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0797 - Rasputins Tochter

0797 - Rasputins Tochter

Titel: 0797 - Rasputins Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mantelaufschlag. Langsam zog er ihn zur Seite und schien enttäuscht zu sein, dass sie darunter nicht nackt war, sondern einen dicken grauen Pullover trug.
    »Den musst du auch ausziehen!«
    »Ja – muss ich das?«
    »Willst du nicht?«, keuchte er lauernd.
    Sie wiegelte wieder ab. »Was ist, wenn jemand kommt?«
    »Nein, nein, nein, hier kommt keiner her. Wir sind ganz unter uns und haben alle Zeit der Welt.« Er schnaufte wieder.
    »Los, weg mit dem Fummel! Ich will dich sehen.«
    Sie lächelte ihn an. So bezaubernd und süß, dass er besänftigt wurde. »Aber du siehst mich doch, Peter.«
    »Nicht nackt.«
    »Komm her, bitte.«
    Mit dieser Aufforderung hatte der Mann nicht gerechnet. Er war zunächst verwirrt und wusste nicht, was er tun sollte, also übernahm Larissa die Initiative und machte ihren linken Arm lang.
    Gleichzeitig krümmte sie die Hand, damit sie mit der Fläche seinen Nacken umklammern konnte.
    Er spürte die Berührung, es wurde ihm heiß. Die Fahrerkabine schien sich für Peter in eine Sauna verwandelt zu haben. Was er hier geboten bekam, das hatte er noch nie erlebt, da wurden selbst seine kühnsten Träume auf einmal Realität.
    Willig ließ er sich von der Frau heranziehen. Sie umarmte ihn, sie presste ihren Körper gegen den seinen, übernahm die Initiative und drückte ihn schräg in das löchrige Kunstlederpolster der Rückenlehne. Ihre Lippen suchten und fanden sein Gesicht, dessen Haut einen säuerlichen Geruch ausströmte, vor dem sie sich normalerweise geekelt hätte. In diesem Fall aber war es Mittel zum Zweck.
    Er wusste nicht, wie ihm geschah, als die feuchten Lippen über sein Gesicht wanderten. Er hörte sich keuchen – oder war es die Frau? – jedenfalls hatte er diese Wonnen noch nicht erlebt. Das Weib schien vier Hände zu haben. Er spürte ihre Finger überall, und sie ließ mit kundigen Griffen keine Stelle aus.
    »Na, gefällt dir das?«, gurrte sie.
    »Verdammt, wie kannst du da fragen!« Er atmete stoßweise. »Das ist… das ist der Himmel …« Er versteifte sich. »Oohhh, ich … ich … hör auf, sonst ist es bei mir vorbei.«
    »Nein, Peter, es hat erst angefangen. Aber jetzt beginnt mein Spiel. Ich werde meinen Spaß haben.«
    Zwar hatte der Mann die Worte verstanden, ihre Bedeutung aber nicht begriffen. Und es fiel ihm erst Sekunden später auf, dass sie ihn nicht mehr umarmte.
    Sie saß wieder neben ihm.
    Er atmete noch heftig, sein Kücken bildete ein Hohlkreuz. Aus schon tränenfeuchten Augen starrte er durch die Frontscheibe und hatte den Eindruck, in einen Nebel hineinzublicken, denn von der Umgebung war für ihn so gut wie nichts zu erkennen.
    Wenn er Luft holte, hörte es sich röchelnd an. Larissa ließ ihm nicht viel Zeit, sich zu erholen. Mit leiser Stimme sagte sie: »Schau her, los, schau her zu mir!«
    Peter musste nur den Kopf nach rechts drehen.
    Er tat es – und seine Züge verwandelten sich in eine Grimasse. Neben ihm saß nicht mehr die tolle, junge und schöne Frau, sondern eine modrig riechende alte Vettel mit verfilzten Haaren und einem bösen Blick…
    ***
    Peter wusste nicht, was er tun, wie er handeln sollte. Er saß starr auf dem Fleck und kam sich vor wie in einer Gefängniszelle. Es gab keinen Ausweg mehr, überall war Nebel, und nur direkt vor ihm schwebte dieses alte, hässliche, runzelige Gesicht mit dünnen, rindenartigen Lippen, die sich für einen winzigen Moment auseinander schoben, sodass sie einer schmalen, grauen Zunge Platz schufen. Die huschte wie ein gezackter Pfeil aus dem Mund.
    Dann lachte die Alte.
    Es war auch kein normales Lachen. Peter hatte schon oft Störungen bei Radiosendern miterlebt, so ähnlich wie dieses kratzige Krachen hörte sich auch das Lachen an.
    Er drückte sich zurück. Das alte Kunstleder der Sitzbank schien sich in eine schlüpfrige Fläche verwandelt zu haben. »Verdammt, verdammt, wer… wer bist du?«
    »Komm her…«
    »Nein, nein!«
    Der Körper zuckte. Tatsächlich aber war es nur der rechte Arm, den sie bisher hinter dem Rücken verborgen gehalten hatte. Und in dessen Hand befand sich das aufgeklappte Rasiermesser mit der tödlichscharfen Klinge.
    Der Fahrer sah das Messer und riss auch seinen Mund auf, zu einer weiteren Reaktion war er nicht fähig. Er wollte es nicht wahrhaben, er glaubte sich in einem Albtraum gefangen. Dieser Mann war vom Himmel in die Hölle gerutscht. Auf einmal lachte er. Dass er dies tat, bekam er kaum mit, es hatte sich einfach aus seiner Kehle gelöst, eine

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