0788 - Eine Falle für das MODUL
Bande, die sich in der Zentrale tummelte und offenbar nichts anderes zu tun hatte, als sich an meinen Qualen zu weiden, konnte ich keine Hilfe erhoffen. Sie würden mich erbarmungslos unter die Messer der Posbis wandern lassen. Bestenfalls würden sie Wetten darüber abschließen, wie hoch der Prozentsatz an Austauschteilen in meinem Körper nach der nächsten „Verbesserung" sein würde.
Die Willys setzten sich in Bewegung. Sie zwangen mich dazu, Schritte zu machen, ich konnte mich nicht wehren. Die geringste Fluchtreaktion hätte mich stolpern lassen, und dabei wäre ich mit Sicherheit vornüber gefallen. Meine positronisch-biologischen Freunde hätten daraus gefolgert, daß auch mein Gleichgewichtsregler defekt sei - das hätte mich die Ohren gekostet.
Als wir den zentralen Antigravschacht erreicht hatten, krochen die Willys an mir in die Höhe, um meinen zerbrechlichen Körper vor Prellungen zu schützen, falls er gegen die Wand des Schachtes prallen sollte.
Das letzte, was ich noch sehen konnte, war ein ungemein apartes Frauengesicht, umrahmt von roten Haaren, dann schob sich ein Willy auch über mein Gesicht. Blind, taub und lahm fiel ich in den Schacht.
Nun, jedenfalls hatte ich jetzt etwas zum Träumen während der Narkose.
Wie der kleine Rotschopf wohl heißen mochte?
*
Langsam kehrte in der Zentrale der SOL wieder Ruhe ein.
Margaux Weynard trat auf Perry Rhodan zu und übergab ihm einen Datenstreifen. „Die Ortung hat dieses Objekt erfaßt und angemessen", sagte sie ruhig. „Nach den Daten, die uns vorliegen, muß es sich um den Koordinationspunkt handeln, den die Kaiserin von Therm bezeichnet hat."
Nachdenklich betrachtete Perry Rhodan den Datenstreifen. „Um einen Koordinationspunkt scheint es sich nicht gerade zu handeln", stellte er fest. „Richtig", bestätigte Margaux. „Was wir angemessen haben, ist eine Materiewolke, nahezu perfekt kugelförmig, dazu heftig im Fünf-D-Bereich strahlend, Durchmesser schätzungsweise zwei Lichtjahre."
Perry Rhodan überlegte nicht lange. „Lassen Sie die SOL stoppen!" befahl er Mentro Kosum.
Sekunden später trieb die SOL im Normalkontinuum mit Unterlichtgeschwindigkeit auf die Materiewolke zu. „Dobrak, wie wahrscheinlich ist es, daß die Kaiserin von Therm ausgerechnet eine heftig strahlende Materiewolke als Berührungspunkt der Großen Schleife ausgewählt hat?"
Bevor der Kelosker antworten konnte, meldete sich wieder Margaux Weynard. „Wir haben festgestellt, daß die Materiewolke aufgrund ihrer heftigen Strahlung jedem Raumfahrzeug erhebliche Ortungsprobleme schaffen wird. Bei unserer Analyse haben wir folgende Fakten festgehalten: Das MODUL hat, wie immer es auch beschaffen sein mag, die Aufgabe, eine ungeheuer große Kontaktschleife zu fliegen und dabei Daten zu sammeln. Für diesen Zweck wird die Kaiserin von Therm schwerlich ein Beiboot eingesetzt haben. Vermutlich haben wir es mit einem Raumflugkörper unbekannter Konstruktion zu tun, der aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eines mit der SOL gemeinsam hat - er wird ziemlich groß sein."
Dobrak unterbrach die junge Frau nicht, er zeigte lediglich durch Gesten an, daß er mit dieser Analyse übereinstimmte. „Berücksichtigt man weiterhin, daß wir wissen, daß das MODUL havariert ist, ergibt sich daraus nur eine sinnvolle Schlußfolgerung - das MODUL ist in Schwierigkeiten, weil es diese Materiewolke gibt."
„Vollkommen richtig", bestätigte Dobrak.
„Wenn selbst ein so beachtliches Gebilde wie das MODUL durch die Wolke in Bedrängnis gerät, ist auch die SOL gefährdet!"
Hätte nicht schon Margaux' Alter bewiesen, daß sie Solanerin war, hätte diese Bemerkung sie sofort verraten. „Ich stimme dem zu", machte sich Atlan über Bildschirm bemerkbar. „Das MODUL scheint im Bewertungskatalog der Kaiserin von Therm einen ganz besonderen Rang einzunehmen, für uns aber ist die SOL noch wesentlich wichtiger. Ich schlage vor, daß wir die Lage zunächst einmal erkunden."
„Wie wäre es mit der SEIDENRAUPE?" warf Mentro Kosum ein. „Ein Leichter Kreuzer."
Rhodan wurde mißtrauisch. „Wieso ausgerechnet die SEIDENRAUPE?" wollte er wissen. „Gibt es dafür einen besonderen Grund?"
Mentro Kosum grinste und deutete auf Margaux Weynard. „Diese junge Dame gehört zur Stammbesatzung des Kreuzers", bemerkte er. „Ich vermute, daß es ihr Spaß machen wird, ihre Beobachtungen an Ort und Stelle zu überprüfen."
Margaux zeigte sich unbeeindruckt. „Ich hätte
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