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0794 - Zeitbombe Zellaktivator

Titel: 0794 - Zeitbombe Zellaktivator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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daß wahrscheinlich niemand mehr existierte, der die Koordinaten der Kalanche-Wolke kannte - außer ihm selbst. Folglich eignete sie sich hervorragend als geheimer Ausweich- und Treffpunkt.
    Als Treffpunkt gedachte Vigeland sie diesmal zu benutzen - wie schon oft in vergangenen Zeiten.
    Es waren stets seine wertvollsten Informanten gewesen, die Vigeland in regelmäßigen Abständen zur Kalanche-Wolke beordert hatte. Zugleich aber waren es auch seine verläßlichsten Informanten gewesen - nicht, weil Vigeland je einem anderen Intelligenzwesen vertraut hätte, sondern weil er eine Möglichkeit gefunden hatte, sich die absolute Ergebenheit seiner Informanten zu sichern.
    Als eine Serie schwacher Rucke durch die Schiffszelle der KOBRA lief, runzelte Nos Vigeland die Stirn und sah den Kommandanten seines Flaggschiffs mißbilligend an.
    Plato Mincs Stirn bedeckte sich mit Schweiß. Mine wußte, daß sein Herr Fehlleistungen unnachgiebig ahndete, aber er wußte auch, daß ihn an dem Zwischenfall keine Schuld traf. Das würde jedoch nicht genügen, wenn er seine Argumente nicht überzeugend vortragen konnte.
    „Ein Fehler in der Druckfeld-Koordinierung unserer Schwarzschildmeiler, Sir", sagte er. „Er ist auf einen Schaden in der Speicherdatenabrufautomatik unserer Hauptpositronik zurückzuführen.
    Ich habe immer wieder vorgeschlagen, die Abrufautomatik erneuern zu lassen, Sir."
    „Wie denn, Mine?" gab Vigeland verärgert zurück. „Sagen kann man viel. Aber damit erreicht man noch nichts, wenn man nicht verraten kann, wo wir eine neue Abrufautomatik bekommen, ohne eine von Laren beziehungsweise Überschweren bewachte Welt anzufliegen. Korrigieren Sie den Fehler gefälligst manuell!"
    „Ich werde es versuchen, Sir", erwiderte Plato Mine, froh darüber, so gut davongekommen zu sein.
    Aber so gut, wie er dachte, war er nicht davongekommen.
    Nos Vigeland hatte aus dem Zwischenfall bereits seine Konsequenzen gezogen. Er wußte, daß sie in absehbarer Zeit keine Möglichkeit bekommen würden, die Abrufautomatik auszutauschen. Folglich war die KOBRA zu einem Sicherheitsrisiko geworden, und Vigeland setzte sich niemals freiwillig einem Sicherheitsrisiko aus, wenn es sich irgendwie vermeiden ließ.
    Vigeland beschloß, ein anderes seiner Schiffe als Flaggschiff zu wählen. Er überdachte die Situation. Die GALARY besaß ebenfalls Mängel, die sich nicht mit bordeigenen Mitteln beheben ließen. Einzig und allein die VERDENKAAR funktionierte noch fehlerfrei. Auf ihr würde Vigeland am sichersten sein, folglich mußte er auf sie übersiedeln, was bedeutete, daß Plato Mine vom Flaggschiffskommandanten zum Kommandanten eines Begleitschiffs degradiert wurde.
    Nachdem er diesen Entschluß gefaßt hatte, richtete Vigeland seine Aufmerksamkeit auf die Anzeigeschirme der Ortung.
    Sie zeigten außer der Wolke und den beiden Begleitschiffen nichts an, wenn man von den Sternen der nächsten Umgebung absah. Demnach waren die drei Schiffe unbemerkt zur Kalanche-Gruppe gekommen, und dem Treffen mit Vigelands Informanten stand nichts mehr im Wege.
    Behutsam drangen die drei Schweren Kreuzer in die Wolke aus Planetentrümmern ein, bis sie gegen jede Massetasterortung von außen gedeckt waren. Danach schalteten sie alle entbehrlichen Energiesysteme aus und verharrten in relativem Stillstand.
    „Ist das Beiboot bereit, Mine?" erkundigte sich Vigeland.
    Plato Mine atmete verstohlen auf. Er nahm an, daß sein Herr den geringfügigen Zwischenfall mit der mangelhaften Druckfeld-Koordinierung vergessen hatte.
    „Beiboot ist bereit, Sir", antwortete er eifrig.
    Vigeland stemmte sich hoch.
    „Erwarten Sie mich in zwei Stunden zurück!" erklärte er, dann ging er zum Panzerschott und verließ die Hauptzentrale.
     
    *
     
    Nos Vigeland steuerte das kleine elliptische Beiboot manuell.
    Er legte Wert darauf, daß keiner seiner Leute seinen Kurs anhand positronischer Speicherdaten rekonstruieren konnte.
    Nicht, daß es viel ausgemacht hätte, aber Vigeland gehorchte unbewußt noch immer vielen Regeln, die zu beachten er sich in seiner Zeit als USO-Spezialist angewöhnt hatte.
    Bald lagen zwischen den drei Kreuzern und dem Beiboot so viele Felsbrocken, daß eine optische Verfolgung des Kurses ausgeschlossen war. Auch mit Massetastern war von den Kreuzern aus das Beiboot nicht mehr zu orten, und die Hypertaster der Kreuzer waren auf Vigelands Befehl aus Sicherheitsgründen desaktiviert worden.
    Vigeland lächelte zufrieden.
    Er fühlte sich nicht nur in

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