0788 - Eine Falle für das MODUL

Titel: 0788 - Eine Falle für das MODUL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt

Vom Netzwerk:

so übereilt, zielte letztlich darauf ab, den Flüchtenden an einen sicheren Ort zu führen. Kaveer konnte nur hoffen, daß es auch für ihn einen sicheren Ort gab.
    Seine Flucht war unvollständig, sie führte nur von einer Gefahr weg, aber nicht auf eine Zuflucht zu.
    In Froul Kaveer brannte die Frage, wohin ein Heimatloser fliehen sollte.

    2.

    DER POSBIFREUND Noch immer hießen die leuchtenden Punkte in der Schwärze Fixsterne, seit vielen Jahrhunderten nannte man sie so. Früher einmal hatten die Menschen geglaubt, sie bewegten sich um die Welt herum, dann hatten mutige Forscher trotz des Widerstands ihrer Zeitgenossen bewiesen, daß sich keineswegs die Sterne bewegten, sondern vielmehr der Planet, von dem aus sie beobachtet wurden.
    Aus dieser Zeit stammte der Name Fixstern, den Gegensatz bildeten die Himmelskörper, deren Bewegung nachweisbar war: die Planeten. Planet bedeutete Wandelstern.
    Auf seltsame Weise wurde mir wieder einmal klar, wie sehr das menschliche Denken um bestimmte feste Begriffe kreiste und sich in vorgeformten Bahnen bewegte. Der Ort, an dem ich mich befand, schien stillzustehen, obwohl ich mich im Innern eines Raumfahrzeugs befand, das dazu gebaut worden war, sich zu bewegen. Die SOL schien stillzustehen, während sich die Fixsterne bewegten. Die SOL war eingebettet in jenes kaum denkbare Medium, das die Grenze zwischen dem Einsteinraum und der übergeordneten Dimension bildete. Mit millionenfacher Lichtgeschwindigkeit raste die SOL durch den Linearraum oder die Labilzone.
    Die Stimmung in der Zentrale war von der Dienstroutine gekennzeichnet, dennoch war eine gewisse Spannung zu spüren. Die Bewohner des Riesenschiffs, zumindest jene, die nicht in dieser Welt aus Stahl geboren worden waren, suchten mit fieberhafter Verzweiflung nach der verschollenen Erde und ihren Bewohnern.
    Wir wußten nicht, wo die Erde stand, aber wir hatten einen Anhaltspunkt: es war das geheimnisvolle MODUL gewesen, von dem aus die unscharfen Bilder ausgegangen waren, die die Erde und Goshmos-Castle gezeigt hatten.
    Das MODUL kannte den neuen Standort Medaillons, der Erde und Goshmos-Castles.
    Und das MODUL befand sich in großen Schwierigkeiten. Anders war nicht zu erklären, warum die Kaiserin von Therm nicht eines ihrer vielen Hilfsvölker eingesetzt hatte, um das MODUL zu retten, sondern ausgerechnet die SOL und ihre Besatzung.
    Es war ein ehrenvoller, fast schmeichelhafter Auftrag, und doch - ein Auftrag.
    Natürlich waren wir alle daran interessiert, das MODUL und seine unschätzbar wertvollen Daten zu retten, vor allem die genauen Koordinaten, an denen Terra rematerialisiert war.
    Es würde noch einige Zeit dauern, bis wir das Zielgebiet erreicht haben würden. Die Angaben, die Perry Rhodan von der Kaiserin von Therm erhalten hatte, waren nicht sonderlich exakt, wir würden also suchen müssen.
    Langsam sah ich mich in der Zentrale um. Die meisten waren zu beschäftigt, um sich um mich kümmern zu können, vor allem die Mädchen und Frauen. Ab und zu schielte eine zu mir herüber, um wenig später wieder zu ihrer Arbeit zurückzukehren. Beides war nicht weiter verwunderlich.
    Zum einen gab es mit Sicherheit keinen interessanten Mann an Bord, was die Hinwendung ausreichend erklärte. Zum anderen lagerten um meine Füße zwei Matten-Willys, die sich nur deshalb nicht rührten, weil ich mich ebenfalls nicht bewegte. Ruhe war meine erste Posbipflicht.
    Ich lehnte mich gegen einen instrumentengespickten Schrank und wollte versuchen, ein Nickerchen zu machen, als plötzlich Bewegung in die Szenerie kam. Aus dem zentralen Antigravschacht quoll ein Mann hervor.
    Das Wort quoll war in diesem Zusammenhang die einzig richtige Bezeichnung. Der Mann war ziemlich alt. Auffällig war die Glatze und das hochrote Gesicht. Der Mann trug ein schwarzes Hemd, an dem einige Knöpfe offenstanden, und wischte sich mit einem großen Taschentuch immer wieder den Schweiß von der Stirn, obwohl es in der Zentrale angenehm kühl war. Mit dem rechten Arm hielt der Mann ein unförmiges Bündel umklammert. Langsam kam er näher. „Ich suche den Herrn Sonderoffizier Guck", verkündete der Mann. Sein Tonfall ließ vermuten, daß er kurz vor einem Schlaganfall stand.
    Gucky riß die Augen auf, dann machte er einen Fehler. Er sah für einen winzigen Augenblick zu Rhodan hinüber, und Rhodans Gesichtsausdruck war eindeutig. Gucky erhielt nicht die Erlaubnis, ein wenig zu schnüffeln. Daß sich etwas anbahnte, war