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0791 - Diondra - einfach mörderisch

0791 - Diondra - einfach mörderisch

Titel: 0791 - Diondra - einfach mörderisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sagte sie?«
    »Nichts. Bis auf die Bemerkung, dass ihre Eltern nicht mehr am Leben sind.«
    »Ich hätte nachgehakt.«
    »Hättest du nicht, wenn du ihr gegenübergesessen hättest, wie ich es getan habe.«
    »Okay, okay, was willst du jetzt machen?«
    »Langsam fahren, dabei nachdenken und versuchen, das ungute Gefühl zu ignorieren oder es abzuschütteln.«
    Die Antwort hatte Rebecca neugierig gemacht. »Von welch einem Gefühl redest du da?«
    Das Ende der Bahn kündigte sich an. Der Professor schaute aus dem Fenster. »Tja wenn ich das wüßte, ginge es mir besser, aber ich habe keine Ahnung.«
    »Du kannst dich nur nicht ausdrücken.«
    »Das mag stimmen, ich bin auch kein Autor. Aber es ist der Eindruck der Bedrückung, der mich überkommen hat. Ich sitze hier im Wagen und komme mir vor wie in einem Käfig auf vier Rädern. Ich bin allein, ich sehe keinen Menschen in meiner Nähe.«
    »Dann ist es ja gut, Robert.«
    »Nein, Rebecca, es ist nicht gut, es ist einfach beunruhigend, wenn du verstehst. Es ist anders als sonst. Ich fühle mich sehr unwohl. Hier scheinen Schatten in der unmittelbaren Nähe zu sein, die mich umgeben, die mich nicht aus den Augen lassen, die mich umtanzen, die mich beobachten und mir immer wieder bedeuten, dass ich mich auf ein glattes Gefälle begeben habe.«
    Rebecca räusperte sich. »Ich weiß nicht Robert. Hast du das schon öfter verspürt?«
    »Nein, erst heute, nach dem seltsamen Gespräch mit Diondra. Sie war so anders. Sie hat mir auch indirekt zu verstehen gegeben, dass man gewisse Dinge einfach hinnehmen muss. Sie ist ein Phänomen, das habe ich dir immer gesagt, Rebecca, der Meinung bist du ja auch. Für mich aber ist sie zu einem unheimlichen Phänomen geworden. Ich werde froh sein, wenn ich bei dir bin, doch ich werde nicht so schnell fahren wie sonst, die Gründe dafür habe ich dir gesagt.«
    »Ehrensache, dass ich warten werde. Wir werden nach dem Essen eine Flasche Rotwein trinken und in Ruhe über die Probleme reden, die sehr interessant klingen.«
    »Ich freue mich darauf.« Er hauchte noch einen Kuss in den Hörer, dann legte er den Apparat weg.
    Es wurde schon knapp, denn er musste in die Abfahrt hinein. Hinter ihm blendete ein Fahrer auf. Für kurze Zeit füllte sich der Mercedes mit dem gleißenden Licht der anderen Scheinwerfer, und Professor Palmer hatte den Eindruck einer Vision.
    Plötzlich sah er Diondras Gesicht vor sich, auch den Hals und einen Teil ihres Körpers. Sie hob etwas an, Hände erschienen, die einen Gegenstand umklammert hielten, von dem Blut tropfte.
    War es ein Arm…?
    Haut und Fleischfetzen zerrissen, als die junge Frau in diesen Gegenstand hineinbiss. Die untere Hälfte des Gesichts schwamm in Blut, und ein lautes Hupen drang an die Ohren des Professors. Er erwachte aus einem Alptraum und konnte seinen Wagen erst im letzten Augenblick herumreißen, sonst wäre er gegen eine Leitplanke gefahren. Der Mercedes schlingerte, aber er blieb in der Spur, und der Schock ließ das Herz des Wissenschaftlers rasend schlagen.
    Seine Hände zitterten plötzlich. Er wusste, dass er jetzt eine Pause einlegen musste, denn er war zu einem Risiko für den Verkehr geworden, und weil es das wusste, reagierte er vernünftig.
    Die Dunkelheit hatte ihre Schatten über das Land gelegt. Um zu seinem Haus zu gelangen, musste er abbiegen. Die hohen Hinweisschilder glänzten im Licht der Autoscheinwerfer, Hügel türmten sich hinter dem hier flachen Gelände auf. Wie die Buckel schlafender Ungeheuer wellten sie sich in die Höhe. So schnell wie möglich fuhr der Professor an den Straßenrand und stoppte dort. Der Streifen war breit genug, um den vorbeifließenden Verkehr nicht zu gefährden. Er ließ das Scheinwerferlicht brennen und sackte auf seinem Fahrersitz zusammen. Palmer zitterte, sein Herz schlug noch übermäßig schnell, er schwitzte. Das Innere des Wagens kam ihm vor wie ein Backofen, der sich immer mehr aufheizte.
    Er musste raus.
    Kühle Luft einatmen, wieder zur Besinnung kommen und versuchen, die schlechten Gefühle so weit wie möglich auszuschalten. Er öffnete die Wagentür. Der Schwall kalter Winterluft traf ihn und tat ihm gut. Beinahe hastig verließ er sein Fahrzeug. Mit seinen ebenfalls zitternden Beinen kam er sich vor wie ein Greis.
    Was war das nur gewesen? Professor Palmer konnte keine Erklärung geben. Mit gesenktem Kopf ging er weiter und kümmerte sich nicht darum, dass seine Schuhe beinahe in der feuchten Erde versanken. Er hatte den

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