0789 - Der Spieler und die Fremden
seine Lähmung beendet hatten.
Geradezu gierig streckte das GRAVIHOLL seine geistigen Fühler aus. Sie drangen weiter und weiter vor, durcheilten die Materiewolke und stießen sogar aus ihr hervor.
Dabei entdeckte das GRAVIHOLL, daß sich die Situation in diesem Bereich der Galaxis Dh'morvon völlig geändert hatte.
Denn außerhalb der Materiewolke gab es weitere Figuren, mit denen es sich denken ließ. Einige von ihnen waren als leichte, einige als mittelschwere und einige als schwere Figuren einzustufen.
Für das GRAVIHOLL war nicht die Vernichtung der Sonne Courstebouth überraschend, sondern die Existenz anderen, noch unbekannten Lebens in greifbarer Nähe.
Es beschloß, das Spiel erneut aufzunehmen und fortzusetzen.
Dazu war notwendig, daß erst einmal Figuren von außen herangeführt wurden.
1.
Galto „Posbi" Quohlfahrt: Ich fuhr mitten aus dem Schlaf auf und wußte für einige Sekunden nicht, wo ich überhaupt war. Im Raum herrschte ein Halbdunkel, in dem ich kaum Einzelheiten erkennen konnte.
Vom Boden her ertönte ein eigenartiges Schnurren und Seufzen.
Ich richtete mich noch weiter auf und beugte mich zur Seite, um über die Kante meiner Koje hinweg sehen zu können. Im Dämmerlicht konnte ich eine wohlgeformte, weibliche Gestalt erkennen, die sich behaglich auf dem Boden räkelte.
Ich ließ mich erst einmal wieder ins Bett zurücksinken, dann rollte ich mich zur Seite und blickte noch einmal dorthin, wo ich eben eine Frau gesehen hatte. Sie war noch immer da. Ich rieb mir die Augen, mußte aber feststellen, daß sie mir keinen Streich spielten. Die Frau war wirklich da.
Geschmeichelt über das unerwartete Interesse, räusperte ich mich laut, um sie auf mich aufmerksam zu machen.
„Ist das nicht ein wenig zu hart und unbequem dort auf dem Boden?" fragte ich.
Sie seufzte nur.
„Ich könnte ein wenig zur Seite rücken", schlug ich vor. „Hier ist ohne weiteres Platz auch für zwei."
Sie schnurrte wie eine Katze, und ihr Körper wand sich geschmeidig.
Ich hatte keine Ahnung, wer sie war. Vorläufig interessierte mich das auch nicht. Sie suchte mich in meiner Kabine auf, und ich nahm das als ein eindeutiges Zeichen. Gedanken konnte ich mir später machen, falls das notwendig war.
Ich wartete einige Sekunden. Als das weibliche Wesen sich danach immer noch wie eine Schlange auf dem Fußboden räkelte, verlor ich die Geduld. Ich setzte mich auf die Bettkante.
„Was ist denn?" fragte ich. „Fehlt der Mut? Nachdem du schon in meine Kabine gekommen bist, dürfte der letzte Schritt auch nicht mehr schwerfallen."
Sie schnurrte und seufzte und räkelte sich. Und sonst geschah gar nichts.
Ärgerlich streckte ich die Hand nach der Lichtkontaktscheibe aus und berührte sie. Die Deckenplatten erhellten sich.
Vor mir auf dem Boden befand sich Matten-Willy Jauol. Er hatte die Form einer Frau angenommen und gefiel sich darin, neckische Spiele auf dem Boden zu treiben. Ich sah, daß aus dem „Rücken" der „Frau" zahlreiche Pseudobeine hervortraten, auf denen sich Jauol bewegte.
Normalerweise hatte ich stets Verständnis für das Verhalten meiner Freunde. Jetzt aber platzte mir der Kragen, zumal ich damit gerechnet hatte, daß mein gesamtes „Gefolge" auf der SOL zurückgeblieben war. Ich sprang auf und holte zu einem wütenden Fußtritt aus. Leider übersah ich dabei, daß ich zu dicht an der Bettkante stand. Mein Fuß knallte mit voller Wucht gegen die Koje, und ein stechender Schmerz ging von meiner Ferse aus. Mir war, als schösse ein glühender Dorn von der Hacke bis in den Oberschenkel hinauf.
Aufschreiend brach ich zusammen. Ich stürzte auf den Matten-Willy, der in seinem Schreck die Form einer liegenden Frau aufgab.
Von meinem Schrei und dem dumpfen Aufprall alarmiert, tobten Insekten-Sue, Prilly und weitere Posbis und Matten-Willys herein.
In Sekundenschnelle sah ich mich von einer jammernden und klagenden Meute umgeben. Die Posbis packten mich, wo sie nur konnten, und suchten nach einer Verletzung. Die Matten-Willys schoben sich unter mich und umschlangen mich mit Pseudogliedmaßen, bis ich nicht mehr in der Lage war, mich zu bewegen.
„Es ist alles in Ordnung", brüllte ich. „Ihr braucht euch keine Sorgen zu machen."
„Er muß sich irgendwo verletzt haben", schrie Kröten-Summy mit krächzender Stimme. „Sein Leben ist in Gefahr, und er weiß es nicht."
„Ich habe den dumpfen Schlag deutlich gehört", bemerkte Prilly schrill.
„Es ist das Bein", sagte
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