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08 - Tod Auf Dem Pilgerschiff

08 - Tod Auf Dem Pilgerschiff

Titel: 08 - Tod Auf Dem Pilgerschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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Wichtiges. Schließlich haben die Pilger für die Überfahrt bezahlt und …«
    »Was ist? Los, raus damit!« Murchad wurde ungeduldig.
    »Ich hab gemerkt, daß sich jemand bei den Lebensmitteln bedient hat. Etwas Fleisch, Brot und Obst fehlt, allerdings nicht viel. Das war gestern früh so und heute wieder …«
    »Essen fehlt?«
    »Und ein Fleischmesser. Erst dachte ich, ich hätte mich geirrt, aber jetzt bin ich sicher. Dabei hab ich bei der Ausgabe nicht geknausert. Wer mehr haben will, braucht es nur zu sagen. Aber Messer sind wertvoll.«
    »Wenbrit«, fragte Fidelma plötzlich interessiert, »weshalb weißt du so genau, daß es einer der Passagiere war, der sich bedient hat? Die Mahlzeiten, die du servierst, sind wirklich reichlich. Könnte es nicht einer von der Mannschaft gewesen sein?«
    Wenbrit schüttelte den Kopf.
    »Die Lebensmittel für die Mannschaft werden getrennt gelagert. Dieses Schiff führt oft Passagiere, deshalb müssen wir Lebensmittel für sie gesondert einlagern und abrechnen. Keiner der Mannschaft würde sich an dem Essen für die Passagiere vergreifen.«
    Murchad räusperte sich ärgerlich.
    »Ich werde den Pilgern heute erklären, daß sie es nur zu sagen brauchen, wenn sie größere Rationen haben wollen. Und ich werde auch mit der Mannschaft darüber sprechen.«
    Der Junge grüßte und verschwand.
    Fidelma schaute den Kapitän nachdenklich an.
    »Du magst den Jungen, nicht wahr?«
    Murchad wurde einen Moment verlegen.
    »Er ist Waise. Ich hab ihn von See mitgebracht. Meine Frau und ich sind nicht mit Kindern gesegnet, so wurde er zu dem Sohn, den ich nie hatte. Er ist ein heller Bursche.«
    »Ich glaube, er hat mich eben auf einen Gedanken gebracht. Ich möchte, daß Gurvan später mit mir noch einmal das Schiff absucht«, meinte Fidelma.
    Murchad runzelte die Stirn. »Das verstehe ich nicht.«
    »Ich erkläre es dir, wenn ich das nochmal durchdacht habe.«
    Murchad langte nach dem Krug mit corma , doch Fidelma wehrte ab.
    »Ein Becher ist mehr als genug für mich, Murchad.«
    Er schenkte sich noch einmal reichlich ein und lehnte sich zurück. Prüfend schaute er sie an.
    »Dieser Bruder Cian scheint ein mehr als flüchtiges Interesse an dir zu nehmen, Lady«, meinte er.
    Fidelma spürte, wie sie errötete.
    »Wie ich schon sagte, ich kannte ihn vor zehn Jahren, als ich noch Studentin war.«
    »Ach so. Nach dem wenigen, was ich mit ihm zu tun hatte, scheint er mir recht verbittert zu sein. Der nutzlose Arm, vermute ich?«
    »Der nutzlose Arm«, bestätigte Fidelma.
    »Wir sprachen von Schwester Muirgel.« Murchad wechselte das Thema, als er Fidelmas Verlegenheit bemerkte. »Du sagtest die Lösung sei nicht einfach; das habe ich auch nicht erwartet. Aber gibt es überhaupt einen Hinweis darauf, was wirklich geschah?«
    Fidelma seufzte verzweifelt.
    »Ich glaube, es ist sicher, daß hier an Bord ein Mord verübt wurde. Doch ich kann nicht mit Sicherheit sagen, wer der Täter war.«
    »Aber hast du eine Ahnung, einen Verdacht?«
    »Schwester Muirgel wurde anscheinend von mehreren an Bord heftig verabscheut, und wer sie nicht verabscheute, war grenzenlos eifersüchtig auf sie. Sicher bin ich nur in einem: Derjenige, der mit dem Messer auf sie einstach, ist noch an Bord. Doch ob ich ihn finde, bevor das Schiff in Iberia anlegt, dessen bin ich gar nicht sicher.«
    »Aber du wirst versuchen, den Mörder aufzuspüren?«
    »Die Absicht habe ich. Doch das braucht Zeit«, erwiderte Fidelma ernst.
    »Wir haben noch mehrere Tage zu segeln, bevor wir Iberia erreichen«, überlegte Murchad düster. »Mir ist nicht wohl bei dem Gedanken, daß wir weiterfahren, ohne zu wissen, wer der Mörder ist. Wir können alle in Gefahr sein.«
    Fidelma schüttelte den Kopf.
    »Das glaube ich nicht. Ich denke, der Täter hat sich Schwester Muirgel zum Ziel genommen, weil sie der Gegenstand seines überwältigenden Hasses war. Ich meine nicht, daß sich irgend jemand anders in unmittelbarer Gefahr befindet.«
    Murchad sah sie besorgt an.
    »Aber hast du einen Verdacht, wer der Mörder sein könnte, Fidelma?« In seiner Stimme schwang verhaltene Spannung mit, als wolle er gern beruhigt werden.
    »Ich spreche immer erst davon, wenn ich sicher bin«, erwiderte sie. »Doch mach dir keine Sorgen, ich sage es dir so bald wie möglich.«
    Sie hatte ein wenig von den Speisen gekostet, die Wenbrit serviert hatte. Fidelma aß nie ein reichliches Frühstück, meist genügte ihr etwas Obst. Nun erhob sie sich.
    »Was hast du als

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