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0786 - Rebell gegen die Kaiserin

Titel: 0786 - Rebell gegen die Kaiserin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Tehlarbloe?"
    Der Alte schrak hoch und erwiderte: „Weil ich befürchte, von ihm keine wertfreie und logisch fundierte Antwort zu bekommen. Um entscheiden zu können, brauche ich klare Informationen."
    „Du glaubst, sie von mir zu bekommen?"
    „Ja, das glaube ich."
    Der alte Regelerschaffer stand auf und ging langsam hinter seinem Sessel hin und her. Er schien in tiefes Nachdenken versunken zu sein. Schließlich murmelte er herausfordernd: „Du solltest versuchen, Tehlarbloe seine verrückte Idee auszureden."
    Anadace zuckte die breiten Schultern.
    „Ich beabsichtige nicht, dies zu tun. Abgesehen davon halte ich seine Idee für nicht verrückt."
    „Ich würde ihn unterstützen, wenn ich wüßte, daß seine Pläne Erfolg haben könnten. Ich glaube es nicht. Nicht, weil ich es nicht wollte, sondern deshalb, weil ich weiß, daß die Kaiserin unendlich mächtig ist."
    „Wenn die Kaiserin wirklich so mächtig wäre, wie du es uns erklären willst, dann würde sie tatsächlich alles wissen und auch das Vorgehen Tehlarbloes in allen Einzelheiten kennen. Ich glaube, du solltest darüber nachdenken und dich erinnern, wie die Feyerdaler früher waren.
    So sollten sie nach der Meinung meines Gefährten wieder werden. Wenn du und deine Freunde weiterhin gegen Tehlarbloe arbeitet, dann werden wir untergehen. Wir alle."
    Sie blickte ihn offen an und stand ebenfalls auf, das Zeichen, daß sie die Unterhaltung und den halbherzigen Erpressungsversuch als beendet ansah. Der Greis gab den prüfenden Blick ruhig zurück und meinte endlich: „Ich werde meinen Freunden empfehlen, die Augen zu schließen. Ich bin der Meinung, wir sollten den Feyerdalern eine Chance geben, indem wir Tehlarbloe eine Chance geben."
    „Danke."
    Anadace geleitete den Greis hinaus, ging mit ihm hinunter auf das Bodenniveau und sah zu, wie er seinen privaten Gleiter bestieg und grußlos in Richtung der Regierungsgebäude davonschwebte.
     
    7.
     
    Vor reichlich fünf Tagen war Tehlarbloe mitten aus seiner Arbeit heraus abgeholt und der Regierungskommission gegenübergestellt worden. Jetzt, mitten in der Nacht ohne Sterne, voller treibender und tiefhängender Wolken, dachte er nicht mehr an diese fürchterlichen Stunden. Die Situation hatte sich auf höchst merkwürdige Art geändert.
    Alles funktionierte. Freiwillige waren erschienen und hatten zusammen mit den Männern der ersten Stunden Tausende von Verbindungselementen neutralisiert.
    In den vielen unterirdischen Versorgungslagern waren sämtliche Kugeln der Kaiserin blind und taub. Dasselbe galt für die Geräte überall auf den Raumhafen, auf dem sich bereits siebzig Schiffe befanden. Viele Mannschaften und nahezu die meisten Kommandierenden trugen körpereigene Umgehungsgeräte, die sie gegenüber den Elementen und mit größter Sicherheit auch innerhalb des Berührungskreises für die kristallenen Nerven der Kaiserin unsichtbar werden ließen.
    In dieser Nacht waren dreißig Gleiter, fast alle aus den Arsenalen der Planetenregierung, seit Ende der langen Abenddämmerung unterwegs.
    Die Strecken waren länger geworden, weil der Kernbereich rund um den Raumhafen inzwischen fest in der Hand der Rebellen war.
    Ununterbrochen wurden Umgehungsgeräte eingegraben, hinter Mauern versteckt, überhalb und unterhalb der goldenen Kugeln befestigt oder an anderen Stellen untergebracht.
    Tehlarbloe war allein, und er war nach jenen hektischen, langen Stunden dankbar dafür, daß sich für ihn Gelegenheit ergab, über seine Rolle in diesem wahnwitzigen Spiel nachzudenken.
    Wir haben inzwischen auf diesem Kontinent nicht ganz zweihundertfünfzig Umgehungsgeräte verteilt. Sie alle funktionieren, vorausgesetzt, die vielen Tests, die wir mit ihnen angestellt haben, waren richtig und sagten das aus, was wir erwarten durften. Da ich selbst die Geräte gebaut oder geschaltet und die Testverfahren ausgerechnet habe, bin ich sicher, daß sowohl die körpereigenen als auch die in Kunststoffwürfeln verborgenen Umgehungsgeräte zu hundert Prozent funktionieren.
    Der Gleiter, den der junge Physiker steuerte, befand sich keineswegs auf einer öffentlichen Verkehrsverbindung. Er schwebte über freiem Gelände. Die verschiedenen Merkmale des Großkontinents huschten vorbei: Zerbröckelnde Felsformationen, sanfte Hügel, und daneben lange und tiefgestaffelte Massen dunkler Gehölze zeigten sich im kalkigweißen Licht der starken Scheinwerfer. Flüchtig dachte Tehlarbloe an Anadace und daran, was sie ihm über die Unterhaltung

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