Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0794 - Zeitbombe Zellaktivator

Titel: 0794 - Zeitbombe Zellaktivator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Blick nicht wie ein Überschwerer aus, denn er war fast zwei Meter groß, während ein normaler Überschwerer nur 1,50 bis 1,60 Meter groß wurde. Er wirkte auch nicht so wuchtig und brutal wie ein normaler Überschwerer. Dennoch war er einer.
    „Haben Sie den Interdimensionseffekt ebenfalls bemerkt, Verntoser?" fragte Vigeland anstelle einer Begrüßung.
    Der Überschwere wirkte nervös.
    „Ich habe ihn bemerkt, und ich schlage vor, daß wir uns demnächst wo anders treffen. Die Gefahr, in den Sog einer fremden Dimension zu geraten, ist zu groß, Vigeland." Er biß sich auf die Unterlippe, dann trat ein Glitzern in seine Augen. „Haben Sie das Mittel mitgebracht?" fragte er unsicher.
    Nos Vigeland lächelte kalt. Er griff in eine Außentasche seines Raumanzugs und holte eine kleine Vakuumpackung hervor.
    Bedächtig öffnete er sie. Dabei beobachtete er verstohlen Verntosers Reaktion. Das Glitzern in den Augen seines Informanten hatte ihm verraten, daß Verntoser, wie schon oft, mit dem Gedanken spielte, ihn zu töten und ihm das Gegenmittel abzunehmen, um es analysieren und synthetisieren zu lassen.
    Aber die Unsicherheit in Verntosers Stimme hatte ihm - wie ebenfalls schon oft vorher - verraten, daß der Überschwere sich nicht dazu aufraffen würde.
    Er konnte schließlich nicht wissen, ob sich das Gegenmittel überhaupt eindeutig analysieren lassen würde, und wenn, ob danach eine Synthetisierung möglich war, bevor die Frist ablief.
    Diese Frist garantierte Vigeland die Zuverlässigkeit seines Informanten. Verstrich sie, bevor Verntoser das Gegenmittel erhielt, würde er innerhalb weniger Minuten qualvoll an dem Gift sterben, das Vigeland ihm überraschend injiziert hatte, als er ihn zu seinem Informanten auserwählte.
    Da Vigeland die Verabreichung des Gegenmittels vom termingemäßen Erscheinen Verntosers abhängig machte, war der Überschwere noch nie zu spät zum Treffpunkt gekommen.
    „Wir können uns vorerst nicht woanders treffen, Verntoser", erklärte Vigeland. „Ich weiß, daß Ihre Leute und die Laren nach mir suchen."
    Er entnahm der Vakuumpackung eine kleine Einweg-Injektionspistole, trat hinter Verntoser und preßte ihm den Düsenkranz ins Genick. Verntoser seufzte, als das Mittel zischend in seinen Blutkreislauf geschossen wurde.
    Es gewährte ihm eine Gnadenfrist von siebzig Tagen. Danach hatte er fünf Tage Zeit, um eine neue Injektion zu erhalten.
    Bekam er sie nicht innerhalb dieser Frist, war er verloren.
    Nos Vigeland verpackte die Injektionspistole sorgfältig wieder und verstaute die Packung in seiner Außentasche.
    „Setzen wir uns, Verntoser!" sagte er freundlich. „Ich nehme an, Ihr Bericht wird diesmal mehr Zeit beanspruchen als sonst."
     
    *
     
    Verntoser wandte sich wortlos um und setzte sich in einen Kontursessel. Seine Stirn hatte sich mit klebrigem Schweiß bedeckt, eine Nebenwirkung des lebenserhaltenden Gegengifts.
    Eine Weile saß er schweigend da, atmete schwer und kämpfte gegen das Zittern seiner Glieder an.
    Nos Vigeland beobachtete sein Gegenüber. Die psychologische Ausbildung, die er innerhalb der USO genossen hatte, und die zahllosen danach gesammelten Erfahrungen mit Intelligenzen aller Art öffneten ihm mühelos den Zugang zu allem, was der Überschwere dachte und fühlte. Verntoser war weit überdurchschnittlich willensstark gewesen, als er ihn kennengelernt hatte. Inzwischen hatte die Furcht vor dem in seiner Blutbahn kreisenden Gift und die Furcht, einmal das Gegenmittel nicht mehr zu bekommen, seine Willenskraft reduziert.
    Früher oder später mußte es zum psychischen Zusammenbruch kommen, dann würde Verntoser zu einer Gefahr werden. Vigeland schätzte, daß dieser Zeitpunkt in spätestens einem Jahr Standardzeit eintreten würde. Er beschloß, die Gefahr zu bannen, indem er dem Überschweren beim nächsten Treffen ein Placebo injizierte.
    Als die Nebenwirkungen des Gegengifts abklangen, tastete Vigeland fürsorglich einen Vurguzz am Getränkeautomaten und flößte den Alkohol seinem Informanten ein.
    „Danke!" sagte Verntoser mit heiserer Stimme.
    Vigeland setzte sich dem Überschweren gegenüber in einen Sessel.
    „Fangen Sie an!" forderte er. „Sie wissen, was mich zur Zeit am stärksten interessiert."
    Die Andeutung eines schadenfrohen Lächelns umspielte Verntosers Lippen. Sie verschwand aber sofort wieder. Nach mehrmaligem Räuspem berichtete der Überschwere.
    Vigeland unterbrach ihn nach wenigen Sätzen.
    „Es ist mir bekannt, daß Runeme

Weitere Kostenlose Bücher