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0797 - Planet der Leibwächter

Titel: 0797 - Planet der Leibwächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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angeschlossen und mit dicken Kristallfäden verbunden war, stand Ras, der Fremde. An seiner Hand hielt er ein kleineres Wesen, das einen Pelz trug und zwei hochragende Hörorgane.
    Ich wählte eine Vergrößerung und sah zu, was sie taten.
    Das neu angekommene Ei wurde in die Halterung gelegt und begann seine Fahrt durch die Kontrollgeräte. Zuerst wurde es mit verschiedenem Licht und mit unsichtbarer Strahlung durchleuchtet.
    Auf den Kontrollschirmen sahen ich, der Fremde und sein wohl tierischer Begleiter die winzigen, fahlfarbigen Choolks in der pränatalen Haltung, mit den Versorgungsstoffen des Eiinneren verbunden. Wieder ruckte das Ei weiter. Schalenprüfung.
    Eine spezielle Maschine nahm eine Reihe von Festigkeits- und Materialuntersuchungen vor. Auch diese Prüfung verlief zur Zufriedenheit der Geräte. Es war so gut wie undenkbar, daß auf Alwuurk ein krankes Ei auftauchte.
    Das Ei wanderte weiter in der Untersuchungsapparatur.
    Es näherte sich immer mehr dem abgeschlossenen Auswahlgerät. Hier war jeder Zugriff von uns Choolks ausgeschlossen. Von diesem Gerät führten achtzehn Röhren nach einer Richtung. Die unterste gläserne Röhre enthielt diejenigen Eier, die sich nicht als Träger künftigen Lebens in einer der siebzehn Kasten Alwuurks qualifiziert hatten.
    Hier entschied die Duuhrt.
    Gespannt betrachtete ich die Kontrolleinrichtungen dieses großen Geräts. Ich hatte den Eindruck, daß die zwei Fremden sehr genau begriffen, was dort vorging. Sie sprachen leise miteinander - also war der kleinere Bepelzte doch kein Tier, obwohl ihm aus dem oberen Kiefer des Kauapparats ein Elfenbeinstück von gelber Farbe hervorragte.
    Dann traf die Duuhrt ihre Entscheidung. Das Ei wanderte nicht in einer der oberen siebzehn Röhren aus dem Raum, um im Tal des Lebens bestrahlt zu werden, sondern es glitt auf der Schiene der ausgeschiedenen Eier durch das unterste Rohr aus dem Raum. Alle fünf meiner Nachkommen waren diesen Weg gegangen.
    Es hätte jetzt fünf gesunde und befehlsgewohnte junge Choolks mehr geben können. Ich wurde sehr traurig, als ich daran dachte, wenn ich auch die Weisheit meiner Herrscherin keinen Moment lang in Frage stellte.
    Die Fremden folgten dem Ei, indem sie eine der Türen aufstießen, die ins nächste Gebäude führten.
    Jetzt verstand ich auch deutlich, was Ras zu dem kleineren Fremden sagte: „... ist klar, daß die Selektion durchgeführt wird. Ich wette, nicht einmal die obersten Choolks wissen, nach welchen Kriterien die Duuhrt entscheidet. Ich bin sicher, daß die unterste Röhre die ausgesonderten Eier transportiert."
    „Woher willst du das wissen?"
    „Es gibt siebzehn Kasten auf Alwuurk. Die achtzehnte Röhre kann nur die besondere Form von Bevölkerungskontrolle sein."
    „Du meinst, diese Eier - also die meisten - werden vernichtet?"
    „Was sonst?"
    Die Tür schwang hinter ihnen zu und schnitt die Unterhaltung ab. Ich wählte die nachfolgende Überwachungsapparatur und blickte in den anderen Raum. Hier wurden die Eier eingeteilt und weggebracht. Aber nur einige der schwebenden Transportmittel standen da. Nur wenige Eier schienen ins Tal des Lebens gebracht zu werden. Zögernd gingen Ras und Gucky, wie der andere Fremde sich nannte, auf das einzige Ei zu, das jetzt die Röhre verließ und in einen Auffangbehälter schwebte.
    „Hör zu", sagte Ras. „Wir müssen etwas tun."
    „Schon gut, aber was?"
    „Auf alle Fälle müssen wir der Kaiserin von Therm zeigen, daß sie grausam ist und mit eiskalter Logik handelt, ohne im geringsten auf die Gefühle der Choolks Rücksicht zu nehmen."
    „Was können wir tun?"
    „Ich glaube, es ist das beste, wenn wir versuchen, die Anlage anzuhalten. Im Augenblick sind wir nicht so sehr im Kreuzfeuer der Strahlen. Ich sehe keinen einzigen leuchtenden Kristall."
    „Warum bringen wir dieses zur Vernichtung bestimmte Ei nicht in die SOL zur Untersuchung?" fragte der Kleine mit dem großen Zahn zurück.
    Ich wußte, daß die nächsten Handlungen die Eier gefährdeten, einen Alarm auslösten und die Fremden in ernste Gefahr bringen konnten.
    Ich ahnte, daß ich eingreifen mußte. Selbst wenn es alles andere als normal war, daß ein Choolk, der kein Ei in sich trug, dort in der Oase etwas zu suchen hatte. Aber die geringste Störung würde den COMP-Zwei-Klein alarmieren, der überall seine Bruchstücke hatte. Und dann brach der Kampf aus, obwohl ihn die Duuhrt untersagt hatte.
    Ich ließ die Tür der Stillekammer offen, als ich hinauslief und

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