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0793 - Die Bruderschaft des Teufels

0793 - Die Bruderschaft des Teufels

Titel: 0793 - Die Bruderschaft des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dario Vandis
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ganzen Tag über nicht erreichen können. Vor seinem Haus habe ich einen Streifenwagen postiert. Wie es aussieht, ist er wie vom Erdboden verschluckt.« Werner beugte sich vor. »Helfen Sie mir, ihn zu finden! Was ich am wenigstens gebrauchen kann, ist eine weitere belegte Bahre in der Leichenhalle.«
    »Ich weiß darüber gar nichts«, sagte Reeder kleinlaut. »Er war für mich ein seriöser Geschäftsmann. Ich wusste, dass sein Institut schwierige Zeiten durchmachte, aber da geht es ihm wie vielen anderen. Sie kennen die demographische Struktur dieses Landes. Die Deutschen werden weniger und leben immer länger…«
    Kommissar Werner ließ nicht locker, aber es schien so, als hätte Haas seinen Buchhalter tatsächlich nicht eingeweiht. Schließlich brach Werner das Verhör entnervt ab und ließ Reeder gehen. Der Buchhalter war ein gebrochener Mann. Wenn er Haas tatsächlich für schuldig gehalten hätte, hätte er mit Sicherheit ausgesagt.
    Der triumphierende Blick Reeders, als er den Verhörraum verließ, entging dem Kommissar.
    ***
    »Es ist zum Kotzen«, rief Werner und schleuderte die Berichte der Zeugenaussagen, durch die er sich vor dem Verhör gewühlt hatte, auf seinen Schreibtisch. »Das ist alles nutzloses Papier, kein einziger brauchbarer Hinweis darunter. Unser Hauptverdächtiger ist verschwunden, und sein Buchhalter steht kurz vor einer Einweisung in die Klapsmühle. Wir haben nichts - gar nichts!«
    »Ich sehe das etwas anders«, sagte Zamorra. »Für mich ist Frank Reeder nicht das harmlose Opfer, das er zu sein vorgibt. Haas pflegte einen aufwendigen Lebensstil, den er sich bei seinen mauen Bilanzen unmöglich leisten konnte. Reeder muss diesen Widerspruch erkannt haben. Wahrscheinlicher ist, dass er mit ihm unter einer Decke steckte. Anders ist es für mich nicht zu erklären, dass er ihn jetzt zu decken versucht.«
    Werner war anderer Ansicht. »Reeders Frau wurde ermordet. Der Mann ist fix und fertig. Selbst wenn Haas den Mord tatsächlich begangen hat, um Reeder Angst einzujagen, heißt das noch lange nicht, dass er mit drin steckt.«
    »Ich glaube nicht, dass der Bestattungsunternehmer Simone Reeder ermordet hat«, sagte Zamorra. »Er ist dafür eindeutig nicht Manns genug.«
    »Und wer soll es dann gewesen sein? Etwa Ihr ominöser ›Meister‹, von dem wir bisher keinen Soutanenzipfel gesehen haben?«
    »Zum Beispiel. Bei der Ermordung Simone Reeders war Magie im Spiel -ebenso wie bei Hennings’ Tod. Es ist für mich offensichtlich, dass die Bruderschaft dahinter steckt.«
    Werner winkte ab. »Magie und Zauberei! Das können Sie Ihrer Großmutter erzählen. Meiner Ansicht nach haben wir es hier mit einer ganz abgebrühten Bande von Verbrechern zu tun.«
    »Und die verschwundenen Leichen? Sie haben selbst gesagt, dass bereits Gerüchte über die Bruderschaft kursierten, bevor die Mordserie begann.«
    »Das ist doch Mummenschanz. Hokuspokus. Gestohlene Leichen? Warum nicht. Vielleicht hat wirklich irgendein verrückter Satanist eine neue ›Kirche‹ gegründet und verkauft jetzt gefrorene Nieren als Glücksbringer an seine Schäfchen. Dies ist nicht die Montagne, Professor, sondern eine Großstadt. Hier gibt es genug selbst ernannte ›Meister‹, um St. Michaelis damit bis zur Turmspitze zu füllen - und noch hundert Mal mehr Sinn suchende Geister, die diesen Möchtegern-Predigern ihre absurden Heilslehren abkaufen.«
    »Sie sollten die Angelegenheit ernster nehmen«, sagte Zamorra.
    »Und wie ernst ich sie nehme!«, rief Werner. »Wir haben drei Tote. Aus den Zeitungen tropft bereits das Blut. Ich werde alles tun, um diese unselige Mordserie zu beenden.«
    »Lassen Sie uns für einen Augenblick annehmen, diese ominöse dritte Partei - der ›Meister‹ oder auch die Bruderschaft - existiert wirklich. Dann ist Haas nur ein kleines Licht. Ein Zulieferer für Leichen, die für obskure magische Rituale benötigt werden. Maloy, Haas’ Halbbruder, war Mitglied der Bruderschaft und wollte auspacken -deshalb wurde er umgebracht. Und zwar mittels Magie, ob Sie es glauben oder nicht. Wahrscheinlich hatte er von der Telefonzelle aus Hennings angerufen, um ein Treffen zu vereinbaren. Dort wurde er auch überfahren…«
    »Und wie kam die Leiche in seine Wohnung?«
    »Einem Dämon oder Magier, der mit entsprechenden Fähigkeiten ausgestattet ist, ist vieles möglich. Wenn der Meister kein absoluter Scharlatan ist, verfügt er über Mittel und Wege, einen solchen Mord zu initiieren.«
    Der Kommissar

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