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0788 - Schreckensnacht der weißen Nonne

0788 - Schreckensnacht der weißen Nonne

Titel: 0788 - Schreckensnacht der weißen Nonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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würde sie zu sich selbst sprechen: »Ob es in den anderen Kammern auch so aussieht?«
    »Wir werden es überprüfen.«
    »Und was ist mit meinen Mitschwestern?«, fragte sie mit zitternder Stimme. »Wir sind jetzt im Kloster und haben noch immer nichts von ihnen gehört. Keine Stimme, kein Atmen, gar nichts, auch keine Schritte. Mein Gott, was ist das?«
    Ich sprach meine Befürchtungen nicht aus, aber ich traute dieser Äbtissin alles zu. Das umgekehrt an der Wand hängende Kreuz zeigte mir zudem, welchen Weg sie eingeschlagen hatte. Es war der, der ins Verderben führte, in die Hölle, dem Satan entgegen. Was sie früher einmal gehasst und abgelehnt hatte, liebte sie jetzt, und umgekehrt.
    Ich drehte mich wieder um. »Lass uns weitergehen, wir müssen herausfinden, was hier geschehen ist.«
    »Und wenn sie nun alle tot sind?« Anina fragte es mit Erschrecken, und ihre Finger strichen dabei wie hölzerne Gegenstände über meinen linken Arm hinweg.
    »Noch haben wir keinen Beweis.«
    »Ja, zum Glück.« Mit gesenktem Kopf ging sie vor mir her und blieb an der nächsten Tür stehen. »Mach du es, John, ich… ich kann es einfach nicht, bitte.«
    »Okay, keine Sorge.«
    Anina distanzierte sich von mir, als ich die Klinke nach unten drückte. Natürlich war ich gespannt und rechnete zudem mit dem Schlimmsten, denn die höllischen Mächte hatten auf Menschenleben noch nie Rücksicht genommen, wenn es ihre Pläne störte.
    Ich war erleichtert darüber, dass ich die Tür nicht verschlossen fand. Sehr langsam stieß ich sie auf, ließ sie dann los, um die Hand in die Nähe meiner Beretta zu bringen, die jedoch brauchte ich nicht einzusetzen, denn der kleine Raum brachte mir keine Gefahr entgegen, aber auch kein Leben, obwohl ich die Gestalt auf dem Bett liegen sah und das Licht der Lampe in ein starres oder entspanntes Gesicht fiel.
    Lag dort eine Tote?
    »Siehst du was?«
    Ohne mich umzudrehen, winkte ich Anina zu. Sie war sofort bei mir und schaute ebenfalls auf das Bett. Der Schrei war sicherlich unterwegs, nur löste er sich nicht. Stattdessen schauderte sie zusammen, und als sie ihren Kopf drehte, stand die Frage in den Augen.
    Ist sie tot?
    Ich löste mich von der Schwelle und ging auf das Bett zu. Nur eines hatte dieses Zimmer mit dem der Anina gemeinsam. Auch hier hing das Kreuz umgekehrt an der Wand, ein Zeichen, dass die Hölle eingegriffen hatte. Ansonsten waren der Schrank, das Bett, auch der kleine Tisch und der Stuhl völlig in Ordnung.
    Allerdings merkte ich auch hier diesen dünnen, nach Schwefelgasen stinkenden Geruch, der mir überhaupt nicht passte. Neben dem Bett blieb ich stehen.
    Auch Anina hatte sich überwunden. »Es ist Schwester Christiana«, sagte sie leise.
    Ich fasste die starre Person an.
    Kalt war die Haut nicht.
    »Pulsschlag?«
    Ich fühlte nach. Nach einer Weile gab ich die Antwort. »Es ist nichts zu fühlen.«
    Stöhnend atmete Anina aus. »Dann… dann ist sie tot. Dann hat man sie umgebracht.«
    Das wollte ich nicht so unterschreiben. »Nein, ich denke nicht. Ihre Haut ist noch warm.«
    »Was hat das schon zu bedeuten?«
    »Für mich lebte sie noch. Es kann durchaus sein, dass sie in einer tiefen Starre liegt, dass Virginia sie bewusst für eine Weile ausgeschaltet hat, um freie Bahn zu haben.«
    Da Anina mir keine Antwort gab, ging ich davon aus, dass sie einverstanden war. Aber sie half mir auch mit, denn sie hatte plötzlich eine Idee, die sie auch nicht für sich behalten konnte. »Ich werde es versuchen, John, ich werde dir sagen können, ob sie tot ist oder nicht.«
    »Hervorragend. Und wie willst du das tun?«
    »Ich setze meine Kräfte ein.«
    Im ersten Augenblick wusste ich nicht, was sie damit meinte, und sie musste auch lachen, als sie mein Gesicht sah. Dann aber fiel bei mir der Penny.
    Ich wusste ja durch das eigene Erleben, wie mächtig diese Person war, auch wenn sie den Anschein nicht machte. Bestimmt hatte sie nichts zu befürchten, und so nickte ich zum Zeichen meines Einverständnisses.
    Ich machte ihr Platz, und Anina stellte sich neben dem Bett auf. Sie beugte sich nach vorn, und Licht meiner kleinen Lampe beleuchtete die etwas gespenstische Szene, die beide Gestalten sehr bleich aussehen ließ.
    Anina bückte sich. Beide Hände legte sie gegen die Schulter der Schwester Christiana. Der Kontakt war da, aber nichts geschah mit der reglosen Nonne im Bett.
    Bis sich Anina veränderte.
    Ihr Körper löste sich zwar nicht vor meinen Augen auf, aber er wurde doch

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