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0792 - Gruß aus der Gruft

0792 - Gruß aus der Gruft

Titel: 0792 - Gruß aus der Gruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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selbst?
    Das alles konnte sein, nur wollte er die Lösung nicht mehr hören.
    Er hatte keine Lust mehr. Wer diese Frau auch sein mochte, wo immer sie ihre genialen Fähigkeiten hervorgezaubert hatte, es interessierte ihn nicht mehr, denn sein Weg würde auch von ihr wegführen, und als Schülerin oder Testperson war sie für ihn gestorben.
    Er musste nur noch dieses Haus verlassen und wusste, dass es nicht so einfach sein würde.
    »Die Vision lässt Sie nicht los, Professor, wie?«
    Er hob die Schultern und freute sich darüber, dass er so gelassen sein konnte. »Es war nur eine Vision, mehr nicht. Vielleicht bin ich schon zu alt geworden, kann ja möglich sein.« Er stemmte sich aus dem Sessel hoch. »Jedenfalls werde ich jetzt wieder fahren, denn Rebecca, meine Frau, wartet auf mich. Ich habe ihr gesagt, dass ich rasch wieder zurück sein werde.«
    »Sie weiß Bescheid?«
    »Ja, warum nicht?«
    Diondra legte den Kopf zurück, bevor sie nickte. »Ach, war nur eine Frage.«
    Er nickte und fühlte sich überhaupt nicht wohl in seiner Haut.
    »Gut, ich werde dann gehen und schlage vor, dass wir in Verbindung bleiben. Wenn Ihre Bedrohung vorbei ist, Diondra, möchte ich Sie bitten, sich wieder mit mir in Verbindung zu setzen.«
    »Meinen Sie, Professor?«
    Er versuchte, eine möglichst harmlose Antwort zu geben. »Ja, ich denke schon.«
    Diondra Mayne überlegte. Sie ging dabei im Zimmer auf und ab.
    Der Professor hatte den Eindruck, nicht mehr als ein Spielzeug zu sein, das einzig und allein unter ihrer Kontrolle stand. Er traute sich auch nicht, zur Tür zu gehen, zudem konnte er sich vorstellen, dass sie mit ihren Leibwächtern gemeinsame Sache machte, und dagegen würde er kaum ankommen. Es kostete Palmer schon Überwindung, den ersten Schritt auf die Tür zuzugehen, doch den zweiten überlegte er sich, denn da hörte er die scharfe Stimme der Frau.
    »Es schlägt, Professor!«
    »Wie bitte?«
    Sie kam auf ihn zu. Innerhalb eines Augenblicks war sie wieder zu einer anderen geworden. Kalt war der Blick, das Kinn leicht vorgeschoben, und die Haltung hatte etwas Witterndes an sich. »Ich höre die Schläge, Professor, ich höre sie genau. Es… es ist etwas passiert, glauben Sie mir, es ist da.«
    »Was ist da?«
    Diondra Mayne drehte sich. Dann kam sie auf Palmer zu. Beinahe hätte sie ihn noch berührt, als sie stoppte. »Die Bedrohung, Professor, die Bedrohung ist da. Ich werde mich wehren müssen, und auch Sie können mich daran nicht hindern.« Sie stieß ihm mit dem Zeigefinger gegen die Brust. »Aber Sie haben Recht gehabt, Professor.«
    »Wo… womit?«
    »Mit der Einschätzung dieses Hauses. Es ist tatsächlich ein Grab, auch für Sie…«
    ***
    In einem Reflex hatte ich die Lippen zusammengepresst, ich wollte einfach nichts mehr riechen und schmecken. Dabei hätte ich lieber die Augen schließen sollen, denn im Innern der Amphore erfasste der dünne Strahl ein furchtbares Bild.
    Zuerst hatte ich an schwarze, zuckende und sich bewegende Würmer gedacht, die sich so dicht aneinander gepresst hielten, dass sie eben diese Masse bildeten, und sie war einfach widerlich. Schwarz, ölig und gleichzeitig auch weich. Mit einer schimmernden Oberfläche versehen und einem gleichzeitigen Bewegungsapparat, der im Innern der Masse vorhanden war und stets in einem gewissen Rhythmus zuckte, als wäre dort ein Muskel vergraben, für den es noch einen anderen Ausdruck gab – ein Herz!
    Ich trat etwas zurück, schaute dabei zur Seite, und der kalte Schauer auf meinem Rücken wollte nicht weichen. Dabei wusste ich, dass ich eine äußerst interessante Entdeckung gemacht hatte, ich brachte sie nur nicht in die Reihe und wusste nicht, was ich von ihr halten sollte. Wie wichtig war diese Masse? Konnte ich sie als Zentrum dieses unheimlichen Hauses ansehen?
    Es vergingen einige Sekunden, bis ich mich wieder gefangen hatte.
    Fahrig wischte ich den Schweiß von meiner Stirn, dann leuchtete ich gegen die Tür, aber dort stand niemand. Sie hatte sich auch nicht bewegt, alles war so wie zuvor.
    Und doch war es anders geworden. Hier lauerte etwas, zwar nicht in meiner unmittelbaren Nähe, aber so, dass es mich sehr schnell packen konnte, wenn es wollte.
    Ich musste zur Tür.
    Mit einer harten Bewegung zerrte ich sie weiter auf. Mein Blick fiel in den finsteren Gang, bevor ich hineinstrahlte. Auch im bleichen Licht der Leuchte entdeckte ich dort nichts, was meinen Verdacht erhärtet hätte. Es blieb still.
    Warum dann diese Ahnung?
    Keine

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