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08 - Tod Auf Dem Pilgerschiff

08 - Tod Auf Dem Pilgerschiff

Titel: 08 - Tod Auf Dem Pilgerschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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unseres Volkes?«
    »Alte Legende?« empörte sich Dathals rotgesichtiger Gefährte. »Es ist Geschichte!« Er erhob seine traurige Stimme und sang:
     
    »Acht Söhne hatte Golamh, der Rufer im Streit,
    Er, der auch Míle von Spanien genannt …«
     
    Fidelma unterbrach ihn, als er noch weitersingen wollte.
    »Die Geschichte kenne ich, Bruder Adamrae. Doch verrät sie mir nicht, weshalb ihr zum Schrein des heiligen Jakobus wollt. Das hat doch sicher nichts mit Golamh und der Herkunft der Kinder Gaels zu tun?«
    Bruder Dathal war nachsichtig, aber auch begeistert.
    »Wir haben uns auf den Weg gemacht, weil wir Wissen suchen. Es kann doch gut sein, daß unsere Vorfahren alte Bücher in diesem Land Iberia hinterlassen haben, in dem die Kinder Bregons, des Sohnes Brathas, lebten und sich vermehrten und beschlossen, ihre Herrschaft über See auszudehnen. Aus diesem Grunde baute Bregon seinen Turm, von dem aus er Irland erspähte, und dann war es Ith, der Sohn Bregons, der ein Schiff baute und es mit dreimal fünfzig Kriegern bemannte; und sie stachen in See und segelten nach Norden, bis sie die Küste des Landes erreichten, das heute unser geliebtes Éireann ist.«
    »Diese jungen Leute«, unterbrach ihn Bruder Tola mit Mißbilligung in seinem trockenen Ton, »sind nicht am Glauben und am heiligen Schrein interessiert, sie wollen nur etwas über weltliche Geschichte erfahren.«
    Die Kritik des älteren Mönchs war nicht zu überhören.
    »Hast du etwas gegen die Forschungen deiner jungen Gefährten?« fragte Fidelma.
    Bruder Tola stocherte in dem Essen auf seinem Teller herum.
    »Ich dachte, das sei klar. Die Brüder Dathal und Adamrae haben kein Recht, so zu tun, als wären sie auf einer religiösen Pilgerfahrt, wenn sie lediglich ihrem Interesse an weltlichen Dingen nachgehen.«
    Bruder Dathal wurde blaß, und er hob die Stimme.
    »Nichts ist heiliger als die Suche nach Wissen, Bruder Tola.«
    »Nichts, außer Gott und seinen Heiligen«, fuhr ihn Bruder Tola an und stand plötzlich auf. »Seit wir Bangor verlassen haben, habt ihr von nichts weiter als von eurer ewigen Suche nach der historischen Wahrheit geredet. Ich habe genug davon. Wir sind hier auf einer Pilgerfahrt zum Schrein eines großen Heiligen, der Christus kannte und ihm nachfolgte. Das ist viel wichtiger als menschliche Eitelkeit.«
    »Und was ist mit Ith, dem Sohn Bregons, der in Irland in der Schlacht fiel?« gab der traurige Bruder Adamrae zurück. »Was ist mit Golamh und seinen Söhnen, unseren Vorfahren? Ist das nicht auch wichtig? Ohne sie würdest du nicht einmal existieren und könntest nicht auf deine Pilgerfahrt gehen.«
    »Für jemanden, der den Namen des ersten Menschen trägt, den Gott erschuf, scherst du dich ziemlich wenig um Religion«, tadelte ihn Tola.
    Bruder Adamrae lehnte sich zurück und fing an zu lachen. Bruder Tola schien schockiert über das, was er für Gotteslästerung hielt. Selbst Fidelma verbarg ein Lächeln hinter vorgehaltener Hand. Bruder Tolas Mangel an Bildung überraschte sie.
    Bruder Dathal verhielt sich weniger diplomatisch.
    »Deine Unwissenheit beweist, wie nötig das ist, was du unsere menschliche Eitelkeit nennst«, erklärte er Bruder Tola schroff. »Der Name Adamrae hat nichts mit dem biblischen Namen Adam zu tun. Es ist ein alter Name in unserem Volk und bedeutet ›wundervoll‹. Siehst du nun, wieviel Wissen dir fehlt, wenn du dich auf einen Gegenstand beschränkst?«
    Angewidert wandte sich Bruder Tola ab und verließ die Kajüte.
    Schwester Ainder, die Fidelma wegen ihrer strengen Miene wie ein weibliches Gegenstück zu Bruder Tola erschien, schnalzte mißbilligend mit der Zunge.
    »Man sollte nicht so respektlos zu Bruder Tola sein. Er ist ein Mann von großer Gelehrsamkeit und Frömmigkeit.«
    »Gelehrsamkeit?« höhnte Bruder Dathal.
    »Er ist gelehrt in Bibelkunde und Philosophie«, erwiderte Schwester Ainder.
    »Auf unserem Gebiet ist er nicht gelehrt, und er hat uns respektlos behandelt«, verteidigte sich Bruder Adamrae. »Wir machen kein Hehl daraus, welches Ziel unsere Reise hat. Unsere Aufgabe ist es, Wissen für unsere Abtei zu sammeln, die schon für ihre Gelehrsamkeit berühmt ist. Bruder Tola hat anscheinend etwas gegen Gelehrsamkeit.«
    »Er ist nicht gegen die Gelehrsamkeit, die wir alle fördern sollten – die religiöse Gelehrsamkeit«, antwortete Schwester Ainder.
    Bruder Adamrae verachtete nicht nur Bruder Tola, sondern auch Schwester Ainder, die ihn in Schutz nahm.
    »Das Bemühen um

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