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0795 - Vater, Mutter, Satanskind

0795 - Vater, Mutter, Satanskind

Titel: 0795 - Vater, Mutter, Satanskind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kennen. Du redest über Aibon, als wäre es deine zweite Heimat…«
    »Das ist es nicht«, erklärte ich lächelnd, »aber ich kenne mich aus. Ich habe ihm schon öfter einen Besuch abgestattet, und ich möchte behaupten, dass ich in Aibon so etwas wie einen Freund habe.«
    »Wer ist es?«
    »Der Rote Ryan!«
    Darius erschrak nicht. Er zuckte nur einfach zusammen. »Der… der Mann mit der Flöte?«
    »Genau er!«
    Heftig bewegte er seine Lippen, als er murmelte. »Himmel, der Rote Ryan, er ist eine Kultfigur, er ist derjenige, der… ich weiß es auch nicht genau, aber ich habe ihn gesehen, ihn und die Elfen, die Feen und all die Märchenwesen, die Aibon auf der einen Seite, der guten, bevölkern. Dort ist er dann eingebrochen und hat sich Pamela geholt.«
    Ich wollte den Mann trösten, ohne es allerdings direkt schaffen zu können.
    »So schlimm dies auch sein mag, Darius, aber glaube mir, dass es nicht das erste Mal gewesen ist, dass fremde Kräfte in Aibon eingefallen sind. Ich habe da meine Erfahrungen sammeln können, es selbst erlebt, und ich weiß, dass sich alles wieder zum Guten gewandelt hat.« Dabei schwindelte ich etwas, aber das brauchten die beiden nicht zu wissen.
    Delia hob den Kopf. »Zum Guten?«, hauchte sie.
    »Ja.«
    »Soll das heißen, dass du uns Hoffnung geben willst?«, flüsterte sie mit erstickter Stimme.
    »In etwa schon. Wir müssen einfach von hier verschwinden. Nicht nur ich, sondern wir drei.«
    Nach diesen Worten war es für einen Moment still, bis sich Darius wieder fasste. »Das ist unmöglich!«, keuchte er. »Nein, Sie werden uns nicht lassen.«
    »Es käme auf einen Versuch an.«
    »Wie willst du…?«
    Ich hob die Hand, denn mir lagen einige Fragen auf der Zunge.
    »Kommen wir mal ans Eingemachte«, sagte ich ziemlich locker, um den beiden die Furcht zu nehmen. »Ich möchte gern wissen, ob ihr darüber Bescheid wisst, wo wir uns hier befinden. Ich kann mich umschauen, und wenn ich es mache, dann sehe ich einen lebensfeindlichen Raum, eine Insel, die von Wasser umspült ist. Wo sind wir hier?«
    »Sie gehört noch dazu«, sagte Darius leise.
    »Also zu Aibon?«
    »Ja.« Er atmete tief durch. »Sie liegt zwischen den beiden Blöcken.« Er ließ seine Frau los, um mir anzuzeigen, was er damit gemeint hatte. »Es ist eine Insel, die sich zwischen dem positiven und dem schrecklichen Teil des Landes befindet. Sie liegt im Niemandsland vor der Küste, sie ist praktisch schutzlos, sie kann von beiden Seiten attackiert werden, aber nur das Böse wird es wagen, wenn die Zeit dazu reif ist.«
    »Okay, das muss ich akzeptieren. Ich bin hergekommen, ich will auch wieder zurück.«
    »Wohin?«
    »Zu eurer Tochter, denke ich.«
    »Aber sie ist dir doch entwischt!«, rief Delia.
    »Ja, das ist sie. Aber ich bin davon überzeugt, dass sie mich nur in die Irre geführt hat. Ich lasse mich nicht so leicht abschütteln und habe darüber nachgedacht, wo sie sich eventuell aufhalten könnte. Mir will das alte Hotel nicht aus dem Sinn.«
    »Wo Crowley war!«, keuchte der Mann und bekam einen dicken Schauer. »Da hat er sein letztes Fest gefeiert, er hat sie geholt…« Er winkte ab. »Ich würde dir gern glauben, doch ich denke, dass wir Pamela vergessen können.«
    »Nein, das solltet ihr nicht. Sie hat sich meiner Ansicht nach nur verändert, denn sie ist ihren eigenen Weg gegangen. Sie hat sich entschieden, das schützende Dach der Eltern zu verlassen. Die anderen Kräfte haben gesiegt, wir müssen deshalb versuchen, sie zu stoppen. Das ist alles.«
    »Als wenn es so leicht wäre!«, rief Delia. Sie schüttelte den Kopf.
    »Nein, das ist nicht möglich.«
    »Wo es einen Hinweg gibt, da existiert auch ein Rückweg«, sagte ich überzeugt.
    »Den zeige uns!«
    »Er liegt nahe, denke ich. Wenn wir tatsächlich hier auf einer Insel sind, die zu Aibon gehört, wird man bereits über mich Bescheid wissen. Ich glaube nämlich fest daran, dass es Kräfte gibt, die mich bereits entdeckt haben, die jetzt wissen, wo ich bin und die mich noch kennen. Ich könnte versuchen, mit dem Roten Ryan Kontakt aufzunehmen. Ich müsste mich bei ihm melden.«
    »Das geht doch nicht.«
    Ich lächelte Delia an, bevor ich mein Kreuz hervorholte und es ihr zeigte. Dass sie vor dem Anblick nicht erschrak, bewies mir, auf welcher Seite sie stand. Zumindest nicht auf der des Teufels oder anderer Dämonen. Das Kreuz ließ ich bewusst länger auf meiner Hand liegen, denn sollte Aibon sich tatsächlich in der Nähe befinden, dann

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