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0790 - Kristall aus der Vergangenheit

0790 - Kristall aus der Vergangenheit

Titel: 0790 - Kristall aus der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Nicole.
    »Herzlichen Dank.« Zamorra wollte die Tür leise aufdrücken, doch sie löste sich unversehens und stürzte nach innen. Ein dumpfes Poltern erklang, als sie auf den Boden schlug.
    »Hoppla«, presste Zamorra hervor. »Wollen wir hoffen, dass unser langhaariger Freund das nicht gehört hat.«
    Er trat über die Schwelle und fand sich in einer Küche wieder. Niemand war hier, keine sich nähernden Schritte drangen an ihre Ohren.
    »Das Amulett erwärmt sich« sagte Zamorra leise. »Dämonische Aktivität!«
    Nicole spannte sich an. »Dann lass uns die Ursache herausfinden.«
    Sie sahen nacheinander in alle Zimmer. Im Erdgeschoss befand sich niemand. Als Zamorra die letzte Tür öffnete, sah er ein Treppenhaus vor sich.
    Stufen führten ins Obergeschoss und in den Keller, liefen aber schon nach wenigen Stufen in Gegenrichtung weiter, sodass Zamorra das jeweilige Treppenende nicht sehen konnte.
    »Rauf oder runter?«
    »Nach unten«, entschied Zamorra. »Wenn Geromes Mörder mit irgendwelchen Dämonen paktiert, wird er seine Beschwörungen wohl im Keller abhalten.«
    »Da sind wir mal wieder auf ein Nest gestoßen«, seufzte Nicole. »Verschwundene Dhyarra-Kristalle, tödliche Unfälle, Dämonenbeschwörungen…«
    »Ich gehe zuerst«, sagte Zamorra und machte sich zielstrebig auf den Weg. Als er den ersten Absatz erreichte, spannte er sich an. Er löste Merlins Stern von der Kette und hielt ihn angriffsbereit in der Hand. Er war auf alles gefasst, als er um die Ecke ging und die weiterführenden Treppenstufen sah. Ein geifernder Dämon hätte ihn nicht überrascht.
    Überraschend war stattdessen das trockene Bellen einer Pistole.
    Eine Kugel pfiff knapp an seinem Kopf vorbei. Er hörte, wie sie dicht hinter ihm in die Wand einschlug.
    Seine Reaktion wäre unweigerlich zu spät gekommen. Es war unverschämtes Glück, dass die Kugel ihn verfehlte.
    Zamorras Reflexe waren gut trainiert. Noch ehe der Schütze ein zweites Mal feuern konnte, hastete er die Treppe hinunter.
    In diesem Fall war Angriff die beste Verteidigung. Er nahm mehrere Stufen auf einmal und sprang die letzten zwei Meter auf den Schützen zu. Zamorra erkannte ihn sofort. Es war der Mann, den sie mit Hilfe der Zeitschau verfolgt hatten.
    Der konnte keinen weiteren Schuss mehr abgeben. Zamorras Faust zischte auf ihn zu. Der Mörder konnte den Kopf noch zur Seite drehen, doch der Schlag erwischte ihn an der Schulter. Aufstöhnend ging er zu Boden.
    Zamorra trat ihm die Pistole aus der Hand und beförderte die Waffe mit einem weiteren Tritt außer Reichweite.
    In der Zwischenzeit war auch Nicole bei den beiden Kämpfenden angelangt und überzeugte sich davon, dass ihr Lebensgefährte unverletzt war.
    Der Mann am Boden blickte sie hasserfüllt an.
    ***
    Simonet fluchte innerlich. Der Sektenführer hatte sich wie ein Anfänger benommen. Bei jeder anderen Beschwörung hatte er Wachen im Haus postiert, die genau solche Zwischenfälle verhindern sollten. Nur heute hatte er keinen Zeugen dabei haben wollen…
    Als kurz darauf zusätzlich noch eine Frau vor ihm stand, stieg Verzweiflung in ihm hoch. Wie sollte er gegen die beiden Gegner ankommen? Er hatte keine Chance, zumal der Mann offensichtlich nicht zum ersten Mal einen körperlichen Kampf ausgefochten hatte. Ganz im Gegenteil zu ihm selbst. Seine Stärken lagen auf psychologischer Ebene - um zum Erfolg zu kommen, hatte er nie rohe Gewalt anwenden müssen. Seine Konkurrenten hatte er stets auf elegante Weise ausgeschaltet. Wenn Schmutzarbeit angefallen war, erledigten dies immer andere für ihn.
    Simonet war überzeugt davon, nur eine einzige Chance zu haben. Er brauchte die Hilfe-Vorrecs. Der Schutzdämon konnte die Situation gewiss noch einmal herum reißen. Die Beschwörung war fast zu Ende geführt. Simonet überschlug die Zeit. In etwa zwei Minuten musste das Hyänenblut über den Schädel gegossen werden.
    Und er lag hier wehrlos am Boden! Wie sollte er in zwei Minuten in den Kellerraum gelangen?
    »Wie kommen Sie dazu, in mein Haus einzudringen und mich niederzuschlagen?«, stellte sich der Sektenführer als Opfer hin.
    »Sie sind gut«, antwortete der Mann in dem weißen Anzug. »Sie haben auf mich geschossen!«
    »Ich hielt Sie für einen Einbrecher. Und genau das sind Sie ja wohl auch!« Ihm lief die Zeit davon. Unbarmherzig verrannen die Sekunden. »Darf ich aufstehen?«
    »Beantworten Sie mir erst einmal einige Fragen«, wurde ihm geantwortet. »Was haben Sie vorhin auf der Baustelle

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