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0793 - Die Bruderschaft des Teufels

0793 - Die Bruderschaft des Teufels

Titel: 0793 - Die Bruderschaft des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dario Vandis
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fragte Zamorra.
    »Ich gebe zu, dass ich nicht uneigennützig handelte, da ich stiller Teilhaber seiner letzten Unternehmung war. Aber das war nicht der Hauptgrund. Er war schließlich mein Bruder.«
    »Seine Geschäftspartner schienen von dem drohenden Bankrott nichts zu wissen. Ihr Bruder hat einen ausgezeichneten Leumund.«
    Reinhold Hoffmann breitete die Arme aus. »Die Leute glauben, was man ihnen vorspielt. Außerdem ging es Georg zuletzt tatsächlich besser. Es gelang ihm, die Finanzen zu konsolidieren. Deshalb verstehe ich auch nicht, dass er sich umgebracht hat.«
    »Seit wann zeichnete sich diese Konsolidierung ab?«
    »Seit etwa zwei Jahren. Es schien mit dieser Bruderschaft zu tun zu haben, in die er eingetreten war. Er behauptete mir gegenüber einmal, dass sie ihm beste Kontakte verschaffte. Mehr hat er nicht verraten.«
    »Hat er gesagt, ob die Mitgliedschaft in dieser Bruderschaft irgendwelche Verpflichtungen mit sich brachte?«
    »Nein, es war überhaupt das einzige Mal, dass er davon gesprochen hat.«
    Zamorra bohrte weiter, aber Reinhold Hoffmann konnte keine seiner Fragen beantworten. Schließlich erhoben sich Werner und Zamorra und dankten für die Auskünfte.
    »Wenn ich weitere Informationen erhalte, werde ich mich selbstverständlich bei Ihnen melden«, sagte Hoffmann. Es schien ehrlich gemeint zu sein.
    Sie verließen das Haus mit dem Gefühl, keinen Schritt weiter gekommen zu sein.
    ***
    Der Abend dämmerte, als Robert Haas in seinem silbergrauen Mercedes-Kombi die Ausfallstraße nach Süden nahm. Seine Hände waren feucht, und sein Atem ging rasch. Nervös fummelte er das Handy aus der Jacke, die auf dem Beifahrersitz lag. Die Nummer war eingespeichert.
    »Ja«, meldete sich eine brüchige Stimme am anderen Ende.
    »Hier spricht Haas. Ich habe gehört, was Simone passiert ist. Es tut mir schrecklich Leid.«
    Frank Reeder antwortete nicht. Robert Haas konnte nur hoffen, dass sein Buchhalter in diesem Augenblick nichts Unüberlegtes vorhatte. Nicht auszudenken, wenn er jetzt die Nerven verlor…
    »Du hast sie auf dem Gewissen«, sagte Reeder düster.
    »Nein, das stimmt nicht!«, erwiderte Haas schärfer, als er eigentlich vorgehabt hatte. »Ich habe nichts damit zu tun. Ich habe immer alle Forderungen des Meisters erfüllt.«
    »Das Ganze war von Anfang an Wahnsinn. Die Polizei will mich noch einmal sprechen. Vielleicht sollte ich…«
    »Wir müssen jetzt einen kühlen Kopf bewahren, Frank! Denk nach. Was würde es bringen, zur Polizei zu gehen? Die Bruderschaft ist viel zu mächtig. Selbst wenn dieser Kommissar nicht darin verstrickt ist, würde er von oben unter Druck gesetzt, und dann haben wir verloren…«
    »Was ist mit diesem französischen Parapsychologen… Sein Name war Zamorra.«
    Haas verzog das Gesicht. »Ein Wichtigtuer, nichts weiter. Wir müssen das selbst regeln, Frank. Ich werde mit dem Meister sprechen. Ich bin sicher, dass er eine Lösung weiß.«
    »Das wird meine Frau auch nicht wieder lebendig machen.«
    Haas schloss die Augen. Er fragte sich, wie er Frank Reeder am besten beeinflussen konnte. Simone Reeder war ihm völlig egal, auch wenn er das natürlich niemals gesagt hätte. Hier ging es verdammt noch mal um seine Existenz.
    »Ich bin in zwei Stunden bei dir, Frank. Dann reden wir über alles.«
    Reeder erwiderte nichts, und Haas beendete die Verbindung. Fluchend warf er das Handy auf den Beifahrersitz.
    Als er den Höltigbaum erreichte, beschleunigte er den Mercedes auf über hundert Stundenkilometer. Und wenn er geblitzt wurde - wen kümmerte das. Er hatte andere Probleme.
    Die scharfe Linkskurve am Ende der Ausfallstraße nahm er in halsbrecherischem Tempo. Er jagte den Mercedes an zwei Fahrzeugen vorbei, die kurz vor der Verengung der Straße eine Vollbremsung vollführen mussten. Wütend hupten sie ihm hinterher.
    Haas’ Hände krallten sich in das Lenkrad. Eine Minute später tauchte die Abbiegung zur Müllverbrennungsanlage vor ihm auf. Die Zufahrt war offen, wie der Meister es ihm angekündigt hatte. Es war kurz nach acht. Auf dem Gelände war niemand zu sehen.
    Haas stellte den Mercedes in einer Ausbuchtung ab, die von der Straße aus nicht eingesehen werden konnte, und stieg aus. In der Luft lag der Geruch von Abfall und chemischer Verbrennung.
    Er erschrak, als wie aus dem Boden gewachsen eine Gestalt neben ihm auftauchte. Sie trug einen schwarzen Anzug und einen altmodischen, tief in die Stirn gezogenen Hut. Das Gesicht lag im Schatten. Haas konnte

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