Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0797 - Planet der Leibwächter

Titel: 0797 - Planet der Leibwächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
reihte sich an die andere.
    Die Halle enthielt sicher hundert auf jeder Seite. Zweihundert Planetarier lagen hier, eingeschläfert oder halb bewußtlos, und die Muskulatur ihrer Körper preßte die Eier aus ihnen heraus.
    Kleine Roboter schwebten hin und her und nahmen nicht die geringste Notiz von den beiden Eindringlingen. Aber zweihundert Kristalle glühten, funkelten und sprühten unter dem Einfluß der mentalen Strömungen wie ein wahres Feuerwerk. Schon nach wenigen Schritten waren Gucky und Tschubai halb irre, taumelten hin und her und kämpften gegen die rasenden Schmerzen an.
    Mit brutaler Plötzlichkeit ertönte rechts von Ras ein Schrei, der mehr ein lautes Klirren war.
    Ein Ei schob sich durch eine breite Öffnung der umhüllenden Folie. Es war blaugrün, wenigstens wirkte es in diesem Licht so.
    Etwa vierzig Zentimeter lang. An der Stelle des größten Durchmessers wies es einen Durchmesser von etwa dreißig Zentimetern auf.
    Die Roboter reagierten schnell, aber ohne sichtbare Aufregung.
    Zwei von ihnen schwebten heran. Die Maschinen bestanden praktisch nur aus einem eiähnlichen Körper und zwei Armen, die den oberen Gliedmaßen der Choolks nachempfunden waren. Nur die Endglieder der Finger sahen breit und weich aus.
    Eine Maschine ergriff das Ei mit unendlicher Behutsamkeit, die andere hob einen Arm. Am „Handgelenk" blinkte ein giftgrünes Signal auf. Ein anderer Robot flog heran, senkte sich über den Körper des erschlafften Choolks und machte sich daran zu schaffen.
    Wenn es außerhalb des" Gebäudes noch zeitweilig möglich gewesen war, die Störungen durch die Kristallwellen zu ignorieren - hier drinnen nicht mehr. Ras stöhnte auf: „Wir müssen weg, Gucky!"
    „Einverstanden. Vielleicht strahlen diese blödsinnigen Eier nicht so sehr. Folgen wir dem Roboter!"
    Sie bewegten sich durch ein Chaos aus stöhnenden und verzückt wimmernden Choolks hindurch, duckten sich wegen der heranschießenden Roboter und eilten den Mittelgang entlang.
    Immer wieder schrie einer der Planetarier auf.
    Ein Ei erschien und wurde augenblicklich weggebracht.
    Fünfmal also war Duun dreizehn hier, dachte Ras und verstand plötzlich vieles.
    Die Leidenschaft, die diese „gebärenden" Wesen erfüllte, war körperlich zu fühlen. Fünfmal hatte Duun hier gezuckt, gestöhnt und vermutlich die einzigen Phasen der Leidenschaft gespürt, die es in seinem von logischen Befehlen und ebensolchen Handlungen erfüllten Leben gegeben hatte. Vorausgesetzt, er war nicht älter als rund fünfzig Jahre terranischer Rechnung, so bedeutete dies eine Geburt oder vielmehr ein in äußerster Euphorie abgelegtes Ei in einer Zeitspanne von zehn Jahren.
    Reichlich wenig, dachte der Teleporter.
    Wieder schwirrte ein Robot wie eine flügellose Fledermaus über ihre Köpfe hinweg und steuerte, ein blaugrünes Ei in den Händen, auf eine Röhre großen Durchmessers zu, die sich über dem Ausgang am hinteren Teil der Halle befand.
    „Dort entlang!" wimmerte der Mausbiber. „Schnell, Ras! Ich kann nicht mehr!"
    Aus den Schwingungen der Kristalle waren rasende Schreie geworden. Sie ertönten jenseits des hörbaren Spektrums, aber es war kein Ultraschall.
    Es waren mindestens fünfdimensionale Frequenzen, die wie Messer durch die Körper und Gehirne der zwei Raumfahrer schnitten.
    Ras begann zu rennen und zerrte Gucky mit sich. Sie dachten nicht einmal daran, eine Teleportation durchzuführen.
     
    5.
     
    Die Stimmung, in der ich zurückblieb, war unbeschreiblich. Ich meine, daß mir die Worte fehlten, um sie zu beschreiben. Die Worte fehlten, weil die Einsichten, die ich in den letzten Stunden hatte, so absolut neu waren, daß es in unserer Terminologie kaum entsprechende Begriffe dafür gab.
    Sicher war: Die Duuhrt manipulierte uns, kalt und pragmatisch wie eine Rechenmaschine. Sie schien die Bedeutung eines Gefühls nicht zu kennen und nicht zu erkennen. Die Manipulation zeigte sich dadurch, daß jedes als nicht vollwertig erkannte Ei vernichtet wurde. Und die Maximen, nach denen diese Beurteilung erfolgte, hatten nicht wir geschaffen.
    Die Duuhrt hatte sie erfunden. Sie hatte auch meine fünf Nachkommen vernichtet. Sicher war: Die Fremden waren kosmische Wesen wie wir, verirrt und ein wenig ratlos in einem fremden Bezirk des gewaltigen Universums.
    Sie waren nicht ob ovo Krieger und blutrünstige Angreifer, sondern ebenso zivilisiert wie wir, wenn auch ganz anders, aber der Kosmos war gigantisch, und es existierten unendlich viele

Weitere Kostenlose Bücher