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0795 - Netz des Todes

Titel: 0795 - Netz des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gebunden blieb.
    Die Terraner näherten sich vorsichtig dem Beiboot. Zwei Männer kletterten in die Schleuse und kamen nach kurzer Zeit wieder zum Vorschein. Er konnte nicht hören, was sie zu den anderen herunterriefen, aber er stellte fest, daß man eifrig nach Spuren suchte. Vigeland war so oft kreuz und quer über die Lichtung gelaufen, daß dieses Unternehmen reichlich hoffnungslos war. Nach einiger Zeit gerieten zwei Terraner dicht genug an das Gebüsch.
    „Der Kerl, der den Notruf abgesetzt hat, muß im Oberstübchen mindestens ein Dutzend lockere Schrauben mit sich herumschleppen", bemerkte der eine. „Wie zum Teufel sollen wir ihm helfen, wenn er sich nicht blicken läßt?"
    „Was fragst du mich. Die ganze Sache kommt mir sowieso merkwürdig vor. Wir verlieren hier nur Zeit. Wir sollten unsere Sachen aus dem Schiff holen und Tekener so schnell wie möglich auf die Reise schicken. Diesen Fremden können wir immer noch suchen."
    Der andere seufzte und zeigte auf die Spur im Gras.
    „Da vorne geht es wieder zum Beiboot zurück", stellte er fest.
    „So finden wir den Kerl nie."
    Vigeland nickte zustimmend und grinste, Dann überlegte er, was die beiden gemeint haben mochten, als sie von den Sachen sprachen, die sie aus dem Schiff holen wollten. Sollte Tekener etwa alleine weiterfliegen? Befand dieser Mann sich am Ende in fast der gleichen Situation wie Vigeland selbst? War auch seiner Mannschaft das Risiko zu groß geworden?
    Der Ertruser schrak zusammen, als einige Meter hinter ihm etwas laut knackte. Vigeland beging einen Fehler. Er hätte still bleiben sollen, aber statt dessen wirbelte er herum, rollte aus dem Dickicht und war blitzschnell auf den Füßen.
    Auch Jennifer Thyron beging einen Fehler. Sie hörte das Brechen von Zweigen, und plötzlich tauchte ein Ertruser vor ihr auf. Sie hätte sofort schießen sollen. Aber sie ließ sich irritieren, was nicht zuletzt daran lag, daß der Mann mit der zerfetzten Kombination zwei Zellaktivatoren offen sichtbar mit sich herumtrug. Als sie sich besann und den Paralysator hob, sprang Vigeland auf sie zu.
    Der Anprall riß sie um. Sie rollte ein Stück zur Seite, suchte blitzschnell nach dem Ertruser und zielte erneut. Und damit stand die Partie vorerst unentschieden, denn auch Vigeland war schußbereit.
    „Vielen Dank, daß Sie so hübsch den Mund gehalten haben", sagte der Ertruser leise. „Jetzt sollten Sie die Waffe fallen lassen.
    Glauben Sie ja nicht, daß Sie mich hereinlegen könnten. Meine Reaktionen sind bedeutend schneller als Ihre!"
    Jennifer stimmte darin keineswegs mit ihm überein, aber sie behielt ihre Meinung für sich. Wenn Vigeland sie unterschätzte, konnte das nur Vorteile mit sich bringen.
    Denn daß sie Nos Vigeland vor sich hatte, war ihr sofort klar.
    Tifflor hatte von dem Ereignis berichtet, bei dem der Ertruser an seinen zweiten Aktivator gekommen war.
    Sie ließ den Paralysator los.
    „Was haben Sie mit mir vor?" fragte sie.
    Vigeland lächelte verächtlich.
    „Keine Angst, ich fresse keine kleinen Mädchen", versicherte er großspurig. „Sie sind meine Fahrkarte, und wenn Sie artig sind, passiert Ihnen gar nichts."
    Jennifer unterdrückte den Impuls, den Ertruser auszulachen.
    Vigeland fühlte sich offenbar grenzenlos überlegen, und deshalb machte er Fehler. Mit diesen zwei Sätzen hatte er seinen Plan vollständig preisgegeben.
    Auf der Lichtung hatte man anscheinend bemerkt, daß das Mädchen verschwunden war, jedenfalls waren laute Rufe zu hören. Vigeland zog ein Messer aus seinem Gürtel und hielt es dem Mädchen unter die Nase.
    „Du wirst keinen Laut von dir geben !" flüsterte er eindringlich, dann hob er Jennifer auf, als wäre, sie ein Kind.
    Es entstanden kaum Geräusch, als er sich mit seiner Beute bis unter die hohen Bäume zurückzog. Dort war es inzwischen endgültig dunkel geworden, aber die Flächen zwischen den Stämmen waren von riesigen, fladenförmigen Pilzen bewachsen, die ein schwaches, phosphorgrünliches Licht verbreiteten.
    Mit langen, raumgreifenden Schritten rannte Vigeland hangaufwärts, Jennifer über seiner Schultern.
    Das Mädchen überlegte unteredessen, was sich mit dieser unverhofften Begegnung anfangen ließ. Sie war nach wie vor fest entschlossen, Tekener zu begleiten - und das lag nicht nur an Tifflors Befehlen.
    Deshalb hatte sie Vorsorge getroffen, denn es war zu erwarten, daß Tekener bei der ersten sich bietenden Gelegenheit heimlich in die REDHORSE zurückkehren und starten

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