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0799 - Gefangen in Choquai

0799 - Gefangen in Choquai

Titel: 0799 - Gefangen in Choquai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Balzer
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Erklärungen. Wir brauchen deine Hilfe!«
    Selbst zu dritt schien es eine Ewigkeit zu dauern, bis sie alle Dorfbewohner von der Apparatur gelöst hatten. Doch schließlich hatten sie es geschafft.
    »Fertig«, sagte Chin-Li. »Sie sind alle frei.«
    Auch Gryf war offenbar erfolgreich gewesen. Ein sanftes Lächeln lag auf den Gesichtern der meisten Chinesen, die jetzt friedlich zu schlafen schienen.
    »Gryf!«
    »Alles klar, Nicole. Mir geht es gut. Bin nur etwas wackelig auf den Beinen«, sagte der Silbermond-Druide mit einem schmalen Grinsen. »Die Frage ist nur, was machen wir jetzt? Noch ratzt der alte Stinker friedlich. Das sollten wir vielleicht ausnutzen, um ihn ein für allemal in die ewigen Jagdgründe zu schicken.«
    »Das wird nicht gehen«, wandte Jin Mei ein. »Kuang-shi ist ein Götterdämon. Man kann ihn nicht töten!«
    »Heißt das, alles war umsonst?«, fragte Gryf entgeistert.
    »Nein, wir müssen ihn irgendwie wieder in den tiefen Schlaf schicken.«
    »Ich dachte, das wollte Fu Long in Choquai erledigen?«
    »Offenbar war er damit noch nicht erfolgreich«, sagte Jin Mei leise.
    Wie aufs Stich wort hörten sie das Geräusch.
    Ein Stöhnen!
    Die vier Kämpfer fuhren herum. Da die von den Chinesen getrennten Schläuche auf dem Boden herumlagen, floss das Blut aus dem Glasbehälter ungehindert auf den Fußboden, der sich zunehmend in eine klebrige Rutschbahn verwandelte. Jetzt war auch die unheimliche Gestalt besser zu erkennen, die in dem Becken lag.
    Durch seine bescheidene Größe wirkte die dürre, mit weißen Haaren bedeckte Kreatur wie eine seltsame Mischung aus einem Greis und einem Kind. Doch allein durch die lähmende Aura, die dieses Wesen umgab, war jedem in diesem Raum klar, wie gefährlich der Götterdämon wirklich war.
    Und dann bewegte sich etwas in dem Becken. Es war nur ein kaum wahrnehmbares Zucken, doch sie wussten alle, was es bedeutete.
    Kuang-shi war erwacht.
    »Scheiße«, murmelte Gryf - und dann brach die Welt um sie herum zusammen.
    ***
    Choquai
    Für einen Moment hatte Zamorra den Eindruck, doppelt zu sehen. Er stand immer noch in Kuang-shis Thronsaal. Doch über dieses Bild schob sich ein anderes. Zamorra sah eine Art Lagerhaus, das voll gestellt war mit Dutzenden von Krankenhausbetten.
    Und dann verdichteten sich die beiden Bilder zu einem.
    Sie befanden sich noch immer in dem vertrauten Thronsaal. Aber sie waren nicht allein.
    »Nici!«
    Die Dämonenjägerin stand mit Gryf, Chin-Li und Jin Mei wenige Meter von ihm entfernt. Für einen Moment sah sie ihn nur fassungslos an, dann löste sich ihre Erstarrung, und die beiden fielen sich in die Arme.
    »Geht es dir gut, Chef?« Die Frage war mehr als berechtigt. Als sie sich das letzte Mal gesehen hatten, war Zamorras Geist völlig verwirrt gewesen.
    »Den Umständen entsprechend. Dank Fu Long bin ich wieder der Alte.« Wenn auch erst seit ein paar Stunden, dachte er grimmig, sprach es aber nicht aus.
    »Ich will eure Wiedersehensfeier ja nicht stören, aber was geschieht hier gerade?«, mischte sich Gryf ein.
    »Wenn ich das wüsste, wäre mir wohler. Auf jeden Fall sollten wir Fu Long den Rücken freihalten.«
    »Na fein«, murmelte der Silbermond-Druide und zog den Blaster. »Und wo fangen wir an?«
    Die Verschmelzung der Realitäten hatte die Situation tatsächlich nicht gerade übersichtlicher gemacht. Überall im Raum verteilt standen die Krankenhausbetten herum, die Zamorra in der Lagerhalle gesehen hatte. In ihnen lagen unzählige bewusstlose Chinesen -Zamorra vermutete, dass es die Dorfbewohner waren, deren Verschwinden Nicole und er vor einer halben Ewigkeit von zehn Jahren untersucht hatten.
    Am deutlichsten wirkten sich die Veränderungen jedoch auf die aus, die in beiden Realitäten existiert hatten. Agkar traf es am schlimmsten. Der Anführer der Tulis-Yon wurde plötzlich von einem heftigen Zittern erfasst. Seine Wolfskrieger sahen hilflos zu, wie ihr Oberhaupt sich vor ihren Augen in den uralten Mann verwandelte, den Zamorra aus seiner Realität kannte. In Agkars Bauch klaffte eine riesige Wunde und Flammen verzehrten seinen Körper. »Tsa Mo Ra, wir hätten dir nie vertrauen dürfen«, keuchte der Alte. Dann brach er zusammen, und sein Körper zerfiel zu Staub.
    Auch Wu Huan-Tiao war älter geworden. Sein Haar wirkte grauer und stumpfer, und aus dem Blick, mit dem der Hofzauberer die Ereignisse verfolgte, sprach blankes Entsetzen.
    Nur Kuang-shi schien das Geschehen zu genießen.
    »Das Beste zweier Welten«,

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