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0797 - Rasputins Tochter

0797 - Rasputins Tochter

Titel: 0797 - Rasputins Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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irgendwann gezeigt. Oder man hat sie entdeckt.«
    »Bleibt immer noch die Frage, wie es ihr gelungen ist, von Bord zu kommen.«
    »Auch das haben wir versucht herauszufinden.« Er räusperte sich.
    »Sie muss sich mit einem Rettungsboot abgesetzt haben. Es fehlte ein großes Schlauchboot mit Außenborder.«
    »Das seetüchtig ist.«
    »Das versteht sich von selbst.«
    »Gut, Wladimir, dann drücken wir uns die Daumen. Und noch etwas: Solltest du auf sie treffen, wie auch immer, sieh dich vor! Sie ist nicht nur gefährlich, sie ist auch höllisch. Diese Person kennt keine Gnade, sie tötet sofort.«
    Seine Stimme klang schwach, als er antwortete. »Danke, mein Lieber, ich werde daran denken.«
    »Gut, dann auf Wiedersehen in St. Petersburg.« Ich legte auf und schaltete den Lautsprecher ab. Persönlich teilte mir Sir James mit, wohin wir fliegen würden.
    Er war unserer Meinung, so schnell wie möglich London zu verlassen. Die Maschine startete in drei Stunden. Sie würde ihr Ziel am Abend erreicht haben.
    Tickets wurden besorgt, wir brauchten nur zu packen. Glenda Perkins schaute uns ängstlich an, als wir ihr goodbye sagten. »Gebt nur auf euch Acht, dieses Weib ist schlimmer als eine Teufelin.«
    »Wie du und Jane zusammen«, sagte ich, grinste dabei und zeigte ihr, dass ich trotz allem meinen Humor nicht verloren hatte…
    ***
    Nacht, Dunkelheit, Wellen, Wasser, Wind, Strömung und die verfluchte Kälte, gegen die auch der Fuchsmantel kaum schützte. Alles das lag hinter Larissa, die es tatsächlich geschafft hatte, das Schlauchboot an einer einsamen Stelle der Küste an Land zu schaffen.
    Der Winter hielt diesen Teil des Landes noch fest in seinen Klauen.
    Die breite Schneedecke war an der Oberfläche hart gefroren. Bei jedem Schritt brach sie knirschend zusammen, was Larissa gern in Kauf nahm, denn sie war wieder da.
    Die Heimat hatte sie zurück. Endlich konnte Larissa wieder die russische Luft atmen, sie sah den weiten Himmel in der Unendlichkeit verschwinden, es störte sie nicht, dass sie stundenlang durch den Birkenwald wandern musste, ohne die Chance zu haben, auf eine Ansiedlung zu treffen. In ihr steckte genügend Kraft, sie hatte sich auf dem Schiff ausruhen und sich auch gut verpflegen können, hinzu kam noch der andere »Motor«, der sie antrieb: Mamutschka.
    Sie war die Frau, die Person oder ihr Geist, der sie immer wieder antrieb.
    Mamutschka, die Tote.
    Mamutschka, die Lebende.
    Mamutschka, der Geist!
    Kälte umgab sie wie ein zweiter Mantel. Es ging mittlerweile auf den Mittag zu, sie verspürte Hunger und atmete auf, als sie einen schmalen Waldweg erreichte.
    An dessen Rand blieb sie stehen. Auch auf dem Weg lag der Schnee wie ein langes Tuch, aber es war nicht glatt. Seine Oberfläche zeigte Spuren, die nur von Autoreifen stammen konnten, und für Larissa stand fest, dass sie sehr bald auf die Spuren der ersten Zivilisation treffen würde und einfach treffen musste, schließlich befand sie sich nicht zu weit von der Metropole St. Petersburg entfernt.
    Schließlich würde sie, wenn sie den Wald verließ, die ersten grauen Vorstädte sehen können, so genannte Trabanten, in denen die Menschen in kleinen Wohnungen lebten. Man sah sie überall im Osten.
    Hoch, grau, hässlich und eigentlich immer für sich stehend.
    Der riesige Birkenwald blieb vorerst bestehen. Larissa wanderte über den Weg, immer in der Hoffnung, dass ein Fahrzeug kam, das sie anhalten würde.
    Und sie hatte Glück.
    Nicht einmal eine halbe Stunde war sie den Weg gegangen, als sie hinter sich das Geräusch eines Motors und eines fahrenden Wagens hörte. Sie drehte sich um, konnte das Fahrzeug jedoch noch nicht sehen, weil ihr eine Kurve die Sicht nahm. Nur das Geräusch wehte ihr entgegen. Sehr bald sah sie auch das Fahrzeug, das schlingerte und beinahe aus der Kurve geflogen wäre. Larissa wusste, dass der Fahrer Schwierigkeiten haben würde, wenn er bremste, deshalb stellte sie sich schon ziemlich früh auf die Mitte des Weges und winkte mit beiden Armen.
    Der Mann entdeckte sie und bremste. Er tat es gekonnt; der Wagen geriet nicht ins Schleudern. In sicherer Entfernung kam der Wagen zum Stehen, und über die Lippen der dunkelhaarigen Frau huschte ein Lächeln. Sie sah wieder aus wie das blühende Leben, und das würde auch auf den Fahrer, vorausgesetzt, es war ein Mann, Eindruck machen. Sie konnte sie alle um den Finger wickeln.
    Gelassen schlenderte Larissa auf das Fahrzeug zu. Ihre Hände hatte sie in die Manteltaschen

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