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08 - Ehrenschuld

08 - Ehrenschuld

Titel: 08 - Ehrenschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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werden können.«
Adler nickte mit mehr Traurigkeit als Zorn. »Wie Sie wünschen, Herr Botschafter. Wenn Sie uns brauchen, stehen wir zur Verfügung.«
     
»Mein Gott, das haben Sie alles verheimlicht? Wie denn?« fragte Holtzman, von den Neuigkeiten überwältigt.
    »Weil Ihr alle in die andere Richtung geguckt habt«, antwortete Jack freiheraus. »Ihr seid sowieso bei der Informationssuche immer zu sehr von uns abhängig gewesen.« Sofort bedauerte er diese Worte. Es hatte zu sehr wie eine Herausforderung geklungen. Streß, Jack.
    »Aber Sie haben uns über die Flugzeugträger belogen und gar nichts von der Sache mit den U-Booten erzählt!«
»Wir versuchen diese Sache zu stoppen, bevor es zu Schlimmerem kommt«, sagte Präsident Durling. »Wir verhandeln gerade im Außenministerium mit ihnen.«
»Sie hatten eine anstrengende Woche«, gab der Journalist zu. »Kealty ist draußen, nehme ich an?«
Der Präsident nickte. »Er spricht selbst mit dem Justizministerium und den Opfern.«
»Das wichtigste war, die Märkte wieder auf Kurs zu bringen«, sagte Ryan. »Das war das echte ...«
»Was soll das heißen? Die haben Leute getötet«, widersprach Holtzman.
»Bob, warum habt ihr euch die ganze Woche so auf die WallstreetGeschichte konzentriert? Verdammt, das wirklich schlimme an ihrem Angriff war die Art, wie sie die Finanzmärkte ruiniert und den Run auf den Dollar in Gang gesetzt haben. Das mußten wir zuerst hinbiegen.«
Bob Holtzman gestand das zu. »Wie zum Teufel haben Sie das geschafft?«
    »Mein Gott, wer hätte das gedacht?« fragte Mark Gant. Eben hatte die Glocke den verkürzten Börsentag beendet. Der Dow Jones war viereinhalb Punkte gefallen, bei vierhundert Millionen gehandelten Aktien. Der »Standard and Poor's Five Hundred«-Index war tatsächlich einen Bruchteil gestiegen, ebenso NASDAQ, weil die Großfirmen mehr unter Nervosität gelitten hatten als die kleineren. Aber der Wertpapiermarkt stand am besten da, und der Dollar war stabil. Der japanische Yen dagegen hatte schwere Verluste gegenüber allen westlichen Währungen einstecken müssen.
    »Der Bonus bei den Staatspapieren wird den Aktienmarkt in der nächsten Woche fallen lassen«, sagte Winston, rieb sich das Gesicht und dankte der Vorsehung für sein Glück. Ein Rest von Nervosität wü rde die Leute nach sichereren Geldanlagen suchen lassen, obwohl die Stärke des Dollar das bald ausgleichen würde.
    »Bis Ende der Woche?« fragte sich Mark Gant. »Vielleicht. Ich bin nicht so sicher. Viele Industriewerte sind immer noch unterbewertet.«
»Ihr Schachzug mit Citibank war brillant«, sagte der Fed-Vorsitzende und setzte sich neben die Händler.
»Sie verdienten den Schlag von letzter Woche nicht, und jeder wußte das«, antwortete Winston nüchtern. »Außerdem lag es in unserem Interesse.« Er versuchte, nicht zu selbstzufrieden zu sein. Es war bloß mal wieder eine Übung in angewandter Psychologie gewesen; er hatte etwas ebenso Logisches wie Unerwartetes getan, um einen kurzen Trend anzustoßen, und dabei seinen Gewinn gemacht. Business as usual.
»Wissen Sie, wie Columbus heute abgeschnitten hat?« fragte Minister Fiedler interessiert.
»Ungefähr plus zehn«, antwortete Gant sofort, womit er zehn Millionen Dollar meinte, ein unter diesen Umständen ordentliches Tagespensum. »Nächste Woche wird es besser.«
Ein FBI-Beamter kam herüber. »Anruf vom DTC. Sie schicken alle Schecks raus. Dieser Teil des Systems scheint wieder zu funktionieren.«
»Was ist mit Chuck Searls?« fragte Winston.
»Wir haben sein Apartment völlig auseinandergenommen. Er hatte zwei Broschüren liegenlassen, ausgerechnet über Neukaledonien. Das gehört zu Frankreich, und wir lassen ihn durch die Franzosen suchen.«
»Wollen Sie einen guten Rat?«
»Mr. Winston, wir sind für jeden Rat dankbar«, antwortete der Beamte grinsend. Die Stimmung im Raum war ansteckend.
»Suchen Sie auch in anderen Richtungen.«
»Wir checken alle Hinweise.«
    »Ja, Buzz«, sagte der Präsident, während er den Hörer abhob. Ryan, Holtzman und zwei Männer vom Secret Service sahen, wie er die Augen schloß und langsam ausatmete. Er hatte den ganzen Nachmittag über die Berichte von der Wall Street bekommen, aber bevor er es nicht von Fiedler gehört hatte, war es für ihn nicht offiziell. »Danke, mein Freund. Bitte sagen Sie allen, daß ich - gut, vielen Dank. Wir sehen uns heute abend.« Durling legte auf. »Jack, Sie sind ein guter Mann, wenn man durch einen Sturm muß.«
»Einen

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