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0797 - Planet der Leibwächter

Titel: 0797 - Planet der Leibwächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hindurch, durch Luft wie durch feste Materie, und sie trafen Ras und Gucky.
    Genau in dem Augenblick, in dem die Luft in das entstandene Vakuum hineinschlug, erfaßte diese Welle aus Übelkeit, Schmerzen und Störungen der Psi-Fähigkeit die zwei Mutanten.
    Sie bewegten sich nicht auf der denkbar kürzesten Strecke bis zu dem Punkt, den sie anvisiert hatten, sondern sie schlugen binnen einer unfaßlich kurzen Zeitspanne eine Schleife oder einen fast geschlossenen Kreis. Sie materialisierten nicht neben den Landestützen der SOL, sondern irgendwo.
    Es mußte in der unmittelbaren Nähe der Oase sein, denn sie hörten deutlich das Schrillen des Alarms und die wirren, dunklen Knarrlaute der Kommandos.
    Ras taumelte, stürzte zu Boden und versuchte, mit seinem Körper im letzten Augenblick das Ei zu schützen. Er fiel krachend auf den Rücken. Sand stäubte nach allen Seiten. Im Nacken spürte er, ehe er die Augen öffnete, das Kratzen schürfender Grashalme.
    Neben Tschubai überschlug sich der Mausbiber mehrmals und rollte sich ab. Mit dem letzten Rest klaren Verstandes setzte Ras das Ei, das er noch vor der Brust hielt, zwischen das starre Gras ab und richtete sich stöhnend auf.
    „Verdammt", sagte er leise. Er fühlte, wie sein Bewußtsein zu schwinden begann.
    Sie mußten fliehen, zuckte es ihm durch den Kopf, aber sie konnten nicht.
    Sie würden sich auch beim nächsten Sprung verirren. Die Choolks, die nicht wußten, worum es ging, würden sie töten, denn sie mußten einen jeden Angriff auf ihr heiligstes Gut, auf ein Ei, beantworten.
    Außerdem würde der COMP, der noch immer am Rand des Raumhafens stand, die Kristalle der Choolks beeinflussen...
    An dieser Stelle verwirrten sich die Gedanken Tschubais.
    Gucky kam wieder auf die Füße, sprang in die Höhe und versuchte, die rasenden Schmerzen und das Gefühl völliger Desorientierung zu vergessen. Für kurze Zeit schaffte er es. Er sah sich um.
    „Wo sind wir eigentlich?"
    Er war der beste Teleporter. Er wußte genau, was geschehen war. Sie hatten sich beide - auf ihre Weise - hoffnungslos verirrt.
    Aber noch besaß er genügend Energien, um wenigstens ungerichtete Ortsveränderungen vornehmen zu können. Und außerdem waren sie bewaffnet.
    Er kroch hinüber zu Ras Tschubai und sah das Ei, das regungslos im Gras auf dem Sand lag.
    „Ras! Komm zu mir!" schrie er.
    Über ihm leuchteten die unzähligem Sterne des Himmels über Alwuurk. Wie ein Feuerrad hing die fremde Galaxis über dem Horizont.
    Das Gras über dem warmen Sand der riesigen Wüste leuchtete wie flüssiges Silber. Zwischen den Sternen kreisten riesige Vögel, die leuchtende Federn hatten. In diesem Augenblick dachte der Mausbiber kurz daran, daß für die Augen der Choolks dieser Planet nachts ein Zauberreich der Farben und Eindrücke sein müßte.
    Er drehte sich langsam herum und sah, daß sie fast genau an der Stelle standen, von der aus sie die Oase betreten hatten.
    Gucky setzte seine Atemmaske wieder auf und sog gierig den dichteren Sauerstoff in die Lungen. Dann rüttelte er abermals an Tschubais Schultern.
    „Ras!" drängte er. „Sie kommen! Sie haben unten alles umzingelt und suchen uns! Wir haben keine Zeit mehr."
    Er sah den Hang der Düne hinunter. Überall waren jetzt zusätzliche Beleuchtungskörper und Scheinwerfer aufgeflammt.
    Aus den größeren Gebäuden, in die zuerst Schwärme von Choolks hineingerast waren, kamen jetzt kleinere Gruppen wieder hervor und Schwärmten nach allen Seiten aus. „Ras! Sie kommen!"
    Gucky vergaß das Ei, hakte seine Finger in Tschubais Gürtel und suchte sich eine weiter entfernte Position heraus. Dann teleportierte er ohne Rücksicht auf einen wahrscheinlichen Mißerfolg. Er landete mitten in der Wüste und ließ Ras langsam zu Boden gleiten.
    Tschubai kam zu sich, richtete sich auf und fragte: „Wir sind in die Irre gesprungen, nicht wahr?"
    „Ja. Es ist reiner Irrsinn", erklärte der Mausbiber aufgeregt.
    „Nicht ein einziger Sprung wird glücken. Am besten schleichen wir uns zur SOL."
    Offensichtlich war es ihnen geglückt, die robotische Anlage abzuschalten. Die Choolks waren an diesen Ablauf der Ereignisse seit sehr langer Zeit gewöhnt.
    Nahmen sie alle die Verbrechen einfach hin, die von der Kaiserin von Therm begangen wurden? Oder reichte dieses Geschehen aus, die Choolks zu einer Revolte zu veranlassen?
    „Ich kann nicht einmal mehr gehen", bekannte Ras. „Es ist hart.
    Überall Schmerzen", sagte Gucky. „Ruhen wir uns aus. Hier

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