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0789 - Der Spieler und die Fremden

Titel: 0789 - Der Spieler und die Fremden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht viel ausrichten." Seine Worte machten mich stutzig. Erst jetzt fiel mir auf, wie dunkel die Scheiben-Raumschiffe waren.
    Von ihren Waffen sahen wir nicht viel. Hin und wieder blitzte es bei den schwarzen Scheiben auf, und dann löste sich zumindest eines der keulenförmigen Raumschiffe auf.
    „Im Zentrum der Materiewolke scheint ein großer Körper zu stehen", meldete der Funkleitoffizier.
    „Also doch", sagte Ras Tschubai. Er gab dem Offizier ein Zeichen. Auf dem Hauptbildschirm erschien wieder das Bild der Materiewolke. Einzelheiten waren zu meiner Enttäuschung jedoch nicht zu erkennen. Mir war, als stünde ich vor einer grauen Nebelwand, hinter der verborgen war, wonach wir suchten.
    „Nichts zu sehen", sagte Icho Tolot mit dröhnender Stimme, der nicht anzuhören war, was er empfand.
    „Da ist etwas", beteuerte der Funkleitoffizier. „Wir haben es deutlich erfaßt. Die Positronik wird die Ortungsbänder aufarbeiten und ein kontrastreiches Bild ausfiltern, falls das möglich sein sollte. Wir versuchen es jedenfalls."
    „Das MODUL?" trompetete Merkosh, der Gläserne. Er sprach so laut, daß die Deckscheiben der Instrumente vor Mentro Kosum klirrten.
    „Das wäre möglich", erwiderte Ras Tschubai zögernd.
    „Nach den Daten, die wir erhalten haben, muß es das MODUL sein", bemerkte ich. „Das MODUL befindet sich exakt in diesem Raumgebiet. Von der Materiewolke war vorher nicht die Rede.
    Da das MODUL außerhalb der Wolke nicht zu finden ist, muß es innerhalb der Wolke sein. Ich verstehe nicht, daß da noch Zweifel bestehen."
    „Wir werden uns auf jeden Fall ansehen, was da in der Wolke ist", antwortete Ras Tschubai.
    „Achtung, Angriff", rief der Ortungsoffizier. „Die Scheiben greifen an."
    Blitzschnell stießen drei Raumschiffe auf uns zu. Ich erkannte gar nicht, woher sie gekommen waren.
    Sie waren plötzlich da, als ob sie aus dem Nichts heraus aufgetaucht wären. Ich vermutete, daß sie aus dem Linearraum hervorgestoßen waren. Gegen den hellen Hintergrund der Materiewolke waren die schwärzlichen Aureolen deutlich auszumachen, die die Schiffe umgaben. Die Raumer hatten eine Länge von etwa 900 Metern und eine Breite von etwa zweihundert Metern.
    Im Vergleich zur SEIDENRAUPE stellten sie daher wahre Kolosse dar, denen wir kaum etwas entgegenzusetzen hatten.
    „Verdammt, wie war das möglich?" fragte Mentro Kosum zornig.
    „Wie konnten sie uns überraschen?"
    „Die Materiewolke stört mit ihrer Ausstrahlung alle Funk- und Ortungsinstrumente", rechtfertigte sich der Funkoffizier. „Wir konnten sie nicht vorher erfassen."
    Die drei Raumscheiben rasten auf uns zu. Ich glaubte, die von ihnen ausgehende Drohung körperlich fühlen zu können. Allzu deutlich sah ich noch vor Augen, wie die keulenförmigen Raumschiffe vernichtet worden waren. Ein ähnliches Schicksal stand uns bevor.
    „Wir fliehen in die Materiewolke", entschied der Emotionaut.
    „Wir ziehen uns vorläufig dorthin zurück. Vermutlich haben die anderen darin ebenso große Schwierigkeiten, wie wir sie zur Zeit auch haben."
    Die SEIDENRAUPE beschleunigte, während einige armdicke Energiestrahlen dicht an ihr vorbeistrichen.
    Ich vernahm ein Geräusch hinter mir und drehte mich um.
    Verblüfft stellte ich fest, daß die Meute meiner Freunde sich unbemerkt in die Hauptleitzentrale geschlichen hatte.
    Glücklicherweise verhielten sie sich ruhig. Sie versuchten nicht, mich wegzuzerren und ins Medo-Center zu schleppen.
    Offenbar sahen sie ein, daß sie in der derzeitigen Situation nicht stören dürften.
    Die SEIDENRAUPE erzitterte.
    Ich fuhr herum. Der Hauptbildschirm war weiß. Zahlreiche Kontrolleuchten flammten warnend auf. Und wieder erzitterte das kugelförmige Raumschiff. Ich spürte, wie der Boden unter mir schwankte. Die Antigravneutralisatoren arbeiteten für den Bruchteil einer Sekunde ungenau, und mir schien, als werde ich quer durch die Zentrale geschleudert.
    Doch der Eindruck täuschte. Ich stand auf der gleichen Stelle.
    Meine Füße rutschten lediglich einige Zentimeter nach vorn, und mein Magen hob sich für einen kurzen Moment beängstigend an.
    Dann war alles wieder normal.
    Der Bildschirm verdunkelte sich, und kurz darauf zeigte er wieder das gewohnte Bild. Die drei Scheiben-Raumschiffe waren noch näher gerückt.
    „Warum pfeffern wir ihnen nicht eins vor die Nase?" fragte ich mit schwankender Stimme. Meine Nerven rebellierten. Ich war es nicht gewohnt, mich heftigen Angriffen ausgesetzt zu sehen, ohne mich zu

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