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0786 - Angst vor der Hexe

0786 - Angst vor der Hexe

Titel: 0786 - Angst vor der Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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säuselte er honigsüß.
    Sie sagte nur einen Satz, doch der hatte es in sich. »Öffne die Backröhre!«
    ***
    Wie schwere Tannenzapfen prallten die Tiere auf den Rücken des Reporters. Bill stand breitbeinig im Schnee, drehte sich und stampfte zur Seite, wo der Boden bräunlich schimmerte. Dabei sah er Brett Gibson, den die Ratten ebenfalls nicht verschont hatten. Der Mann hatte sich ein Tier gepackt. Er hielt es in einer Hand, und schmetterte es zu Boden. Die Ratte fiel in den Schnee, der ihr nichts tat, denn die Unterlage war einfach zu weich, sie krabbelte sofort wieder hervor, bereit, sich auf ihren Feind zu stürzen.
    Zum Glück trugen sie sehr dicke Kleidung. Selbst die Zähne der Ratten brauchten eine Weile, um sich hindurchbohren zu können.
    Darauf setzten die Männer ihre Hoffnung.
    Sie schauten nicht hin, wie viele Ratten sie überfallen hatten, sie wollten sich wehren, und sie nahmen dabei ihre kleinen Beile zu Hilfe. Bill hackte zwei Ratten die Schädel ab, als sie sich an seinen Beinen festbissen.
    Dann wuchtete er sich zurück. An seinem Rücken hingen noch immer einige Tiere, und Bill tat das einzig Vernünftige. Rücklings rammte er seinen Körper gegen einen dicken Baumstamm. Er hörte das Schreien der Tiere, er wuchtete sich erneut gegen den Stamm.
    Das Schreien hörte auf, und die Ratten fielen zu Boden. Bill zertrat sie und kümmerte sich um die nächsten Vierbeiner.
    Gibson schlug mit der Waffe zu.
    Er war wie ein Berserker. Er keuchte, er hämmerte gegen die angreifenden Körper, und die Klinge der Axt zeigte einen Blutfilm.
    Das Blut der Tiere hatte sich verteilt. Es bildete eine Pfütze unter all den zerhackten Körper, die zuckend und ausblutend auf dem Boden lagen, ohne sich je wieder erheben zu können.
    Bill hackte weiter.
    Er hatte seine Gedanken ausgeschaltet. Nur nicht darüber nachdenken, was man hier tat. Das war falsch, das war schlimm, denn er würde ins Grübeln kommen, und er würde dann nicht mehr so reagieren, wie es sein musste.
    Er kämpfte.
    Die Ratten schrien. Sie rutschten heran, sie brüllten und fiebten immer wieder, sie waren einfach nicht zu stoppen, aber sie wurden auch weniger. Es interessierte die Männer nicht, dass ihre Kleidung zerfetzt wurde. Sie machten weiter und kamen sich vor wie Maschinen, die eingeölt waren und erst jetzt zur Hochform aufliefen.
    Bill kämpfte nicht zum ersten Mal gegen Ratten. Er wunderte sich darüber, mit welch einer Intensität diese Tiere hier angriffen. Auch wenn sie ausgehungert sein sollten, kam es ihm unglaublich vor, dass sie so darauf aus waren, Menschen zu zerreißen. Für ihn war das nicht normal, da musste etwas anderes dahinterstecken.
    »Bill…« Der Reporter hörte den Ruf und nahm gleichzeitig das Geräusch des Aufpralls wahr. Er drehte sich herum, und der Schrei fuhr ihm wie ein heißer Strahl durch die Glieder.
    Sein Freund Brett Gibson war ausgerutscht. Er lag auf dem Rücken und war in dieser Position den angreifenden Ratten so gut wie hilflos ausgeliefert.
    Er schlug noch zu, zerhackte auch ein Tier, doch zwei, drei andere waren schneller. Sie huschten über den Körper hinweg in Richtung Kopf und Gesicht.
    Ein Tier konnte er abstreifen, die beiden anderen hatten seinen Hals schnell erreicht, wo zum Glück der Kragen hochstand, so dass sie ihre spitzen Zähne zunächst dort hineinbissen.
    Die erste Ratte sprang.
    Sie wäre unweigerlich auf dem Gesicht des Mannes gelandet, hätte Bill nicht im letzten Augenblick eingegriffen. Er trat zu, und sein Tritt erwischte die Ratte im Flug. Er schleuderte sie zur Seite, sie überschlug sich, und sie schaffte es nicht mehr, sich zu erholen. Die dritte Ratte erwischte Brett selbst. Er wuchtete sie mit einem Schlag von seinem Körper weg, um sich danach keuchend aufzurichten.
    »Danke, Bill!«
    Der hörte gar nicht hin, sondern erwischte mit dem Beil ein Tier im Flug.
    Es wurde in zwei Teile zerhackt, und mit ihnen zusammen fielen zahlreiche Blutstropfen in den Schnee.
    Dann war es vorbei!
    Keine Ratte griff mehr an. Nicht ein Tier löste sich aus den Schatten des starren Unterholzes. Wenn welche übriggeblieben waren, dann hatten sie sich zurückgezogen, denn die beiden Menschen waren von ihnen unterschätzt worden.
    Brett Gibson saß am Boden und schüttelte den Kopf, weil er es einfach nicht begreifen konnte. Er stieß keuchend den Atem aus, der von seinem Mund kondensiert und zu Nebelwolken wurde. Auch seine Kleidung war angebissen worden. Sie zeigte ein Muster aus roten

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