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0787 - Das Mordreptil

0787 - Das Mordreptil

Titel: 0787 - Das Mordreptil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Breuer
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von ihnen waren schon tot, Zainuri wohl auch. Damit war er selbst das nächste Opfer auf der Liste.
    Martino hatte keine große Lust, es so weit kommen zu lassen.
    Grübelnd ging er zurück auf sein Zimmer. Er wusste immer noch nicht genau, wer für die Morde verantwortlich war, aber mittlerweile hatte er eine ungefähre Ahnung, wo er mit der Suche anfangen musste. Sein Gefühl hatte ihn noch nie getrogen.
    Der Italiener trat an einen Wandschrank und holte einen Koffer hervor, dem er eine großkalibrige Schusswaffe entnahm. Dann verließ er sein Hotelzimmer wieder, ging hinunter zum Parkplatz und bestieg seinen Wagen.
    Wenige Augenblicke später verschwand Martino mit quietschenden Reifen in der Nacht.
    Der junge Beamte, der ihn bis zuletzt beschattet hatte, kehrte zu seinem Vorgesetzten zurück und erstattete Bericht.
    Das listige Lächeln auf den Zügen des bulligen Polizeichefs verbreiterte sich unwillkürlich.
    »Ich wusste es«, murmelte Ridwan und fuhr etwas lauter fort: »Verständigen Sie Captain Santoso. Ich habe das Gefühl, ich weiß, wohin Martino will.«
    ***
    Der Wind peitschte durch die zersplitterte Fensterscheibe den Nachtregen ins Zimmer. Glassplitter bedeckten den Boden. Es war eindeutig: hier hatte ein Kampf stattgefunden!
    Zamorra stieß einen Fluch aus und betrat vorsichtig sein verwüstetes Hotelzimmer. Seine geschärften Sinne spürten keine offensichtliche Gefahr mehr. Wer immer hier gewesen war -nun war er fort!
    Mit Nicole…
    »In Ordnung, Sie können reinkommen«, rief Zamorra über die Schulter. Santoso näherte sich langsam und begann sich ebenfalls im Raum umzusehen.
    »Was ist hier geschehen?«, fragte er ratlos.
    »Das wüsste ich auch gern«, erwiderte der Parapsychologe mit besorgter Miene. Trotz der Kampfspuren war kein Blut zu sehen, was ihn ungemein erleichterte. Man musste Nicole blitzschnell überwältigt haben, folgerte er. Immerhin beherrschte sie diverse Kampfsportarten und wusste sich ihrer Haut durchaus zu wehren.
    Das hieß, sie war durch den Überfall überrascht worden. Sie hatte gerade noch Zeit gefunden, das Amulett zu sich zu rufen, mehr nicht…
    Der Parapsychologe wusste zwar, dass Nicole nichts ernsthaftes zugestoßen sein konnte, da sie durch ein unzertrennbares geistiges Band miteinander verbunden waren. So war er sicher, dass er es auf jeden Fall irgendwie gespürt hätte. Dennoch machte er sich gewaltige Sorgen.
    Zu gerne hätte er jetzt mit Hilfe von Merlins Stern die Zeitschau angewendet, doch da sich das sagenhafte Amulett in den Händen Nicoles befand, wagte er nicht, es per Gedankenbefehl zu rufen. Sie würde es besser brauchen können.
    Unvermittelt klingelte das Telefon, und die beiden Männer fuhren herum.
    »Ich gehe ran«, erklärte Santoso, bevor Zamorra reagieren konnte.
    Der Polizist nahm den Hörer ab und meldete sich. Wie sich herausstellte, handelte es sich bei dem Anrufer um einen Kollegen. Zamorra spitzte die Ohren, als Martinos Name fiel, wartete jedoch geduldig, bis Santoso das Gespräch beendet hatte.
    »Martino hat sich abgesetzt«, erklärte der junge Polizist unaufgefordert.
    »Wohin?«, wollte Zamorra wissen.
    »Wir haben da so eine Ahnung«, erwiderte Santoso, »Sie wissen nämlich noch nicht alles!«
    Der Parapsychologe hob eine Augenbraue und wartete gespannt darauf, dass sein Gegenüber fortfuhr Diesen Gefallen tat er ihm jedoch nicht.
    »Kommen Sie, ich erkläre Ihnen alles unterwegs!«, forderte ihn der Polizist stattdessen auf.
    Zamorra runzelte die Stirn. »Wieso sind Sie sich so sicher, Martinos Ziel zu kennen?«, fragte er. »Sie könnten genauso gut falsch liegen.«
    Zum ersten Mal grinste Santoso breit. »Wir mögen exotisch für Sie aussehen«, erklärte der Polizist ironisch, »aber wir sind deshalb nicht blöd. Der Wagen des Italieners ist mit einem Peilsender versehen.«
    Zamorra nickte. Darauf hätte er auch selbst kommen können. Er hatte das Gefühl, dass nun langsam alle Fäden zusammenliefen. Was immer Martinos Ziel war, dort würden sie auch Nicole finden. Da war sich der Dämonenjäger sicher.
    Santoso benutzte das Telefon noch einmal und informierte die Kollegen von der Spurensicherung, dass sie sich das Zimmer näher ansehen sollten. »Vorsichtshalber«, nickte er Zamorra zu, als er den Hörer wieder auflegte. »Damit wir auf keinen Fall etwas außer Acht lassen. Sind Sie bereit?«
    »Moment noch«, bat er und trat an den Schrank, um seinen Ausrüstungskoffer hervorzuholen. Erleichtert stellte Zamorra fest,

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