindruck, dass wir dicht vor einem Ziel stehen, vor einer wichtigen Etappe.«
    Der Inspektor hütete sich, dagegen zu sprechen. Er fragte nur:
    »Und wo könnte das Ziel sein?«
    Der Abbé hob den rechten Arm. Er streckte seine vier Finger aus und legte sie dabei dicht zusammen. Dann senkte er die Hand etwas und sagte leise: »Dort unten…«
    »Im Tal?«
    »Ja.« Bloch holte tief Luft, danach lächelte er. »Hast du mir nicht von den Steinen erzählt, die dort stehen, als wären sie zu einer Festung zusammengefügt?«
    »Ja, das habe ich.«
    »Ich kann sie zwar nicht sehen, mein guter Freund, aber ich kann sie spüren. Sie haben etwas an sich, das ich nicht außer acht lassen kann. Es weht etwas entgegen, es ist wie eine Botschaft aus einer fernen Vergangenheit.«
    Suko verschluckte Frage und Antwort. Plötzlich war er gespannt.
    Zum erstenmal seit ihrer Ankunft spürte er, dass sich etwas tat. Hier lag einiges in der Luft. Er sah zwar keinen Silberstreif am Horizont, aber er spürte, dass sie vorankommen würden. Seinem Gefühl nach war die Zeit der großen Lethargie vorbei.
    Bloch nickte einige Male, als wollte er sich selbst bestätigen. Dann hörte er Sukos Frage, deren Inhalt er sehr vorsichtig formulierte.
    »Wenn du etwas spürst, Abbé, kannst du auch erfassen, ob es uns freundlich oder feindlich gesinnt ist?«
    Bloch hob die Schultern. »Das ist schwer. Ich möchte dir trotzdem eine Antwort geben, die dir leider nicht viel sagen wird. Ich meine, dass es neutral ist.«
    »Akzeptiert.«
    »Nicht nur neutral, es wartet auch darauf, von uns ausgelotet zu werden. Ich bin sicher, dass es uns weiterbringt, und wir sollten diesen Platz hier so schnell wie möglich verlassen. Es kann der Anfang vom Ende unseres Aufenthalts auf der Nebelinsel sein, aber ich will nichts beschwören. Bisher ist es nicht mehr als eine Vermutung.«
    Bloch streckte Suko seinen Arm hin.
    Der Inspektor zog ihn in die Höhe. »Ha«, sagte Bloch, »die alten Knochen wollen nicht mehr so.«
    »Wir sind viel gewandert. Es ging auch an mir nicht spurlos vor über.«
    »Da bin ich beruhigt.«
    »Kannst du auch sein. Der Weg ist etwas steil, ich werde dich zum Ziel führen.«
    »Danke.«
    Suko umfasste den Arm des Templers am linken Ellenbogen und ging mit langsamen Schritten über den grasigen Grund, der weich wie ein handgeknüpfter Teppich war.
    Natürlich erlebte er die Spannung in seinem Innern, und er fragte sich, was der Abbé wohl gespürt hatte. Äußerlich war an den Steinen

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