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0791 - Diondra - einfach mörderisch

0791 - Diondra - einfach mörderisch

Titel: 0791 - Diondra - einfach mörderisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kamin, doch seltsam, es lag alles so weit weg, als wäre es längst zur Vergangenheit geworden.
    Etwas war in seiner Nähe…
    Professor Palmer zuckte zusammen. Eine Berührung an der Schulter, am Arm, gleitend und kühl, als wäre ein kalter Schatten unter seine Jacke gekrochen, um über das Hemd zu streifen, dessen Stoff er zusätzlich noch durchdrang.
    Er schauderte…
    Auch das war nicht normal. Er blieb stehen und fragte sich, warum er das tat. Dabei brauchte er sich nur umzudrehen und zu seinem Wagen zurückzugehen. Sich hineinzusetzen, zu starten, den Rest der Strecke bis zu seinem Haus zu fahren. Das war alles, nicht mehr und nicht weniger, und er würde es packen.
    Wieder die Berührung. Jetzt drehte er den Kopf. In der Bewegung glaubte er, einen Schatten zu sehen, der direkt über seine Stirn und auch die Augen hinweghuschte.
    Eine Täuschung? Er schlug mit der Hand nach dem Schatten, während er gleichzeitig zwei Schritte zurückging und dabei aussah, als würde er taumeln.
    Der Schatten war weg.
    Die Erinnerung steckte noch in ihm. Sie paarte sich mit der ungewöhnlichen Kälte, die er innerlich spürte. Sie war wie eine Warnung, und aus dem Wind schienen die Stimmen zu dringen, die in seinen Kopf hineinwehten, als wollten sie ihm eine Botschaft aus einer fernen anderen Welt bringen.
    Waren es Warnungen? Hatte er sich zu weit vorgewagt? Schlug eine bestimmte Person nun zurück? Das Bild des Mädchens sah er wieder vor sich, er sah auch seinen Blick, die ungewöhnlichen Augen, deren Pupillen sich so verändert hatten, als gehörten sie keinem Menschen, sondern einem Wesen, das viel, sehr viel von dieser Welt schon gesehen und auch gespeichert hatte.
    Professor Palmer zwinkerte. Dann schüttelte er den Kopf. Er wollte realistisch sein und sich auf keinen Fall verrückt machen lassen.
    Was nicht sein konnte, das durfte auch nicht sein. Alles war nicht real, nicht substantiell, es mochte daran liegen, dass er in der letzten Zeit einfach zu viel gearbeitet hatte und sich dementsprechend matt fühlte. Er brauchte Ruhe, Urlaub, Entspannung. Auf eine einsame Insel fliegen oder sich in das Landhaus verkriechen, wobei er das Telefon abstellte, weil er für keinen erreichbar sein wollte.
    Das alles wäre eine Möglichkeit gewesen, und Palmer dachte darüber nach, als er zu seinem Fahrzeug schritt. Es stand noch so am Straßenrand, wie er es verlassen hatte. Linker Hand sah er die Abfahrt der Autobahn. Auch jetzt fuhren die Fahrzeuge in einer Schlange der normalen Straße entgegen. Dicht an dicht, die Scheinwerfer sandten kalte, helle Botschaften, bevor sie sich an der Einmündung nach links oder auch nach rechts verabschiedeten.
    Schwach zeichneten sich die Umrisse der Limousine durch das eingeschaltete Scheinwerferlicht ab. Es war ein völlig normales Auto, ein Fabrikat aus Germany, doch ihm kam es jetzt vor, als wäre es von außerirdischen Besuchern zurückgelassen worden.
    »Allmählich fange ich an zu spinnen«, sagte er zu sich selbst. »Ich muss mal vernünftig sein…«
    Er ging schneller. Unter seinen Füßen war der Boden feucht und entsprechend weich. Manchmal schimmerten schmale, helle Gegenstände in einem wirren Muster. Es waren Strohreste, die aus dem dunklen Boden hervorschauten. Er stieg über die Buckel hinweg oder drückte sie ein, und der breite Graben vor ihm strahlte eine regelrechte Düsternis ab, über die er sich erschreckte.
    Obwohl die Geräusche der fahrenden Wagen über das Feld an seine Ohren klangen, fühlte er sich allein gelassen. Er tappte durch eine dichte Stille, und sein eigener Wagen kam ihm beinahe vor wie ein Fremdkörper.
    Er blieb stehen.
    Ihn und das Fahrzeug trennte nur der Graben. Ein Sprung, ein etwas größerer Schritt, und er hatte die Distanz überwunden. Dennoch zögerte er. Die Aufgabe kam ihm plötzlich so schwer vor. Etwas hielt ihn ab. Ein Vergleich schoss ihm durch den Kopf. So musste es einem Langläufer ergehen, der vor einem kleinen Hügel stand und sich nicht traute, ihn hochzufahren. Er war kein Langläufer und auch nicht durch zwei Skibretter gehindert, er stand da und brauchte nur diesen kleinen Graben zu überschreiten. Warum tue ich es denn nicht?, fragte er sich. Verdammt noch mal, was hält mich denn hier?
    Nichts hielt ihn – eigentlich nichts.
    Dennoch war ihm so seltsam zumute. Er spürte das Prickeln in seinem Körper. Das Blut schien sich mit Kohlensäure gefüllt zu haben, und sogar in seinem Kopf hörte er ein Rauschen. Das bin ich nicht

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