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080 - Am Tor zur Hölle

080 - Am Tor zur Hölle

Titel: 080 - Am Tor zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Zukunft haben!«
    »Ich bin davon sogar überzeugt«, gab ich zurück.
    »Sie Träumer! Sie Fantast! Wir sind erledigt! Kanutto schickt uns in die Hölle! Ich komme dorthin zurück, wo ich schon einmal war. All die schrecklichen Dinge werden sich wiederholen, und es wird noch schlimmer werden als beim erstenmal. Ich werde das nicht noch mal durchstehen.«
    Ich versuchte ihn weiter zu beruhigen. Er stöhnte und jammerte, er bekäme nicht genug Luft.
    »Sie können besser atmen, wenn Sie Ihre Angst in den Griff bekommen«, sagte ich.
    Etwas nahm Einfluß auf den Raum, in dem wir uns befanden. Kanuttos Magie. Ganz klar, was sonst?
    Die schwarze Kraft zerstörte alles rings um uns. Sie wirkte wie hochkonzentrierte Schwefelsäure. Ich beobachtete, wie die Möbel davon angegriffen und zersetzt wurden. Sie lösten sich langsam auf, und die Zerstörung ging weiter. Sie ging auf die Wände über, fraß sich durch Boden und Decke.
    Bald umgab uns nichts mehr.
    Da war nur noch eine fremde, merkwürdige Leere. So weit das Auge reichte, war nichts. Kanutto mußte Tucker Peckinpah und mich aus unserer Zeit herausgeschält haben. Wir schienen nirgendwo mehr hinzugehören, waren Entwurzelte auf dem Weg nach.
    Ja, wohin eigentlich? Ging es mit uns tatsächlich geradewegs in die Hölle?
    ***
    Mr. Silver tauchte ein in den gläsernen Nebel. Gewöhnlicher Nebel besteht aus unzähligen winzigen Wassertröpfchen. Hier handelte es sich um fast mikroskopisch kleine Glaskügelchen, und deshalb spürte der Ex-Dämon beim Eintauchen auch keine Nässe. Dieser Nebel war völlig trocken.
    Der Ex-Dämon streckte die Hände vor. Sehen konnte er nichts. Er hoffte aber, Roxane zu berühren. Doch seine Finger faßten ins Leere.
    Kanutto war nicht mehr da. Der Exekutor der Hölle hatte sich aus der Zeit fallen lassen, und Mr. Silver machte diesen Sturz durch den gläsernen Nebel mit. Der Ex-Dämon merkte, daß er Grenzen überschritt, und er spürte, daß Kanutto noch nahe war.
    Sehen konnte er den Exekutor nach wie vor nicht, aber er merkte ganz deutlich, daß er sich auf ihn zubewegte. Mr. Silver versuchte diesen Vorgang zu beschleunigen.
    Oben und unten gab es nicht mehr. Überall war oben, überall war unten. Wie im Weltall. Es gab keine Widerstände, keine Anziehungskraft. Der Ex-Dämon trudelte und purzelte durch diesen ungewöhnlichen Nebelschlauch.
    Es mußte sich um eine Höllenstraße handeln, doch Kanutto sollte deren Ende nicht erreichen. Jedenfalls nicht mit Roxane. Mr. Silver hoffte, daß Kanutto von seinem Siegestaumel so sehr überwältigt war, daß ihm der Verfolger nicht auffiel.
    Der Ex-Dämon sah plötzlich vor sich eine schlanke Hand.
    Roxanes Hand!
    Er wußte, daß es die Hand seiner Freundin war. Unter Tausenden von Händen hätte er sie auf Anhieb erkannt. Er griff blitzschnell zu, und die Hexe aus dem Jenseits klammerte sich an ihn. Mr. Silver stieß seine Abwehrmagie in den Arm der Hexe. Seine Kraft verteilte sich blitzartig in ihrem Körper. Sie bäumte sich wie unter einem heftigen Elektroschock auf und hatte endlich die Kraft, die sie brauchte, um sich von Kanutto loszureißen.
    Sie wirbelte durch den Nebel auf Mr. Silver zu. Er zerrte sie zur Seite und ließ zwei Feuerlanzen aus den Augen rasen. Wo sich Kanutto befand, wußte der Hüne nicht. Er konnte nur raten und hoffen, daß sein Feuerblick den Gegner tödlich traf.
    Aus dem gläsernen Nebel gellte im nächsten Moment ein langgezogener Schrei, und dann fegte eine heftige Druckwelle heran. Sie erfaßte Mr. Silver und Roxane und stieß sie aus dem Nebelschlauch, der hinter ihnen in sich zusammenfiel.
    War Kanutto vernichtet? Mr. Silver wußte es nicht. Er war froh, sich Roxane wiedergeholt zu haben. Das war ihm das Wichtigste. Er hatte sie zum Glück nicht noch einmal verloren.
    ***
    Die Falle, in der Peckinpah steckte, näherte sich der meinen. Irgend etwas ließ die Glasflächen miteinander verschmelzen. Vielleicht handelt es sich auch um ein organisches Glas, das beliebige Verbindungen eingehen konnte. Glas, das lebte, in dem die Kraft der Hölle steckte.
    Ich hatte plötzlich Tucker Peckinpah neben mir, und wir rasten durch diese Unendlichkeit aus Nichts, einem verhängnisvollen Schicksal entgegen.
    Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht, sagt man. Ich hatte mein Schicksal sehr oft herausgefordert. Daß das irgendwann einmal schiefgehen mußte, war eigentlich vorherzusehen.
    Aber ich verbiß mich in die Hoffnung, daß sich mir doch irgendeine Chance bieten

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