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079 - Die Insel der wandelnden Toten

079 - Die Insel der wandelnden Toten

Titel: 079 - Die Insel der wandelnden Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Wolf
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seinen Körper. Der Junge stöhnte wohlig auf, dann durchlief ein Zittern seinen Körper, und er erschlaffte.
    Die Steinstatue zog ihre Arme zurück und ließ den reglosen Körper des Jungen zu Boden gleiten.
    „Franko!“ schrie Umberto markerschütternd und wollte sich erneut auf seinen Bruder stürzen, doch wieder hielt ihn der Dämonenkiller zurück.
    „Er ist tot. Du kannst ihm nicht mehr helfen, Umberto“, sagte Dorian. „Du darfst ihn nicht einmal berühren, denn wer weiß, vielleicht überträgt sich die Saat des Todes auf dich.“
    „Heilige Mutter Gottes!“ rief Gianni erschüttert. „Das kann es doch gar nicht geben! Es ist unmöglich, daß dieses Ding aus kaltem Stein lebt und sich bewegt!“
    „Jetzt ist es wieder nur eine leblose Statue“, erklärte Dorian. „Weil das Mädchen sie nicht mehr belebt. Aber sie kann zu unheimlichem Leben erwecken. Sie werden sich mit dieser Tatsache abfinden müssen. Und ich bin sicher, daß wir noch mehr solch unheimlicher Überraschungen erleben werden.“ Dorian ging einen Schritt auf Franko zu, der zusammengekauert vor den Füßen der Mädchenstatue lag. Wo ihn die steinernen Arme berührt hatten, war der Stoff seines Hemdes wie von Säure zerfressen, darunter war schwärzlich verfärbte Haut zu sehen.
    „Jetzt wissen wir wenigstens, wie Marco und die anderen ihr Schicksal ereilte“, sagte Dorian. Er wich einige Schritte zurück, brachte den Flammenwerfer in Anschlag und erklärte bedauernd: „Wir müssen ihn verbrennen, bevor er als Untoter erwacht und andere infiziert.“
    „Nein!“ schrie Umberto. „Das lasse ich nicht zu!“
    Dorian sah ihn auf sich zukommen und wollte dem Schlag ausweichen, doch da traf ihn etwas Hartes an der Schläfe, und er verlor schlagartig das Bewußtsein.
    Als Dorian die Augen aufschlug, war es heller Tag. Er fuhr hoch.
    Er lag am Strand, an der Stelle, wo sie mit den Schlauchbooten gelandet waren. Aber er war allein. Von den Männern und der Ausrüstung fehlte jede Spur.
    Einen Moment lang geriet er in Panik, doch er beruhigte sich rasch wieder, als er den Flammenwerfer erblickte, der an einem Felsbrocken lehnte. Dafür fehlte aber der Plan der Insel. Er hatte ihn in einem ledernen Umschlag an einer Kette um den Hals getragen.
    „Na, haben Sie Ihre fünf Sinne wieder beisammen?“
     

     
    Dorian blickte hoch. Gianni Chiusa saß oben auf dem Steilhang.
    „Wo sind die anderen?“ wollte Dorian wissen.
    „Fort“, antwortete Gianni. „Als wir mit Ihnen im Schlepptau hier ankamen, waren sie verschwunden. Sie haben alle Waffen mitgenommen. Nur den Kompaß, ein Seil und den Spaten haben sie uns zurückgelassen.“
    Dorian blickte aufs Meer hinaus. Dort trieb eines der beiden Schlauchboote. Es war leer. Also hatten die Männer die Insel nicht verlassen.
    „Ist Umberto bei Ihnen?“ rief Dorian den Steilhang hinauf.
    „Kommen Sie hoch!“ rief Gianni statt einer Antwort zurück. „Ich habe eine Nachricht für Sie. Zumindest glaube ich, daß sie für Sie bestimmt ist. Ich kann nichts damit anfangen.“
    Dorian kletterte den Steilhang hinauf. Im Tageslicht wirkten die Ebene und der Wald harmlos. Vielleicht war das Gras saftiger als sonst in diesen mediterranen Breitengraden, aber sonst war nichts Außergewöhnliches zu entdecken.
    Gianni stand auf seine Maschinenpistole gestützt. „Ich nehme an, Sie haben das hier schon gesucht.“
    Mit diesen Worten überreichte ihm Gianni den Plan der Insel.
    „Breiten Sie ihn aus!“ verlangtem Gianni.
    Dorian tat es und sah auf den ersten Blick, daß die Landkarte sich wieder verändert hatte. Verschiedene Eintragungen, die er noch gut im Gedächtnis hatte, konnte er nicht mehr finden, dafür waren andere Dinge eingezeichnet, die ihm fremd erschienen. Zum Beispiel ein Pfad durch den Dschungel, der als begehbar bezeichnet wurde und etwa einen Kilometer nördlich von ihnen begann.
    „Ich sehe, Sie sind so überrascht wie ich“, sagte Gianni. „Also haben nicht Sie die Änderungen vorgenommen. Wer dann?“
    „Ich weiß es schon“, sagte Dorian und dachte an Olivaro.
    Er hatte immer noch keine Ahnung, warum ihn der Dämon nicht darauf aufmerksam gemacht hatte, daß die Karte variabel war.
    „Was ist mit der Nachricht, Gianni?“
    „Halten Sie diese Karte so, daß das Sonnenlicht etwa in einem Winkel von fünfundvierzig Grad drauffällt. Ich bin durch Zufall dahintergekommen.“ Dorian hielt die Landkarte so, wie Gianni es ihm aufgetragen hatte und plötzlich kristallisierten sich

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