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0786 - Angst vor der Hexe

0786 - Angst vor der Hexe

Titel: 0786 - Angst vor der Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Blutflecken, und Bill sah nicht anders aus.
    Er ging auf seinen Freund zu und streckte ihm die Hand entgegen.
    Brett umfasste sie. Er ließ sich von dem Reporter in die Höhe ziehen, schloss für einen Moment die Augen und stand auf der Stelle wie auf einem schwankenden Boot.
    »Danke«, sagte er nur.
    »Unsinn, Junge, das gehört sich. Wir beide sind kein Fraß für Ratten. Sieh es positiv. Wir haben das erste Hindernis überwunden. Was uns nicht umbringt, macht uns stärker.«
    »Da hast du Recht.«
    Es war wieder still in ihrer Umgebung geworden. Still, aber auch anders. Beide waren noch zu stark mit den Nachwirkungen des Kampfes beschäftigt, als dass es ihnen sofort aufgefallen wäre. Erst nach einigen Sekunden saugte Bill die Luft ein.
    »Da riecht doch was…«
    »Rauch«, sagte Brett. »Verdammt, das ist Rauch!«
    »Eben.«
    »Und wo?« Gibson war plötzlich hektisch.
    Der Reporter lachte scharf. »Kann ich dir sagen, mein Junge. Weiter vorn, vor uns, ja, genau. Ich denke, wir können es schaffen. Wir haben die erste Spur. Wo Rauch ist, da ist auch Feuer. Und wo ein Feuer brennt, da wollen sich Menschen wärmen.«
    »Die Hexe und…«
    »Genau, die Hexe und ihr Partner.«
    Brett Gibson schloss sekundenlang die Augen. »Wir werden sie uns holen, Bill. Wir holen sie uns beide. Und wenn sie den Kindern etwas angetan haben, dann…«, er sprach nicht mehr, sondern dokumentierte durch eine Geste, was er mit ihnen vorhatte, denn er hielt Bill die kleine Axt vor das Gesicht.
    Der Reporter nickte. Im Innern hoffte er, dass es dazu nicht kommen würde.
    Er wollte kein Blut mehr sehen…
    ***
    Ich sah das Haus, aber ich hielt mich zurück!
    Es hatte letztendlich besser geklappt, als ich geglaubt hatte, denn der Schnee lag nicht mehr so hoch. In dieser Umgebung standen die Bäume zu dicht beieinander.
    Zudem stand ich in sicherer Deckung. Ich schaute zwischen den Stämmen hindurch, die wie Gitterstangen unterschiedlicher Breite und Dicke vor mir hochragten. Es gab genügend Lücken, und so konnte ich auch erkennen, dass in dem alten Haus Licht brannte, doch kein normales. Es war ein weiches, natürliches, dessen Ursache wohl ein Feuer im Kamin war.
    Über dem Haus schwebte zudem eine Rauchwolke. Sie löste sich nur langsam auf, da kaum Wind wehte.
    Ich hatte keinen Schakal gesehen und auch keine Ratte. Beide Tierarten schienen sich bewusst vor mir versteckt zu halten. War es Zufall, hatte ich einfach Glück gehabt, oder hatten sie gespürt, dass ich Waffen bei mir trug, die ihnen sehr gefährlich werden konnten, vorausgesetzt, sie standen unter einem dämonischen Einfluss.
    Ich wusste noch nicht, wie ich in das Haus eindringen sollte. Okay, es gab eine Vordertür. Sie zu nehmen wäre Schwachsinn gewesen, denn so etwas fiel einfach aus und konnte zu einem gefährlichen Bumerang für die Kinder werden.
    Also eine andere Möglichkeit suchen. Nur fand ich die nicht, wenn ich hier stehen blieb.
    In der Dunkelheit bewegte ich mich weiter. Diesmal nicht direkt auf das Ziel zu, sondern einen Bogen schlagend, damit ich an die Rückseite des Hauses gelangte. Ich hatte die Lampe weggesteckt, war selbst zu einem Schatten in der Dunkelheit des Waldes geworden, der versuchte, so wenig Geräusche wie möglich zu machen.
    Immer wieder musste ich den Nadelbäumen ausweichen. Ihre starren Arme wollten nach mir greifen, um mir ihre Nadeln ins Gesicht zu stechen. Auch das schaffte ich relativ leicht und entdeckte dann eine Stelle, wo keine Bäume mehr standen und auch kein Unterholz den Weg versperrte. Hier hatte jemand die Natur abgeholzt.
    Bis an mein Ziel waren es nur wenige Schritte. Ein Schatten ragte in die Höhe. Hier sah ich keinen Lichtschimmer durch die Holzbalken flackern. Dafür ein Dach, das ziemlich weit heruntergezogen war und von einer glänzenden Schicht bedeckt wurde.
    Das Dach ließ ich außer Acht und trat sehr dicht an die Rückwand heran, um sie zu untersuchen. Ich entdeckte auch Fenster, nur waren sie für einen Menschen zu klein, da hätte sich nicht einmal ein Gummimann hindurchschlängeln können.
    Das Haus fiel zur Rückseite hin ab. An einer Stelle befand sich der Dachrand mit mir in Kopfhöhe. Um auf das Dach zu gelangen, benötigte ich nicht einmal eine Leiter. Es war eine Möglichkeit, denn auf der dicken Schneeschicht würde man mich kaum hören.
    Leider war mir ein Blick in das Innere des Hauses bisher verwehrt geblieben. Ich hatte auch keine Stimmen gehört. Wer immer sich darin aufhielt, der blieb ruhig,

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