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0789 - Amoklauf der Werschnecke

0789 - Amoklauf der Werschnecke

Titel: 0789 - Amoklauf der Werschnecke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa und Martin Kay
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ausgedörrt an. Er versuchte seine Blickrichtung zu ändern, konnte aber nur weiter stur geradeaus starren.
    »Gerd?«
    Endlich schaffte er es, sich aus seiner Starre zu lösen. Seine Worte kamen ihm schal und unwirklich vor. Unwirklich, weil er sie einfach nicht wahrhaben wollte.
    »Rudi ist tot«, sagte Gerd, und alles, an das er denken konnte war: Was wird aus den Karnickeln?
    ***
    »Und nun?«, fragte Nicole Duval. »Sollen wir uns hier die Beine in den Bauch stehen, oder was? Ich dachte, Sparks holt uns ab. Siehst du ihn irgendwo? Ich nicht! Aber wo wir schon mal hier sind, könnten wir ja einkaufen…«
    Womit sie natürlich meinte, dass sie einkaufte und Zamorra bezahlte.
    »Bloß nicht!«, entfuhr es Zamorra erschrocken. »Es muss einen Grund haben, weshalb Sparks nicht hier ist. So chaotisch er auch ist - wenn er einmal etwas verspricht, dann hält er es auch. Es sei denn, etwas oder jemand hindert ihn nachhaltig daran.«
    Sie waren von Lyon aus nach Paris geflogen und von dort aus mit Eurowings direkt zum Dortmunder Flughafen. Und nun warteten sie schon über eine Stunde darauf, dass der Geisterjäger sie abholte.
    »Vielleicht rechnet er damit, dass das Flugzeug mit Verspätung landet. Das soll in dem überlasteten Luftraum über Deutschland nichts Ungewöhnliches sein.«
    Nicole schnippte mit den Fingern. »Wir warten noch eine halbe Stunde«, entschied sie. »Dann brechen wir ohne ihn auf. Ich kümmere mich schon mal um einen Leihwagen. Stornieren können wir den notfalls immer noch. Wenn Sparks nicht kommt, sehen wir uns die Tatorte in Dortmund eben ohne ihn an.« Was, dachte Zamorra, vermutlich eh effektiver sein dürfte -erstens stolpert uns Sparks nicht im Weg herum, zweitens ist auch Nicole so beschäftigt, dass sie nicht ans Einkäufen denkt.
    »Es hätte sogar zwei Vorteile«, sagte Nicole. »Erstens stolpert Christopher uns nicht im Weg herum, und zweitens stört er uns nicht, wenn wir zwischendurch ein wenig einkaufen.«
    ***
    Eine Stunde später fuhren sie mit dem Mietwagen zur Polizeihauptwache. Es handelte sich um einen Renault Twingo. Nicole hatte einen BMW gefordert, aber alles, was größer war als der Twingo, wurde entweder nicht vorgehalten, war bereits vorbestellt oder schon mit Kunden unterwegs. Zähneknirschend überließ sie das Lenkrad Zamorra. »So was Zwergenhaftes fahre ich nicht«, protestierte sie. Kein Wunder, sie war von zuhause her Zamorras 7er BMW und ihr eigenes Cadillac-Heckflossen-Cabrio gewohnt. »Kofferraum auf, Twingo rein, Kofferraum zu«, lästerte sie.
    Zamorra war mit dem kleinen Renault durchaus zufrieden. Der sah nicht nur pfiffig aus, sondern erwies sich auch als flink und für den Stadtverkehr bestens geeignet; besser als ein großer Straßenkreuzer.
    Man verwies sie an die Polizeistation am Hafenamt weiter, als sie sich nach Sparks erkundigten und hofften, er habe Kontakt mit den örtlichen Gesetzeshütern aufgenommen. Hatte er wohl, wenn auch nicht ganz freiwillig, wie sich herausstellte. Allerdings hatte die Hafenpolizei den Täter justament zum Polizeipräsidium an der B54 überstellt, sodass Zamorra und Nicole nichts anderes übrig blieb, eine unfreiwillige Stadttour zu unternehmen. Auf dem Weg quer durch die Innenstadt erblickte Nicole die eine oder andere viel versprechende Boutique, die sie unbedingt ausprobieren wollte, sobald man die Angelegenheit bei der Polizei hinter sich gebracht hatte.
    Hauptkommissar Meises freundliches Lächeln gefror, als Zamorra Nicole und sich vorstellte. »Etwa der Zamorra? Als ob einer von eurer Sorte mir nicht schon total reichte! Sie sind ja verdammt schnell hier! Der Mann ist erst seit ein paar Stunden tot, und schon sind Sie aus Frankreich hier. Da müssen Sie Hellseher sein, wie?«
    »Parapsychologe«, korrigierte Zamorra.
    »Ist mir doch egal. Die Kaution hinterlegen Sie bitte in bar an…«
    »Was für eine Kaution?«, erkundigte Zamorra sich stirnrunzelnd. »Etwa für den Toten?«
    »Quatsch. Sie sind doch der andere Geisterjäger, oder? Dieser Professor…«
    Zamorra nickte. »Sicher. Aber wieso soll ich Kaution hinterlegen? Und für wen? Oder muss man neuerdings eine Eintrittskarte lösen, wenn man eine deutsche Polizeiwache betritt?«
    »Sie wissen von nichts? Echt? Aber dieser Sparks hat doch gesagt, dass Sie die Kaution zahlen.«
    »Was? Für? Eine? Kaution?«, hakte Zamorra eindringlich nach.
    »Für diesen Sparks. Der Haftrichter hat ihn eingebuchtet. Wegen unerlaubten Waffenbesitzes und diverser anderer

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