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08 - Ehrenschuld

08 - Ehrenschuld

Titel: 08 - Ehrenschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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seinem Fragebogen, sobald er einen zivilen Job suchen würde. Die Tennessee sollte Trident-II-Atomraketen tragen, aber die Raketen waren weg, und der einzige Grund, warum sie noch nicht verschrottet war, lag darin, daß die örtlichen Umweltschützer vor dem Bundesgericht dagegen protestiert hatten und der Richter, ein langjähriges Mitglied des Sierra Clubs, ihren Argumenten gefolgt war. Inzwischen war die Sache auf dem Weg zurück zur Berufungsinstanz. Claggett war jetzt neun Monate Kommandant der Tennessee, aber ihre einzige Fahrt war von einer Seite des Piers auf die andere gewesen. Nicht gerade das, was er sich für seine Karriere erträumt hatte. Könnte schlimmer sein, sagte er sich in der Stille seiner Kabine. Er hätte tot sein können, wie so viele andere von der USS Maine.
    Aber die Tennessee gehörte noch ihm - er brauchte sie nicht mal mit einem Zweiten Kommandierenden Offizier zu teilen -, und technisch gesehen, war er noch immer Kommandant eines Kriegsschiffes, und seine Crew von fünfundachtzig Mann übte jeden Tag, denn so war das Leben auf See, auch wenn man am Pier lag. Sein Reaktor, von den Technikern Kraftwerksgesellschaft Tennessee genannt, wurde mindestens einmal pro Woche eingeschaltet. Die Sonartechniker spielten Peilungs- und Verfolgungsspiele gegen Tonbänder, und die anderen übten an allen Verfolgungsspiele gegen Tonbänder, und die anderen übten an allen Torpedo. Es mußte so sein. Der Rest der Crew würde schließlich nicht freigestellt werden, und er hatte die Pflicht, ihre Einsatzfähigkeit zu erhalten, falls sie die von allen erwünschte Versetzung auf ein U-Boot bekamen, das wirklich zur See fuhr.
    »Nachricht vom SubPac, Sir«, sagte ein Verwaltungsunteroffizier. Claggett nahm die Schreibunterlage und bestätigte zuerst den Empfang.
Melden Sie frühestmöglichen Termin zum Auslaufen.
»Was zum Teufel?« fragte Commander Claggett die Wand. Dann fiel ihm ein, daß die Nachricht von seinem Geschwader hätte kommen müssen, nicht direkt aus Pearl Harbor. Er nahm den Hörer ab und wählte aus dem Gedächtnis die Nummer vom SubPac. »Admiral Mancuso, bitte. Hier Tennessee.«,
»Dutch? Wie ist Ihr Zustand?« fragte Bart Mancuso ohne Vorrede.
»Alles funktioniert, Sir. Wir waren vor zwei Wochen sogar zur Inspektion und haben maximale Punktzahl erzielt.« Claggett bezog sich auf den Reaktorsicherheitstest, noch immer der Heilige Gral der Navy, s ogar für Alteisen.
»Ich weiß. Wann?« fragte Mancuso. Die Direktheit der Frage war wie etwas von früher.
»Ich muß Proviant und Torpedos an Bord nehmen, und ich brauche mindestens noch dreißig Leute.«
»Wo sind Ihre Schwachpunkte?«
Claggett dachte einen Moment nach. Seine Offiziere waren recht jung, aber das machte ihm nichts aus, und er hatte gute und erfahrene Unteroffiziere. »Eigentlich nirgends. Ich habe die Leute in Form gehalten.«
»Okay, gut. Dutch, ich überspringe den Dienstweg, damit Sie so bald wie möglich auslaufen können. Das Geschwader kommt auch in Gang. Ich will, daß Sie so schnell machen, wie es geht. Ihre Befehle sind unterwegs. Bereiten Sie sich darauf vor, neunzig Tage auf See zu bleiben.«
»Aye aye, Sir.« Das Gespräch war beendet. Einen Augenblick später hob Claggett den Hörer ab und rief seine Stationschefs zu einem Treffen in der Offiziersmesse zusammen. Sie hatte noch nicht begonnen, als das Telefon wieder läutete. Es war ein Anruf vom Geschwaderkommando, das Claggetts genauen Personalbedarf wissen wollte.
    »Ihr Haus hat eine schöne Aussicht. Ist es zu verkaufen?«
Oreza schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte er zu dem Mann an der Tür. »Vielleicht sollten Sie es sich mal überlegen. Sie sind Fischer, nicht?« »Ja, bin ich. Ich habe ein Mietboot ...«
»Ja, ich weiß.« Der Mann blickte herum und bewunderte offenbar die
    Größe und Lage dessen, was nach amerikanischem Standard ein ziemlich normales großes Haus war. Manuel und Izabel Oreza hatten es vor fünf Jahren gekauft und waren damit dem Immobilienboom auf Saipan knapp zuvorgekommen. »Ich würde eine Menge Geld dafür bezahlen«, sagte der Mann.
    »Aber wo soll ich dann wohnen?« fragte Portagee.
»Über eine Million amerikanische Dollar«, beharrte der Mann. Seltsamerweise spürte Oreza bei dem Angebot ein plötzliches
    Zorngefühl. Er hatte schließlich immer noch eine Hypothek und bezahlte jeden Monat die Rechnung - eigentlich seine Frau, aber das tat nichts zur Sache. Das typisch amerikanische Ritual, bei dem man das Formular aus dem Buch

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