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080 - Am Tor zur Hölle

080 - Am Tor zur Hölle

Titel: 080 - Am Tor zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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an ihm vorbei und muß mich wohl auch durch das Höllentor gespült haben. Ich verlor das Bewußtsein, und als ich wieder zu mir kam, irrte ich wie ein Geistesgestörter durch London. Wie ich dorthin gelangt bin, weiß ich nicht. Diese Lücke läßt sich einfach nicht schließen.«
    »Hauptsache, Sie blieben nicht auf der Strecke«, sagte ich und zog meine Beine an. Natürlich war ich froh darüber, daß Peckinpah die Flucht gelungen war - wer weiß, ob wir sonst jemals wieder von ihm gehört hätten. Nur - er hatte zuviel Glück dabei gehabt. Irgend etwas, das sagte mir mein sechster Sinn, stimmte da nicht. Aber das ließ ich mir natürlich nicht anmerken.
    »Es wird Zeit, daß wir weitergehen.« Ich erhob mich.
    »Lange genug gefaulenzt« sagte der Industrielle und stand ebenfalls auf. »Hoffentlich stoßen wir bald auf ein Höllentor.« Er schüttelte seine Beine. »Sie fragen mich gar nicht, wie es mir geht.«
    »Wie geht es Ihnen, Partner?«
    Peckinpah winkte ab. »Ach, fragen Sie lieber nicht.«
    Ich grinste und wollte ihm schon freundschaftlich auf die Schulter klopfen, aber ich führte die Bewegung nicht zu Ende.
    Plötzlich erklang über uns ein pfeifendes, helles Geräusch. Und dann erblickte ich einen fliegenden Teufel!
    ***
    Sie hatten nicht zufällig dieselbe Richtung eingeschlagen wie wir. Sie waren hinter uns her gewesen, und nun griffen sie an. Der fliegende Teufel hatte einen nackten Oberkörper. Schwarzes Haar wucherte auf seiner Brust. Es hatte den Anschein, als würde er eine dicke Pelzhose tragen, und er hatte Ziegenhörner und einen Pferdefuß.
    Breit waren seine ledernen Flügel ausgespannt, doch nur noch für einen Augenblick, dann faltete er sie zusammen, und sie verschwanden hinter seinem Rücken.
    An seinem vorspringenden Kinn zitterte ein langer dünner Bart, und seine Augen glichen glühenden Kohlen.
    Er war nur eine Sekunde allein, dann setzte ein zweiter Teufel neben ihm auf.
    Und ein dritter Höllengeselle segelte herbei.
    »Wird Zeit, daß wir von hier verschwinden, Partner«, zischte ich.
    »Drei Teufel. Wo sind die anderen?«
    »Das will ich gar nicht wissen«, sagte ich und schob Peckinpah vor mir her.
    Ein Schatten fiel auf uns, und im nächsten Moment schrie Tucker Peckinpah auf. Plötzlich waren alle sieben Teufel da, und schon ging es rund.
    Ich riß meinen Colt Diamondback heraus, doch die geflügelten Teufel ließen nicht zu, daß ich sie mit geweihtem Silber beschoß. Sie sorgten für eine Hemmung des Mechanismus. Ihre kalte Höllenkraft explodierte in meiner Hand, und beinahe wäre mir der Revolver entfallen.
    Blitzschnell stieß ich die Waffe in die Halfter und holte wieder den magischen Flammenwerfer heraus. Natürlich versuchten die Teufel auch das Feuerzeug unbrauchbar zu machen, doch das verhinderten die kabbalistischen Zeichen und die eingravierten weißmagischen Formeln.
    Die Feuerlohe stieg hoch, und ich griff die geflügelten Feinde an.
    Sie rissen Tucker Peckinpah von mir fort. Ich hatte den Eindruck, als ginge es ihnen überhaupt nur um ihn.
    »Tony!« schrie der Industrielle.
    Vier Teufel zerrten ihn hinter einen Felsen. Drei Teufel hinderten mich daran, ihm zu folgen. Sie waren verdammt flink. Mein Flammenstrahl verfehlte sie immer wieder, doch ich stach weiterhin unermüdlich auf sie ein.
    Manchmal schnellten sie zwei Meter; hoch und ließen mich ins Leere laufen. Dann wiederum nahmen sie Einfluß auf den Boden. Ich trat in tiefe Risse und hatte Mühe, nicht zu stürzen.
    Sie schlugen auf mich ein, zumeist, wenn sie hinter mir waren und ich sie nicht sehen konnte. Wenn ich dann herumwirbelte, flogen sie hoch und brachten sich vor dem magischen Feuer in Sicherheit.
    Ich hörte wieder Tucker Peckinpah meinen Namen rufen. Ich war seine einzige Hoffnung. Verdammt noch mal, und sie ließen mich nicht zu ihm. Ich befürchtete das Schlimmste für meinen Freund und Partner.
    Würden die vier Teufel ihm das Herz aus der Brust reißen? Oder auf welche andere grausame Weise würden sie ihn töten? Daß sie ihn umbringen würden, glaubte ich zu wissen.
    Aber es durfte nicht sein. So viele Gefahren hatte Peckinpah überstanden - sollte er nun sterben? Nein! Nein! Und nochmals nein! schrie es in mir, und ich kämpfte beherzter, wilder.
    Ich hatte den süßlichen Geschmack von Blut im Mund. Ein Faustschlag hatte meine Lippe getroffen, und der nächste Treffer erwischte mich voll auf der Nase.
    Sterne zerbarsten vor meinen Augen. Für Sekunden war ich blind, aber ich ließ

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