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0797 - Planet der Leibwächter

Titel: 0797 - Planet der Leibwächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den Blitzschweber bestieg. Der Pilot, der bisher gewartet hatte, rannte weg, als ich ihm den Befehl zuschrie.
     
    6.
     
    In dem mittelgroßen Saal herrschten müdes Licht und große Ruhe. Die Auffangbehälter für Eier der möglichen siebzehn Kasten waren leer. Ras Tschubai verglich, was er gedacht und sich vorgestellt hatte, mit dem, was sie eben gesehen hatten, dann murmelte er: „Das ist unerhört. Viele unserer finstersten Vermutungen haben sich bestätigt. Die Kaiserin von Therm bringt das Leben in den noch nicht aufgebrochenen Eiern um, nur weil sie vermeiden will, daß es mehr als zehn Millionen Leibwächter gibt. Und zudem werden wir mit Sicherheit sehen, daß die verschiedenen Kasten durch das Bestrahlen künstlich hervorgerufen werden."
    Sie sahen sich in dem Raum um. Wieder schwebte ein Ei auf Energiepolstern entlang einer dünnen Führungsschiene herein, beschrieb einen leichten Bogen und landete in dem Behälter, in dem sich bereits rund dreißig andere Eier befanden. Sie waren ausnahmslos zur Vernichtung bestimmt.
    „Du meinst, daß die Kaiserin die siebzehn Kasten mit allen Verhaltensmustern und ihrer entsprechenden Überzeugungsart konditioniert? Den heranwachsenden Choolks in den Eihüllen wird gar nicht bewußt, daß sie einst so normal wie jeder andere waren?" fragte Gucky erschrocken zurück.
    „Jawohl. Genau das meine ich", versicherte Tschubai. „Wir werden sicher nichts retten können. Aber wir sollten dokumentieren, daß es im Universum noch andere Ansichten gibt."
    „Durch das Anhalten der Geräte hier?"
    „Ja. Wir stiften Verwirrung. Die Duuhrt soll an ihre Versprechen erinnert werden.
    Es wird ein fürchterliches Durcheinander geben. Dann holen wir uns eines der .tauben' Eier und bringen es unseren Wissenschaftlern."
    „Du bist der Meinung, daß die Kaiserin von Therm sich zwingen läßt, weil sie sonst befürchtet, daß wir den Choolks die furchtbare Wahrheit sagen?"
    Ras nickte ernst.
    „In etwa diese Richtung bewegen sich meine Überlegungen.
    Kann sein, Kleiner."
    Sie liefen zurück in die anschließende Halle. Im Augenblick fühlten sie sich recht wohl, aus einem Grund, den sie nicht kannten, schienen entweder an dieser Stelle oder in dieser Stunde der Nacht die Schwingungen nachgelassen zu haben.
    Die Tür glitt auf, der Raum mit der Auswahlapparatur war leer.
    Weder ein Choolk noch ein Robot waren zu sehen.
    „Schießen wir das Gerät in Fetzen, oder schalten wir es nur aus?" wollte Gucky wissen. Auch er war vorsichtig geworden und lief, anstatt zu teleportieren.
    „Nein. Suchen wir einen Hauptschalter oder so etwas Ähnliches", antwortete Ras hastig und begann zu suchen.
    Bestimmte Muster waren in der Technik eines jeden raumfahrenden Volkes ähnlich oder gar identisch. Gucky und Ras krochen neben dem Gerät entlang der Wand, gingen den Kabeln nach und entdeckten schließlich das, was sie in der SOL als Sicherheitsschalter bezeichnet haben würden.
    „Ich hab's!" rief Ras unterdrückt und legte die Hand auf den Hebel. „Traust du dir zu, in die SOL hineinzuspringen?"
    „Wenn sie eine Strukturlücke schaffen, dann ja."
    Gucky schaltete seinen Minikom ein und rief eine der Mannschaften, die nichts anderes zu tun hatten, als auf einen solchen Hilferuf zu warten.
    fertig?" fragte er laut.
    Ras kippte den schweren Hebel und sprang zurück.
    Augenblicklich begannen Warnlampen aufzuleuchten. Ein schrilles Klirren erfüllte die Halle. Die Anzeigen auf der Front des Auswahlgeräts erloschen. Sofort rannten Ras und der Mausbiber zurück in den nächsten Teil der Anlage, hoben eines der ausgesonderten Eier auf und sprangen in die Mitte des Raumes.
    Auch hier war der Alarm deutlich zu hören.
    „Wohin?"
    „Erst einmal unmittelbar in die Nähe des Schiffes, es sind nur fünfzehntausend Meter", sagte Ras, konzentrierte sich und sprang. Gucky stellte sich gedanklich auf dasselbe Ziel ein und teleportierte ebenfalls.
    Sie sahen nicht mehr, daß an mindestens zwei Dutzend Stellen der Oase die Wachmannschaften ihre Räume verließen und sich in rasender Eile auf die Gebäude zubewegten. Ras und Gucky wären überrascht gewesen, wenn sie gesehen hätten, wie schnell sich plötzlich Angehörige der unteren fünf Oder sechs Kasten trotz ihrer plump wirkenden Gehwerkzeuge bewegten.
    Plötzlich nahm die Intensität der Strahlungen zu. Es schien, als sei das unentwirrbare Netz aus unsichtbaren Fäden stärker geworden. Die Schwingungen erfüllten die Luft, drangen ungezielt durch alles

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