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0797 - Planet der Leibwächter

Titel: 0797 - Planet der Leibwächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Pruuhl...?"
    Die Duuhrt begründete niemals ihre Befehle, Anordnungen oder Beweggründe.
    Ein Wesen, das so ungleich mächtiger war als wir, brauchte keine Interpretation zu liefern, schon gar nicht den Leibwächtern.
    Wir würden so oder so gehorchen und sterben, wenn es nötig war. Trotzdem war ich verblüfft und andererseits erfreut, denn ich hatte mich von Anfang an gegen den Entschluß Pyttcors gestellt.
    Allerdings hätte ich ihn nicht verhindern können.
    „Sie gab keinen Kommentar. Ich kann mir nur denken, daß sie wartet, bis der Choolk im Zeichen der Schwingungen des Kriegskristalls die Hülle seines mächtigen Eies zersprengt hat."
    Die letzten Sandläuse fielen betäubt vom Körper Pyttcors ab.
    Die Flüssigkeit, die ihn eben noch in einen stark duftenden Nebel eingehüllt hatte, versiegte. Sein Kristall loderte wieder funkelnd, wie es der höchsten Intensitätsskala entsprach. Er war wieder bei sich und stand auf.
    „Also bleibt das Schiff auf dem Raumhafen, bis sich die Verwirrung gelegt hat?" fragte ich.
    „So und nicht anders lautet die Interpretation."
    „Und bis dahin?"
    „Bis dahin", sagte Pyttcor und verschränkte kameradschaftlich seine Finger in meine Hand, „geht das Leben auf Alwuurk seinen normalen Lauf. Choolks gehen in das Silberne Ei, legen ihre Eier ab und verlassen die Plätze der Euphorie wieder. Die Eier werden untersucht, ausgewählt und zu einem bestimmten Prozentsatz ins Tal des Lebens zum Heranreifen gebracht. Was soll sich ändern?"
    „Vielleicht", gab ich zu bedenken, „durchbrechen die Fremden eine bestimmte Schranke der Einsicht und überfluten unsere schöne Wüstenwelt mit dem Bazillus der Vernunft, der Wahrheit und fremdartigen Erklärungen."
    Er schwieg und warf mir einen nachdenklichen Blick zu. Ich war sicher, daß er daran dachte, alte Choolks würden vor ihrer Auflösung immer ein wenig rätselvoll und kindisch.
    Nebeneinander gingen wir, die Finger eng verschränkt, auf den Blitzschweber zu.
    „Ich glaube", sagte ich leise, ich werde mich für wenige Stunden in meine Stillekammer zurückziehen."
    Ich hatte einen bestimmten Verdacht. Die Fremden schienen ein im kosmischen Zeitmaßstab junges Volk zu sein.
    Junge Völker indes waren ungestüm und vor allem wißbegierig.
    Mit einiger Wahrscheinlichkeit versuchte mein dunkelhäutiger Freund, Geheimnisse von Alwuurk zu finden und zu entschlüsseln.
    Es gab nur zwei interessante Stellen in der Umgebung des Raumhafens.
    Das Tal des Lebens, in dem der schwarze Kristall strahlte.
    Und die vielen vorausgehenden Stationen, in denen Eier abgelegt und getestet wurden.
    Ich glaubte, daß Tschubai Ras aus der niedrigen Kaste dort war. Ich wußte, ich würde es bald hören und sehen.
    Nichts blieb unentdeckt auf Alwuurk, dem Planeten der Leibwächter ...
     
    *
     
    Als Raumfahrer, Spezialist für fremde Völker und Ausgewählter meiner Kaste gab es wenige Dinge, die ich nicht erfahren und wenige Türen, die ich nicht öffnen durfte. Ich dirigierte den Sessel vor die Bildwand, dachte kurz nach und schaltete mich dann in das laufende System der Überwachungen ein. Mit größter Wahrscheinlichkeit hatte der Fremde die Oase entdeckt, die unser wichtigstes Bauwerk im Bezirk Kalwuug darstellte.
    Auf der Bildwand zeichneten sich die Aufnahmen von der Eingangshalle ab. Fünfmal war ich selbst durch das silberne Gras dorthin gegangen, fünfmal hatte ich die euphorischen Wonnen eines Ausstoßungsvorgangs gespürt.
    Die Linsen der Halle erfaßten nur einen einsamen Choolk, der sich in halber Bewußtlosigkeit durch den Mittelgang schleppte und von den Sensoren abgetastet wurde.
    Ich drückte den nächsten Knopf und hatte augenblicklich das Bild der Station, die sich an die Schmiegepforte anschloß. Auch dort war die unverwechselbare Gestalt des Fremden in seinem leichten Raumanzug nicht zu sehen. Die Choolks lagen ruhig in den gefütterten Abteilungen, und leise Klänge wiegten sie.
    Weiter. Der nächste Knopfdruck. Das nächste Überwachungssystem schaltete sich ein.
    Hier herrschte ein kühles, zweckbedingtes Licht. Der Raum war nicht sonderlich groß, und fast alle Apparaturen waren halbrobotisch. Soeben kam eine Maschine hereingeschwebt, die vorsichtig eines der kostbaren Eier in den überbreiten Händen und den weichen Fingern trug. Noch deutlich erinnerte ich mich an die Berührungen der sanften Finger während meiner letzten Ablage.
    Dort, in der Nähe des Kontrollpults, das an den COMP-Klein-Zwei der Kontaktzentrale

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