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0786 - Angst vor der Hexe

0786 - Angst vor der Hexe

Titel: 0786 - Angst vor der Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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beiden Menschen, die eigentlich keine mehr waren, und die schreckliche Angst vor dem frühen Tod.
    Hier sollte ein altes Kindermärchen in eine andere Form gebracht werden. Nicht die Hexe starb im Ofen, sondern die Kinder.
    Oleg ging weiter.
    Er lachte rau.
    Noch zwei Schritte, dann…
    Er hob bereits die Stange.
    Davy duckte sich unwillkürlich, obgleich er wusste, dass er einem Treffer nicht entgehen konnte.
    Da griff Olinka ein.
    »Halt, Oleg!«
    Der Mann blieb stehen. Er schaute zu der Hexe hin, die sich nicht von der Stelle rührte, sondern den Kopf gedreht hielt und dabei schräg in die Höhe schaute.
    »Was ist denn?«
    »Da war etwas!«, flüsterte sie. »Ein Geräusch. Ich habe es gehört. Und ich spüre auch den kalten Luftzug. Hier zieht es, Oleg. Hier zieht es verdammt stark.«
    »Was… was willst du tun?«
    Sie atmete tief ein. »Ich weiß es, ich weiß es genau. Ich werde die Schakale schicken. Sie sind wieder ins Haus gekommen, sie wollen nicht mehr draußen bleiben.«
    »Ja, es ist gut.«
    Olinkas Gesicht hatte sich wieder verändert. Die Haut und das Fleisch darunter befanden sich in Bewegung. Sie schmatzte, sie keuchte. Schaum stand vor ihrem Mund. Bei ihr brach ein Damm.
    Sie konnte nicht mehr an sich halten, und deshalb schrie sie gellend auf.
    »In den Ofen!«, brüllte die Hexe im selben Moment und zerrte das Mädchen herum.
    Auch Oleg ging weiter, und Davy Gibson sah die Eisenstange auf sich zusausen…
    ***
    Drei Schakale, sechs kalte, grausame und gelblich schimmernde Raubtieraugen starrten mich an. Ich wusste, dass ich ihnen nicht entkommen konnte, sie waren auf das Töten spezialisiert, sie würden mir keine Chance lassen.
    Aber ich musste weg.
    Unter mir hatte ich die schreiende Kinderstimme gehört. Das war Amy gewesen. Wenn sie in Lebensgefahr steckte, dann auch ihr Bruder. So zählten wieder einmal die Sekunden.
    Der erste Schakal sprang.
    Er war so schnell, dass ich in dem engen Gang nicht mehr ausweichen konnte. Zum Glück hielt ich meinen Dolch in der Hand, und den Arm riss ich in die Höhe, als das Tier nahe genug war.
    Die Klinge erwischte die Brust.
    Plötzlich zappelte der Schakal an meinem Arm. Ich ging sofort zurück und zog die Klinge aus seinem Körper hervor. Ein Blutstrom begleitete sie.
    Dann waren die anderen da.
    Mit dem Dolch konnte ich kaum etwas ausrichten. Ich schleuderte ihn auf ein Tier zu. Er blieb irgendwo im Fell des Rückens stecken, doch ich hatte die Hände frei und zog die Beretta.
    Im Gang klangen die Schüsse dumpf und unwirklich. Ich feuerte die Kugeln in die beiden Leiber, vier insgesamt, und die Schakale, die mir so gern die Kehle zerrissen hätten, wurden in ihrem tödlichen Angriffsschwung gestoppt.
    Ein Tier krachte gegen die Wand und rutschte daran herunter. Er schlug noch mit den Vorderläufen gegen das Holz, ohne sich allerdings halten zu können.
    Tot blieb es liegen.
    Dem anderen Tier war es nicht besser ergangen. Beide Kugeln hatten die Schnauze zerfetzt. Blutend lag es am Boden, und ich bückte mich, um meinen Dolch aufzuheben.
    In den letzten Minuten hatte sich alles überschlagen. Natürlich hatte auch der Kampf Zeit gekostet, und ich konnte nur hoffen, dass es noch nicht zu spät war.
    Das Lachen und die Schreie der Kinder wiesen mir den Weg nach unten.
    ***
    Davy Gibson sah die Stange auf sich zurasen, und er erinnerte sich im Bruchteil einer Sekunde daran, wie er sich mit seinen Schulkameraden oftmals in der Pause geprügelt hatte.
    Da hatten sie geübt, den Schlägen auszuweichen. Hinzu kam, dass er ausgezeichnete Reflexe hatte und der Alte doch nicht mehr die Kraft und die Schnelligkeit hatte, um genau zu treffen.
    Der Junge warf sich genau im richtigen Augenblick zur Seite.
    Die Eisenstange verfehlte ihn. Er hörte, wie sie gegen die Mauerung des Kamins krachte, und in dieses kratzende Geräusch hinein mischte sich der Fluch des Alten.
    Davy landete auf dem Boden. Seine Hände waren auf dem Rücken gefesselt, er konnte sich nicht mehr abstützen, deshalb schlug er schwer auf, glücklicherweise nicht zu stark mit dem Kopf, so dass er weder bewusstlos noch benommen wurde.
    Er blieb auch nicht liegen und rollte sich zur Seite. Der Alte fluchte wütend, die Hexe aber lachte, sie schimpfte ihn sogar aus und fragte, ob er es nicht schaffte, mit einem gefesselten Kind fertig zu werden.
    Das wollte Oleg nicht auf sich sitzenlassen. Bevor Davy sich hochschnellen konnte, war er bei ihm und drückte ihn wieder zurück.
    Davy fiel auf den

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