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0790 - Der Satanskopf

0790 - Der Satanskopf

Titel: 0790 - Der Satanskopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie der Schwindel, und sie lehnte sich gegen ihn, um eine Stütze zu haben.
    Gleichzeitig durchfuhr sie wieder der Schmerz und der Ärger darüber, dass sie sich überhaupt in Sarrazins Richtung bewegt hatte.
    Sein Lachen klang abermals auf und geisterte als scheußliches Geräusch durch ihr Ohr. Sie krampfte innerlich zusammen, sie spürte die Schmerzen, die ihren Körper peinigten und sich nicht allein auf die Hand konzentrierten, denn genau von ihm strömte diese verdammte neue Gefahr aus, und sie hörte wieder seine Stimme. Sie sprach neben ihrem Ohr. Die Worte erreichten sie als böses Flüstern, und der Vorwurf darin war einfach für Coleen nicht zu überhören.
    »Was hast du nur getan?«, fragte er. »Warst du unartig…?« Er redete zu ihr wie zu einem kleinen Kind. Coleen wunderte sich darüber, dass sie noch den Kopf schütteln konnte, sie spürte so etwas wie Wut und keuchte: »Ich wollte hier raus.«
    »Ach ja?«
    »Ja, verdammt!«, heulte sie.
    Sarrazin hielt sie fest wie ein Raubtier seine Beute. Er bückte sich etwas und brachte sein Gesicht neben das ihre. Sie befanden sich beinahe Wange an Wange. Coleen nahm seinen Geruch auf. Die Haut strömte ihn aus. Sie roch rauchig, als hätte sich der Qualm eines Feuers in ihr gesammelt.
    »Du hättest warten sollen, meine Liebe.«
    »Ich konnte nicht, verdammt, ich konnte es nicht!«, würgte sie hervor. Ihr war übel geworden, Schwindel hatte sie überkommen.
    Wenn sie noch lange so stehen blieb, würden ihre Beine nachgeben, dann würde sie zu Boden fallen und bewusstlos werden. Was sie hier durchmachte, das hielt kein normaler Mensch aus.
    »Es war ein Fehler…«
    »Ja, ich weiß, aber…«
    »Was noch?«, fragte er, als Coleen nicht mehr weitersprach.
    »Nichts… nichts …«
    »Es war der Kopf, nicht?«
    Coleen Baker nickte abgehackt. Sarrazin hatte Recht, ja, er hatte so verdammt Recht.
    »Lockte er dich?«
    »Auch…«
    Juri lachte wieder. Für einen Moment berührte seine Wange die ihre, und sie kam sich vor, als wäre sie dabei von einem fettigen Stück Fleisch gestreift worden. Dieser Sarrazin und dessen Berührung hatten ein Gefühl des Ekels in ihr hochsteigen lassen, das sie aber vergaß, als sie Juri sprechen hörte.
    Es waren Worte, die sie nicht kannte. Eine Sprache, die sie nicht verstand, aber schon gehört hatte, und sie kam plötzlich auf die Idee, dass es spanische Sätze waren.
    Ohne es eigentlich zu wollen, blickte Coleen wieder nach vorn und konnte deshalb nur den Kopf ansehen. Ihre Hand steckte in dem breiten Maul, das sich plötzlich öffnete und die Finger frei gab.
    Die Frau konnte es nicht fassen. Sie sah aber den Schrecken, denn ihr eigenes Blut pumpte noch immer aus den Wunden hervor und klatschte zu Boden, und dieses Geräusch hämmerte in ihrem Kopf wider.
    Durch ein Zucken der Muskulatur gelang es ihr, die Hand von der unteren Zahnreihe wegzuzerren. Dabei schaute sie wieder hin, und es sah so aus, als würden sich die Finger aus dem Verbund lösen und als blutige Klumpen zu Boden fallen. Seltsamerweise blieben sie jedoch mit der Hand verbunden, nur das hervorquellende Blut bildete eine stockige Masse, und der Schmerz wühlte jetzt wieder bis in den Oberarm hinein. Coleen Baker schaute hin. Dieser Anblick der eigenen Hand sorgte dafür, dass sich in ihrem Gedächtnis etwas tat. Da wurde etwas in Bewegung gesetzt und formierte sich zu einem Ergebnis.
    Die Frau musste einfach davon ausgehen, dass sie ihre Hand niemals mehr wieder so bewegen und gebrauchen konnte wie früher.
    Es war vorbei mit der Karriere.
    »Du hast den Tiger gereizt«, hörte sie Sarrazin flüstern.
    Mehr bekam sie nicht mit. Ihre eigenen Überlegungen verursachten einen fürchterlichen Schock, der alles andere überschwemmte und sie blitzartig hineinzerrte in die Bewusstlosigkeit. Coleen spürte noch, dass die Beine ihr Gewicht nicht mehr hielten, dann fiel sie schraubenartig dem Boden entgegen. Dass sie nicht aufschlug, hatte sie Sarrazin zu verdanken, der sie auffing, dem Kopf an der Wand zunickte und die Bewusstlose zu einem Sessel trug, wo er sie niederlegte. Er winkelte ihre Beine an, damit sie hocken blieb.
    Dann ging er weg.
    Wenig später kam er zurück. Diesmal ließ er die Tür auf. Er fasste die noch immer bewusstlose Schauspielerin unter und trug sie weg.
    Sein Haus war groß genug.
    Er schaute sich nicht um, aber er wusste auch so, dass ihm jemand folgen würde.
    ***
    Der Satanskopf wusste genau, was er zu tun hatte…
    Lady Sarah Goldwyn

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