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0790 - Der Satanskopf

0790 - Der Satanskopf

Titel: 0790 - Der Satanskopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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denn in dieser Gegend würde es nicht einfach sein, ein Taxi aufzutreiben. Wenn sie schon da war, wollte sie auch die Chance nutzen.
    Krächzende Schreie klangen hoch über ihrem Kopf auf. Sie schaute nach oben und sah die schwarzen Vögel unter dem trägen Winterhimmel fliegen. Die Schreie kamen ihr vor wie eine Warnung, aber sie musste dabei über sich selbst lachen.
    Geklingelt hatte sie schon, nur war niemand gekommen. Leichter Ärger breitete sich in ihr aus.
    Sie schellte noch einmal, und diesmal länger.
    Wenig später wurde die Tür mit einem so heftigen Ruck nach innen gezerrt, dass sie vor Schreck leise aufschrie und einen Schritt zurückging. Wie von einem Sturmwind herangeweht war ein Mann erschienen, der die Tür aufgezerrt hatte, diese an der Klinke festhielt und Sarah Goldwyn beinahe böse anschaute.
    Das war Juri Sarrazin. Sarah erkannte ihn sofort, denn sie hatte von ihm auch Fotos gesehen. Dieser Mann gehörte zu den Menschen, die man sieht und nicht vergisst. Er war dick, aber nicht fett, er war stämmig und doch geschmeidig, er hatte ein Gesicht mit gebräunter Haut, stechende, prüfende Augen, einen fleischigen Mund, eine dicke Nase, ein breites Kinn und glattes schwarzes und ölig wirkendes Haar, das im Nacken zu einem kleinen Zopf zusammengebunden war.
    Er starrte Sarah an.
    Es passierte selten, dass die Horror-Oma die Übersicht verlor, hier aber hatte es ihr die Sprache verschlagen. Die Grußworte waren ihr im Hals stecken geblieben, sie suchte nach neuen, räusperte sich und ärgerte sich gleichzeitig darüber, dass das Blut aus ihrem Gesicht gewichen und sie so blass geworden war.
    »Was wollen Sie? Wer sind Sie?«
    Die barschen Fragen gefielen Sarah nicht. Die alte Dame ließ sich so leicht nichts gefallen, sie spürte, wie die Wut in ihr hochstieg.
    »Mein Name ist Sarah Goldwyn. Ich hatte mit Ihnen mehrmals am Telefon gesprochen, und Sie haben mir freundlicherweise erlaubt, Sie zu besuchen, und zwar heute. Wenn es Ihnen allerdings nicht passt, werde ich wieder gehen, denn eine derartige Begrüßung bin ich nicht gewohnt, junger Mann.«
    Juri Sarrazin wusste nicht, was er sagen sollte. Sein Gesichtsausdruck hatte mehrere Stufen der Veränderung durchlaufen. Der Ärger war daraus verschwunden, Erstaunen hatte sich ausgebreitet und zuletzt so etwas wie Hochachtung. Er entspannte sich auch, und auf seinem Gesicht erschien ein Lächeln.
    »Natürlich«, sagte er zur Seite tretend. »Mrs. Sarah Goldwyn. Ich bitte Sie, mein Benehmen zu entschuldigen. Ich war leider mit den Gedanken woanders. Aber klar, ich erinnere mich daran, Sie eingeladen zu haben. Außerdem – wer kennt Sie nicht? Ihr Name und Ihr Hobby haben sich ja in der Branche herumgesprochen.«
    »So, haben sie das?«
    »Selbstverständlich. Seien Sie mir herzlich willkommen. Kommen Sie herein, damit ich Ihnen alles zeigen kann.«
    Sarah nickte. »Ja, ich danke Ihnen«, sagte sie.
    So ganz wohl war ihr nicht, aber sie hatte in den sauren Apfel gebissen und musste ihn jetzt auch schlucken.
    Sie trat ihre Füße auf der grauen Matte ab, während der Mann sie beobachtete. Er lächelte dabei noch immer, doch Sarah ließ sich nicht täuschen. Vor ihr stand ein Wolf, der wohl Kreide gefressen hatte. Beruflich mit ihm auszukommen, war sicherlich nicht leicht.
    Mochte das Haus von außen her auch noch nüchtern und kahl sein, im Innern tat sich das glatte Gegenteil auf. Da war es völlig konträr, und das fiel Sarah bereits im Flur auf, der düster gestrichen war, wo Spotlights nur bestimmte Stellen anleuchteten und an den Wänden ein Filmplakat neben dem anderen hing.
    Sarah Goldwyn sah stets dieselben Motive. Die Plakate wiesen auf Grusel – und Fantasyfilme hin, und die meisten davon hatte der Horror-Designer ausgestattet.
    »Darf ich Ihnen den Mantel abnehmen?«, fragte er.
    »Ja, bitte.«
    »Gehen Sie ruhig schon vor. Immer geradeaus, da erreichen Sie mein Arbeitszimmer.«
    »Danke sehr.«
    Die Tür zum Arbeitszimmer des Mannes war nicht abgeschlossen.
    Vom Gang aus konnte Sarah hineinschauen, und sie hatte das Gefühl, dass sich vor ihr ein hungriges Maul öffnete.
    Ein Schauer kroch über ihren Rücken. Zwar liebte auch sie die Gruselwelt und war begierig darauf, mit jemandem zu sprechen, der damit beruflich zu tun hatte, aber ein ungutes Feeling ließ sich doch nicht leugnen, und sie kam der Aufforderung des Mannes nicht nach, denn sie betrat das Zimmer nicht. Vor der Tür blieb sie stehen, als wäre sie noch nicht davon überzeugt,

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