Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0789 - Der Zombie-Teich

0789 - Der Zombie-Teich

Titel: 0789 - Der Zombie-Teich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
den Kopf. Noch war nichts von seinem Oberkörper zu sehen. Im nächsten Moment gurgelte das Wasser auf. Aus der Gischt erschienen die Schultern, dann schwebte plötzlich der Schädel auf dem Hals und wurde einen Moment später einfach draufgedrückt, als wäre es die normalste Sache der Welt.
    In dem Augenblick, als Kopf und Körper wieder Kontakt miteinander hatten und ich das schwache grünliche Leuchten sah, das wie eine Schweißnaht beides zusammenhalten sollte, hob ich die Waffe an und zielte direkt auf die Stirn.
    Dann schoss ich.
    Meine geweihte Silberkugel schmetterte in den Schädel. Sie sorgte dort für einen gewaltigen Aufruhr, denn alles, was diesen Schädel noch zusammengehalten hatte, wurde einfach zerrissen. Er platzte vor meinen Augen weg. Harte und weiche Teile klatschten ins Wasser, blieben zum Teil darauf schweben oder sanken in die Tiefe.
    Teresas Schrei ließ mich herumfahren. »Da ist der Nächste.«
    An der anderen Seite war er aufgetaucht. Ich kam etwas zu spät, denn dem Körper war es bereits gelungen, den Schädel aufzusetzen.
    Dabei war wieder das grüne Leuchten entstanden, und es blieb wie ein Ring am Hals der Kreatur.
    Ich feuerte, und diesmal drang die geweihte Silberkugel in den Hinterkopf, um das Leben dort zu vernichten.
    Das Wasser gurgelte auf, denn die Kreatur schlug noch mit beiden Armen um sich. Unser Boot wurde ebenfalls von den Wellen erfasst und geriet in gefährliche Schwankungen. Ich musste mich ebenso mit beiden Händen halten wie Teresa, und ich dachte darüber nach, dass diese Ablenkung nicht gut war, denn so hatten die beiden restlichen Kopflosen noch Gelegenheit, sich die Beute zu holen.
    Da das Boot heftig schwankte, kniete ich mich hin. Wasser schwappte über, es nässte meine Hosenbeine. Ich blieb trotzdem in der neuen Haltung, weil sie mir einen besseren Blickwinkel ermöglichte.
    Sie waren da, doch ich sah sie nicht.
    Das Wasser hielt sie verborgen. Es umgab sie wie ein schützender Schirm. So sehr ich auch schaute, von ihnen war nichts zu sehen, und ich wollte mich keinesfalls mit einem halben Sieg zufrieden geben.
    Zum ersten Mal sah ich die Furcht in den Zügen der alten Frau.
    Bisher war wohl alles nach ihren Vorstellungen gelaufen, nun aber schien sich einiges verändert zu haben. Sie war durcheinander, ihr Kopf bewegte sich hektisch von einer Seite zur anderen. Immer wieder ließ sie ihre Blicke über die Wasserfläche schweifen, hob dabei die Schultern und rang nach Worten.
    Ich brauchte ihr keine Frage zu stellen, denn ich wusste auch so, was die alte Dame beunruhigte.
    Zwei ihrer Söhne hatten es geschafft!
    Als ich mich kniend auf sie zubewegte, wehte mir ihr Flüstern entgegen. Jedes Wort drang dabei abgehackt über ihre Lippen. »Ich… ich habe versagt, John. Meine Söhne sind schlauer gewesen als ich. Sie wollen die Rache, die Zeit hat die Wunden bei ihnen nicht verheilt. Es ist hier nur zur Hälfte richtig gelaufen.« Sie unterbrach sich.
    Der Kopf bewegte sich zuckend nach vorn. Die Haare hatten sich gelöst, kein Knoten hielt sie mehr zusammen. Fahrig strich sie die Strähnen mit beiden Händen zur Seite. »Es wird am besten sind, wenn wir wieder zum Ufer zurückrudern. Die beiden werden an Land gehen, die Stadt aufsuchen und dort ihre Rache nehmen. Sie werden sich nicht an die Regeln und… aahhh …«
    Ihr Schrei erschreckte mich. Ich hatte ihr helfen wollen, es war leider zu spät. Auf dem schwankenden Kahn konnte ich mich nicht so schnell bewegen, wie ich wollte, deshalb hatten die anderen alle Vorteile auf ihrer Seite.
    Hinter dem Bug war der Zombie aus dem Wasser geschossen.
    Eine unheimliche Schreckensgestalt mit hochgestreckten Armen, die nach unten rasten, wo sich alte, krumme Hände in die Schultern der Frau gegraben hatten, für die es keine Chance mehr gab.
    Ihr Schrei erstickte, als sie in den Teich fiel und Wasser in ihren Mund drang.
    Als ich den Bug erreichte, schaute ich auf eine grünlich schäumende Fläche, aber von Teresa und dem Zombie war nichts mehr zu sehen. Der Teich hatte sie verschluckt.
    Nein, mir schossen nicht die Tränen in die Augen, aber ich spürte bereits den Druck. Er resultierte aus der Tatsache, dass ich mich wie ein Versager fühlte. Sie hatte sich auf meine Seite geschlagen, nicht auf die ihrer Söhne, und die hatten nach langer Zeit die Frau geholt, die das Töten nicht wollte.
    Ihr starrte auf das grünschwarze Wasser. Was sollte ich tun? Ihr nachspringen? In der Dunkelheit versuchen, die beiden Zombies

Weitere Kostenlose Bücher