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08 - Tod Auf Dem Pilgerschiff

08 - Tod Auf Dem Pilgerschiff

Titel: 08 - Tod Auf Dem Pilgerschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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Segel.
    Als es am vorigen Abend dämmerte, hatte das angelsächsische Schiff hinter ihnen immer noch versucht, gegen den Wind an sie heranzukommen. Sobald es dunkel war, hatte Murchad befohlen, alle Lichter zu löschen, die ihre Position hätten verraten können. Er wendete nach Norden und drehte nach einer Stunde in den Wind auf einen Kurs nach Südwest, der sie von der letzten bekannten Position des Angelsachsen wegführte.
    Bei Anbruch der Morgendämmerung würde es sich herausstellen, ob die List erfolgreich war.
    Es war kalt im grauen Morgenlicht, und der Wind war nicht stark. Es klarte auf, und der schmale Lichtstreif wurde breiter.
    Niemand hatte ein Wort zur Begrüßung gesagt. Alle standen still wie Statuen und beobachteten den Osthimmel.
    »Rot«, murmelte Gurvan und brach damit das Schweigen.
    Weiter fiel kein Wort. Jeder wußte, was er meinte. Morgenrot prophezeite schlechtes Wetter. Doch es gab Wichtigeres zu bedenken jetzt, da sich das Tageslicht immer mehr ausbreitete. Alle versuchten das Zwielicht mit ihren Blicken zu durchdringen.
    »Mastkorb! Hoel! Was siehst du?«
    Nach einer Pause kam ein schwacher Ruf zurück.
    »Der Horizont ist leer. Kein Segel in Sicht.«
    Als erster entspannte sich Murchad sichtlich.
    »Nichts zu sehen«, murmelte er. »Kein Segel und kein Mast.«
    »Ich glaube, es hat geklappt, Kapitän«, stimmte ihm Gurvan zu.
    Murchad klatschte vor Freude in die Hände. Er grinste vor Vergnügen.
    »Segel sind allemal besser als Ruder«, schmunzelte er. »Ach, da ist sie ja …« Er legte den Kopf schief und nickte zufrieden.
    Fidelma fragte sich, was er wohl meinte.
    »Die Morgenbrise … ja, der Wind dreht. Dann erreichen wir heute noch Ushant. Vielleicht schon am Mittag, und wenn der Wind zunimmt«, er betrachtete den rötlichen Himmel, »und das Wetter wirklich schlecht wird, können wir dort Schutz suchen. Die Biskaya möchte ich nicht bei schlechtem Wetter durchqueren, wenn ich es vermeiden kann.«
    Nachdem Murchad nun die angelsächsischen Seeräuber erfolgreich abgehängt hatte, war er anscheinend wieder in bester Laune.
    »Halt sie auf Kurs, Gurvan. Ich geh zum Frühstück. Schwester Fidelma, würdest du mich dazu in meine Kajüte begleiten?«
    Fidelma bedankte sich für die ungewöhnliche Einladung, und Murchad ließ Wenbrit ausrichten, er solle das Frühstück für beide in seine Kajüte bringen.
    Es war viel angenehmer, mit Murchad zu frühstücken als mit den anderen Pilgern, stellte Fidelma fest, besonders nach den Spannungen der letzten vierundzwanzig Stunden. Murchad sprach das Thema an, das ihnen beiden am wichtigsten war.
    »Nun, was hast du über den Tod dieser Frau – Muirgel – in Erfahrung bringen können?«
    Fidelma ließ sich auf einem der zwei Stühle nieder, die zu beiden Seiten des kleinen Holztisches in Murchads Kajüte eingeklemmt standen. Der Kapitän holte eine Flasche und zwei Tonbecher aus dem Schrank.
    »Corma« erklärte er, als er eingoß. »Das hält die Morgenkälte ab.«
    Normalerweise wäre Fidelma nie auf die Idee gekommen, gleich am Morgen so ein kräftiges Getränk zu genießen. Doch der Tag war kühl, und sie fröstelte. Sie nahm den Becher und nippte an der feurigen Flüssigkeit, ließ sie sich auf der Zunge verteilen und befeuchtete damit die Lippen. Sie hüstelte.
    »Ich habe mit allen aus der Pilgergruppe gesprochen, Murchad«, antwortete sie. »Ich habe niemandem gesagt, daß wir den Verdacht hegen, sie sei nicht einfach über Bord gespült worden. Interessanterweise vermuten jedoch mindestens zwei Leute, daß sie ermordet wurde.«
    »Und?« fragte Murchad gespannt.
    »Es gibt keine einfache Lösung …«
    Es wurde angeklopft, und Wenbrit kam herein. Er trug ein Tablett mit gekochtem Fleisch, Käse und Obst sowie Zwieback.
    Er lächelte Fidelma an.
    »Bruder Cian hat gefragt, wo du bist. Ich hab ihm gesagt, du frühstückst mit dem Kapitän. Das war ihm offenbar gar nicht recht.«
    Fidelma gab keine Antwort. Es war ihr gleich, ob Cian sich nach ihr erkundigte.
    »Hast du ihnen erklärt, daß wir dem Seeräuber entkommen sind, Junge?« fragte Murchad.
    Wenbrit nickte.
    »Das interessierte nur wenige von ihnen«, antwortete er. »Wenn die Angelsachsen uns erwischt hätten, hätten sie sich mit Sicherheit dafür interessieren müssen.«
    Er wandte sich zur Tür, dann zögerte er.
    »Wolltest du noch was sagen?« knurrte Murchad, der den Jungen offensichtlich auch ohne viele Worte verstand.
    Wenbrit drehte sich unsicher herum.
    »Nichts

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