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0792 - Gruß aus der Gruft

0792 - Gruß aus der Gruft

Titel: 0792 - Gruß aus der Gruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Vererbung?«
    »Auch.«
    »Es gibt sie nicht mehr.«
    Palmer schüttelte den Kopf. »So wie Sie gerade gesprochen haben, hat es sich angehört, als hätte es sie niemals gegeben. Jeder Mensch hat Eltern, doch Ihr Verhältnis zu ihnen scheint nicht das Beste zu sein, denke ich.«
    »Aber Professor«, sagte sie, und es hörte sich beinahe belehrend an. »Sie sind doch Mathematiker.«
    »Stimmt.«
    »Warum versuchen Sie sich jetzt in Psychologie? Nehmen Sie doch einfach hin, dass ich Ihnen als außergewöhnliche Testperson über den Weg gelaufen bin. Nicht mehr und nicht weniger.«
    Gut gekontert, dachte Palmer. Sie will mich irgendwie von der Fährte weglocken. »Es stimmt schon, dass ich Mathematiker bin, aber das eine schließt das andere nicht aus. Sie wissen, dass sich die Welt verändert hat, wir leben nicht mehr so wie vor zwanzig oder dreißig Jahren. Auch wir Naturwissenschaftler müssen umdenken. Wir sollten uns nicht nur auf einem Gebiet bewegen. So gibt es, um es verkürzt zu sagen, schon Konzerne, die in ihre Chefetagen Theologen holen oder Philosophen, denn diese Menschen haben noch das gleiche globale Denken gelernt und sind nicht so stark auf ein Muster fixiert. Auch ich habe darüber nachgedacht und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass wir uns den Dingen öffnen müssen, die wir früher verdammt oder lächerlich gemacht haben.«
    Diondra Mayne hatte ihre Haltung verändert. Sie saß angespannt da und hatte das rechte Bein über das andere gelegt. »Ihre Ausführungen beginnen mich zu interessieren, Professor Palmer. Bitte, reden Sie weiter.«
    »Gern, Diondra. Sie werden mich dann besser verstehen können. Ich gehe einmal davon aus, dass wir beruflich gut zusammengearbeitet haben.« Er fuhr fort, als er ihr zustimmendes Nicken sah.
    »Aus diesem Grunde kann so etwas wie ein Band zwischen uns entstanden sein, wenigstens ist es mir so ergangen.«
    »Möglich.«
    »Um es kurz zu machen, Diondra.« Er nahm seine Brille ab und rieb sich die Augen. »Bei mir ist dieses Band sehr stark. Ihr Bild scheint mich zu verfolgen.«
    »Wie bitte?«
    Palmer schaute sie nicht an, als er weitersprach. »Es ist komisch, aber ich lüge nicht. Ihr Bild ist mir als Vision erschienen. Ich habe Sie gesehen, obwohl Sie nicht in der Nähe waren. Stellen Sie sich das einmal vor.« Jetzt hob er den Kopf und schaute sie an, und auch Diondra wich seinem Blick nicht aus. Er sah ihre Augen, und sie kamen ihm verändert vor. Viel wachsamer als zuvor, ohne einen Funken Freude. Da schimmerte Eis in den Pupillen. Beinahe bereute er es, das Thema angeschnitten zu haben.
    »War das alles?«
    Er machte einen Rückzieher. »Im Prinzip schon…«
    »Aber nicht für mich, Professor.«
    »Wieso nicht?«
    »Ich weiß, dass Sie mehr wissen, und ich möchte dies erfahren, bitte schön.«
    Robert Palmer war nicht nur unbehaglich zumute, er rutschte auch unbehaglich auf dem Stuhl hin und her. »Es kann sein, dass ich zu weit gegangen bin…«
    »Sie haben mich also gesehen?«
    »Ja.«
    »Visionär?«
    »Das stimmt schon.«
    »Wo denn?«
    Palmer gefiel nicht, dass er es war, der ausgefragt wurde. Er hatte sich den Fortlauf des Gesprächs anders vorgestellt, aber was sollte er tun? Dieser Biss in den Apfel war für ihn bitter gewesen, jetzt musste er den Rest auch schlucken.
    »Nicht hier.«
    »Das kann ich mir vorstellen, Professor.«
    »Es war unterwegs, es war am gestrigen Abend. Wir hatten uns ja verabschiedet. Ich fuhr nach Hause und hatte während der Fahrt das Gefühl, nicht mehr allein im Wagen zu sein. Jemand war bei mir, obwohl ich keinen Menschen sah. Aber der Eindruck verdichtete sich immer stärker, ich schaute mich oft genug um, konnte keinen Menschen entdecken, obwohl ich Stimmen zu hören glaubte.«
    »Stimmen?«
    »Ja, aus dem Unsichtbaren. Ein ungewöhnliches Wispern und Flüstern. Es umrauschte mich, es machte mich seelisch fertig. Ich kriegte schreckliche Angst und war froh, von der Bahn abfahren zu können. An einem Feld habe ich dann angehalten. Ich bin aus dem Wagen gelaufen, habe mich bewusst von ihm entfernt, um auf dem Feld stehen zu bleiben.«
    Sie lächelte ihn beinahe harmlos an. »Was haben Sie denn da gesehen, Professor?«
    »Meinen Wagen.«
    »Das dachte ich mir. Und weiter?«
    »Hinter den Scheiben sah ich eine Bewegung. Ich wusste nicht, was es war, dachte immer an die Stimmen, aber die konnten es nicht gewesen sein. Aus der Bewegung materialisierte sich etwas hervor, das ich als bleiche Gestalt identifizierte.«
    »Ein

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