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0795 - Netz des Todes

Titel: 0795 - Netz des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Flecken darin und ein langes, gedrehtes Hörn auf dem Kopf. Es beobachtete den Ertruser eine Weile, dann begann es zu fressen, ohne sich noch weiter um den Eindringling zu kümmern.
    Vigeland überlegte, ob er dieses Tier erlegen sollte. Es mochte einen guten Braten abgeben. Aber er beschloß, erst dem Fluß einen Besuch abzustatten. Die Tiere in diesem Tal kannten keine Jäger und waren darum eine leichte Beute.
    Der Fluß war sehr klar, sehr kalt und sehr reißend. Vigeland sprang auf einen großen Stein, der vom Wasser umsprudelt wurde. Zu seinen Füßen schwamm ein ganzer Schwärm von Fischen.
    Die Tiere waren etwa so lang wie der Daumen des Ertrusers.
    Ihre intensiv violett gefärbten Schuppen leuchteten bei jeder Bewegung. Von einem benachbarten Stein rutschte ein Tier mit kalkweißem Panzer und grellgelbem Kopf ins Wasser, schnappte ein halbes Dutzend von den kleinen Fischen und tauchte einige Meter entfernt wieder auf.
    Überall in diesem Tal wimmelte es von Leben. Nos Vigeland stellte fest, daß er jedenfalls nicht zu verhungern brauchte.
    Er sprang ans Ufer zurück. Das Tier mit dem blauen Fell stand immer noch da. Es starrte den Ertruser an und kaute an einem langen Halm.
    „Schade um dich", sagte Vegeland und zog die Waffe aus dem Halfter, „Du hättest besser fliehen sollen."
    Das Tier kaute gleichmütig weiter. Vigeland zielte sehr sorgfältig. Der Schuß löste sich, und die Beute brach auf der Stelle zusammen.
    Vigeland brachte das Tier zum Beiboot. Es war lange her, seit er zum letztenmal eine Beute selbst ausgeweidet hatte. Zum Glück unterschied sich das Tier in seinem organischen Aufbau nur wenig von den Wildarten, die dem Ertruser bekannt waren.
    Er zerlegte seine Beute und brachte das Fleisch ins Schiff. Die Abfälle warf er in den Fluß. Er beobachtete, wie die Fische sich über das willkommene Futter hermachten und überlegte, was er als nächstes tun könnte. Irgendwie mußte er sich beschäftigen, sonst verlor er die Nerven. Nicht eine Sekunde lang konnte er vergessen, daß der Tod immer näher kam.
    Er durchstreifte das Tal, testete verschiedene Früchte auf ihre Genießbarkeit und entdeckte zahlreiche Tiere, die geradezu beleidigend zutraulich waren. Ab und zu kehrte er zum Schiff zurück und überzeugte sich davon, daß der Sender noch arbeitete. Der Energievorrat sank rapide. Die Ortungsgeräte lieferten keinen Hinweis darauf, daß Hilfe unterwegs war.
    Am späten Nachmittag stieß er mitten auf einer Grasfläche auf eine Gruppe höchst seltsamer Wesen. Zuerst sah er nur ein paar bunte Flecken, die man für Blumen hätte halten können. Aber diese Flecken bewegten sich. Vorsichtig ging er näher heran, und plötzlich stand er vor einer Gruppe von Wesen, die auf ihren runzeligen braunen Köpfen ganze Büschel von bunten Fasern trugen.
    Die Wesen sahen aus wie umgedrehte Rüben, waren ungefähr einen Meter groß und hielten spitze Stäbe in den winzigen Händen. Außerdem hatten sie verschiedenfarbige Schnüre um ihre Körper gewunden, an denen geflochtene Behälter hingen.
    Vigeland war darüber so verblüfft, daß er wie angenagelt stehenblieb.
    „Up?" piepste die ihm am nächsten stehende Rübe.
    „Ich verstehe deine Sprache nicht", murmelte der Ertruser und legte vorsichtshalber die Hand auf den Kolben seiner Waffe.
    „Aber falls du mich fragen wolltest, ob ich mich freiwillig ergebe, wirst du die Antwort schneller erhalten, als dir lieb ist."
    Die Rübe stieß einen quietschenden Schrei aus und verschwand mit einem Satz im Gras. Die anderen folgten ihr, und nach einigen Sekunden konnte Vigeland nichts mehr von diesen Zwergen entdecken. Er zuckte die Schultern und beschloß, zu dem Beiboot zurückzukehren. Er hatte keine Lust, die Nacht im Freien zu verbringen. Aber er hatte kaum zwei Schritte getan, da hörte er ein Geräusch, das nicht in diese Landschaft paßte.
    Er warf sich herum und raste in langen Sätzen durch das Gras.
    Hinter einem dichten Gebüsch am Waldrand warf er sich keuchend zu Boden, drehte sich auf den Rücken und starrte nach oben. Das ferne Dröhnen war lauter geworden, aber noch war nicht zu erkennen, was da oben herumflog.
    Nos Vigeland schob sich tiefer in das Gewirr der Zweige.
    Er erreichte eine Stelle, an der er zwischen den unbelaubten unteren Ästen hindurch die Lichtung überblicken konnte, selbst jedoch nahezu unsichtbar blieb.
    Er legte die Waffen griffbereit vor sich hin und wartete ungeduldig. Mehr als einmal wollte er diesen Platz verlassen und

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