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0787 - Das Mordreptil

0787 - Das Mordreptil

Titel: 0787 - Das Mordreptil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Breuer
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dass die beiden Dhyarra-Kristalle noch enthalten waren. Da er das Amulett im Moment nicht greifbar hatte, waren die magischen Sternensteine seine letzte Waffe.
    Zamorra nahm die beiden Dhyarra-Kristalle an sich.
    »In Ordnung, gehen wir«, schlug er vor.
    Santoso nickte. Dass Zamorra sich vor dem Eintreffen der Spusi »bedient« hatte, ignorierte er. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg.
    Unterwegs begann der junge Polizist zu berichten…
    ***
    Nicole Duval erwachte. Das erste, was ihre Sinne wahrnahmen, war die Nässe des unablässig prasselnden Regens. Mühsam versuchte sie sich zu konzentrieren, was ihr angesichts ihrer bohrenden Kopfschmerzen nicht gerade leicht fiel.
    Vorsichtig öffnete sie die Augen. Um sie herum war nur tiefschwarze Finsternis zu erkennen. Offenbar herrschte immer noch Nacht. Darüber hinaus war sie an Händen und Füßen gefesselt, sodass sie sich kaum rühren konnte.
    Die Dämonenjägerin verfluchte sich, so leicht in die Falle geraten zu sein. Während sie mit dem alten Mann beschäftigt gewesen war, hatte das Echsen-Geschöpf die Gelegenheit genutzt, um ihr ordentlich eins überzubraten. Eigentlich hätte es schlimmer kommen können , dachte sie und erinnerte sich an das Schicksal von Johnson und Bishop.
    Nicole blinzelte, als sich ihre Augen langsam an die Finsternis gewöhnten. Um sich herum konnte sie die verschwommenen Umrisse mehrerer Hütten erkennen. Der alte Mann hockte mit untergeschlagenen Beinen ein Stück von ihr entfernt und hielt Merlins Stern in den Händen. Nachdenklich fuhr er mit den Fingern die Linien des stilisierten Drudenfußes in der Mitte der Silberscheibe entlang. Er schien sich zwar unschlüssig zu sein, was er mit dem Amulett anfangen sollte, spürte jedoch instinktiv, dass es sich um ein mächtiges Werkzeug handelte.
    »Wer bist du?«, fragte Nicole. »Bist du für die Morde verantwortlich?«
    Der Kopf des Alten ruckte hoch, als er erkannte, das seine Gefangene wach war. Dann nickte er.
    »Ich war der Dukun dieses Dorfes«, erklärte er mit raschelnder Stimme, »und ich lebe, um diejenigen zu bestrafen, die für seinen Untergang verantwortlich sind.«
    Nicole runzelte die Stirn. »Ich verstehe kein Wort.«
    »Wie solltest du auch…«
    Der Dukun seufzte. Sanft strich er mit den knochigen Fingern über das Amulett. Als er wieder zu sprechen begann, klang seine Stimme müde und alt.
    Atemlos lauschte die Französin seinen Worten…
    ***
    Einige Tage zuvor
    Als Hadi Zainuri aus seinem Toyota-Jeep stieg, fiel bereits der rote Dämmerschein der Abendsonne durch die Baumkronen. Unbewegt glitt sein Blick über die ärmlichen Lehm- und Holzhütten. Absolute Stille lag über der kleinen Sasak- Siedlung.
    Todesstille, dachte Zainuri.
    Er ahnte nicht, dass er gerade beobachtet wurde. Seine Gedanken beschäftigten sich mit der Vergangenheit.
    Am Anfang hatte alles perfekt ausgesehen. Die Lage des Grundstücks für den geplanten Hotelbau war ideal gewesen, in unmittelbarer Nähe der Küste. Auch Investoren für sein ehrgeiziges Bauprojekt hatte Zainuri schnell gefunden.
    Dummerweise war das Grundstück jedoch bereits bewohnt gewesen. Zanuri hatte das vorher gewusst, aber sich zunächst nicht weiter darum gekümmert. Er war überzeugt davon gewesen, die Sache mit ein paar Dollars regeln zu können. Geld regierte doch schließlich die Welt!
    Das hatte Zainuri zumindest geglaubt. Die Sasak hatten allerdings keinerlei Interesse an seinen Dollars gezeigt. Das Land sei ihnen heilig, hatten sie erklärt.
    Zainuri hatte nur ein Lachen als Antwort übrig gehabt und war davon ausgegangen, dass man nur den Preis in die Höhe treiben wollte. Dass jemand nicht käuflich war, das gab es für ihn nicht.
    Umso panischer war er dann geworden, als der Termin für die ersten Bauarbeiten unaufhaltsam näher rückte und immer noch keine Fortschritte zu verzeichnen waren. Schließlich hatte Zainuri eine Krisensitzung mit seinen Investoren einberufen.
    Dort war es dann geschehen.
    Mit einem verschwörerischen Lächeln hatte ihm Martino eine kleine Phiole in die Hand gedrückt und ihn aufgefordert, den Inhalt dem Trinkwasser-System der Siedlung hinzuzufügen. Das würde alle Probleme binnen zwei Tagen lösen.
    Zainuri verstand - und gehorchte.
    Der Italiener schien völlig skrupellos zu sein. Aber er selbst, gestand sich der Indonesier ein, war nicht besser. Er selbst war es schließlich gewesen, der Martinos Gift letztendlich angewendet hatte.
    Nun war es an der Zeit zu überprüfen, ob es

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