0796 - Der Kristallträger
Wissenschaftlern, die beiden Emotionauten Mentro Kosum und Senco Ahrat... die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.
Es fiel auf, daß die Mannschaften der drei Kommandozentralen kaum Ausfälle zu verzeichnen hatten - und entsprechend sicher waren die Kommandozentralen auch. Dorthin zogen sich die verbliebenen Mitglieder der Schiffsführung und das Warmger-Team zurück.
In all dem Trubel ging die Tatsache fast unter, daß unter der Kontrolle des COMPs die SOL inzwischen die erste Linearetappe zurückgelegt hatte. Aber da die Instrumente keine vernünftigen Werte anzeigten, wußte niemand so recht, wo man sich überhaupt befand. Klar war nur, daß die SOL Kurs auf den Planeten Alwuurk genommen hatte.
Der COMP übernahm nach und nach auch die Kampfroboter, programmierte sie entsprechend um und schickte sie gegen unsere Truppen.
Ein besonderes Problem stellten die Solgeborenen dar. Sie zogen in Scharen durch die SOL, feierten Antapex als ihren Propheten und verlangten, daß die Schiffsführung kapituliere und Alwuurk als Ziel akzeptiere.
„Das hat uns dein Schützling eingebrockt, Irmina", sagte Perry bei einer passenden Gelegenheit. „Ich habe es kommen sehen."
„Antapex darf man keinen Vorwurf machen", erwiderte ich. „Er hat in seinen Visionen gesehen, daß die SOL nur vor dem Untergang gerettet werden kann, wenn wir nach Alwuurk fliegen.
Er wollte keine Rebellion anzetteln, sondern handelte nur aus Selbstschutz. Er hat erkannt, daß die Solgeborenen eher auf ihn hören würden als auf die Terra geborenen und Alt-Galaktiker, deshalb wandte er sich an sie. Außerdem hättest du die Meuterei der Solgeborenen verhindern können. Ich wollte, daß wir, anstatt unsere Kräfte sinnlos an Choolk zu vergeuden, die Suche nach Antapex forcieren."
„Hast du das nicht ohnehin auf eigene Faust getan?"
Perry hatte recht. Ich hatte bei jeder sich bietenden Gelegenheit Erkundigungen über Antapex eingeholt. Ich hatte auch Gucky dazu eingespannt. Der Mausbiber sollte in den Gedanken der Solgeborenen Informationen über Antapex Aufenthaltsort suchen.
Doch die Solgeborenen schienen sein Versteck nicht zu kennen - und Antapex selbst war ja telepathisch nicht zu orten.
Bei meinem letzten Besuch in der Kommandozentrale der SZ-1 hatte sich Perry überaus zuversichtlich gegeben. Er schien einen Plan zu haben, verriet ihn aber nicht. Er machte nur.eine Andeutung: „Das Waringer-Team ist der Lösung unseres Problems ganz nahe."
Woran Geoff mit seinen Leuten arbeitete, erfuhr ich nicht, aber daß sie überhaupt aktiv waren, stimmte mich hoffnungsvoller.
Aber dann kam mir der Verdacht, daß Perry vielleicht nur bluffte. Er war mir zu selbstsicher und behauptete, daß das Waringer-Team die ultimative Waffe gegen Choolk entwickelte.
So aus heiterem Himmel, ohne jegliche Basisarbeit? Wenn es sich um einen Bluff handelte, dann mußte ihn auch der COMP durchschauen. Was war wirklich an diesem Gerücht dran?
Gucky und ich gingen wieder in den Einsatz. Wir waren immer hinter Choolk her, aber wir kamen nicht an ihn heran.
Es war nach zwei Stunden, nachdem Perry die Durchhalteparole ausgegeben hatte, als Gucky plötzlich feststellte: „Die Wunderwaffe hat sich als Niete erwiesen. Es ist etwas schiefgegangen. Aus Perrys Gedanken ist zu hören, daß wir schnell handeln müssen, um eine Katastrophe zu vermeiden."
Gucky teleportierte mit mir in die Kommandozentrale der SZ-1.
*
Die gesamte Mannschaft trug Strahlenschutzanzüge.
Es herrschte eine unbeschreibliche Hektik. Wissenschaftler rannten mit Meßgeräten herum, Medo-Roboter behandelten die Mannschaft gegen Strahlungsschäden.
Geoffry stand wie ein Häufchen Elend da.
„Alle Arbeit war umsonst", sagte er niedergeschlagen. „Ich bin sicher, daß dahinter ein Sabotageakt des COMPs steckt. Es hätte funktioniert, Irmina, davon bin ich überzeugt."
„Wovon sprichst du?" fragte ich. Er blickte mich an. „Du weißt, daß wir an einer Waffe gegen Choolk gearbeitet haben", sagte er. „Damit hätten wir die Wirkung von Choolks Brustkirstall aufheben können. Das Prinzip war ganz einfach ... Aber jetzt ist von der Wunderwaffe nur ein Haufen Schrott geblieben, der eine gefährliche 5-D-Strahlung emittiert. Wir müssen sehen, daß wir den 5-D-Müll von Bord bekommen, bevor das ganze Schiff verseucht ist."
Geoff tat mir leid. Ich blickte mich suchend um. „Wo ist Perry?"
„Ihn hat's erwischt." Geoff deutete auf ein Schott. „Geh nur zu ihm."
Ich näherte mich dem
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