Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0789 - Der Spieler und die Fremden

Titel: 0789 - Der Spieler und die Fremden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
wehren.
    „Weil das sinnlos wäre", erwiderte Ras Tschubai mit erstaunlicher Gelassenheit. „Wir hätten ihnen nichts entgegenzusetzen, was sie wirklich beeindruckt. Deshalb ist es besser, nichts zu tun, als ihnen vorzeitig zu zeigen, wie schwach wir sind."
    „Das wissen sie längst", behauptete' ich, während Mentro Kosum die SEIDENRAUPE beschleunigte. Die Triebwerke heulten auf.
    Das Raumschiff schien die drei Scheibenraumer nach Kamikaze-Manier erledigen zu wollen. Mir krampfte sich der Magen zusammen. Ein Aufprall schien unausweichlich zu sein.
    Wieder blitzte es bei einem der anderen Raumer auf. Ich verengte unwillkürlich die Augen. Dabei fragte ich mich, wie lange das noch gutgehen konnte.
    Sobald wir einen Volltreffer erhielten, mußten die Schutzschirme zusammenbrechen. Und das würde dann das Ende sein.
    Mentro Kosum schien keine Nerven zu haben.
    Er führte die SEIDENRAUPE eiskalt und mit unglaublich hoher Geschwindigkeit an den drei Scheibenraumern vorbei. Für einige Sekunden schien es so, als flogen wir direkt in die schwärzlichen Aureolen der Schiffe hinein, dann aber rasten wir auf den Rand der Materiewolke zu.
    Der Bildschirm wurde milchig. Farbige Blitze zuckten über ihn hinweg, während die Bildqualität von Sekunde zu Sekunde schlechter wurde. Ich blickte zu den Ortungsgeräten hinüber.
    Auch dort war ein chaotisches Durcheinander ausgebrochen.
    Mentro Kosum verzögerte mit Höchstwerten. Die Kontrollanzeigen der Schutzschirme zeigten an, daß die Grenze der Belastbarkeit erreicht war. Die SEIDENRAUPE flog zu schnell in die Materiewolke hinein. Wenn es Kosum nicht in Kürze gelang, die Geschwindigkeit drastisch zu verringern, brauchten die Fremden nicht mehr einzugreifen.
     
    2.
     
    Hulkoos: Kaarmansch-Xes schrie wild auf, als das kugelförmige Raumschiff mit einem physikalisch unmöglich erscheinenden Manöver dem Angriff der eigenen Einheiten auswich und in die kosmische Materiewolke entfloh.
    Er betrat die Hauptleitzentrale um einige Sekunden zu spät.
    So sah er nur noch, wie das fremde Raumschiff vorbeihuschte und verschwand.
    „Ich verlange eine Erklärung!" schrie Kaarmansch-Xes erregt.
    Das mächtige Auge auf seiner Stirn glühte in intensiv blauer Farbe wie ein kaltes Feuer. Der Oberkommandierende der Hulkoos hielt den schmalen Mund leicht geöffnet.
    Es schien, als zuckten seine hornigen Lippen. Kaarmansch-Xes witterte wieder einmal Verrat. Es war lange her, daß seinen Offizieren ein anderes Raumschiff, das vernichtet werden sollte, entkommen war.
    Daher erwachte in Kaarmansch-Xes zu allererst der Gedanke, daß ihm jemand in den Rücken fallen wollte, „um auf seine Kosten an Ansehen zu gewinnen".
    „Toorkensch-Xayos", sagte er. „Kommen Sie her."
    Jetzt klang die Stimme schneidend kalt. Kaarmansch-Xes ging mit schnellen Schritten zu seinem Kommandostand. Scharf spannte sich die lederartige Haut über dem tiefschwarzen Gesicht.
    Der Kommandant kratzte sich mit einem seiner vier Finger, von denen einige mit dünnen, schwarzen Ringen verziert waren.
    Diese hoben sich allerdings von der Haut kaum ab.
    Ein Hulkoo, der selbst im Kreise dieser Gestalten auffallend untersetzt wirkte, näherte sich dem Kommandanten mit affenartig schwerfälligem Gang. Vor Kaarmansch-Xes blieb er stehen.
    Er legte seine Hände vorn auf das Schloß seines Gürtels, der sich ihm um die Hüften spannte. Es schien, als wolle er damit zeigen, wie leicht und schnell er den Energiestrahler aus dem Halfter ziehen konnte.
    Toorkensch-Xayos dachte jedoch gar nicht daran, sich auf einen Kampf mit seinem Vorgesetzten einzulassen.
    Er hatte kein schlechtes Gewissen. Das waghalsige Manöver des Kugelraumschiffs hatte ihn ebenso überrascht wie alle anderen.
    Der Unterschied war nur, daß der Kommandant ihm als seinem Stellvertreter die Schuld dafür zuschieben konnte, daß es nicht geglückt war, den Exoten abzuschießen.
    „Was haben Sie zu Ihrer Rechtfertigung zu sagen?" forschte Kaarmansch-Xes.
    „Nichts", erwiderte Toorkensch-Xayos. „Die Besatzung hat die üblichen Kampf- und Vernichtungsmaßnahmen eingeleitet.
    Die gesamte Waffentechnik war auf Erfolg programmiert. Wir haben es hier jedoch offensichtlich mit einem Gegner zu tun, der anders denkt, reagiert und handelt, als wir es gewohnt sind."
    Er zeigte geringschätzig auf die Projektion eines keulenförmigen Raumschiffes, wie es von den Forschern der Kaiserin von Therm geflogen wurde.
    „Damit ist der Kugelraumer nicht zu vergleichen. Ich bin auch

Weitere Kostenlose Bücher