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080 - Am Tor zur Hölle

080 - Am Tor zur Hölle

Titel: 080 - Am Tor zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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zerschmetterten Spiegelgestalten fielen in sich zusammen, wurden aber sofort durch neue ersetzt.
    Roxane wurde von mehreren Händen gepackt. Sie stieß einen wütenden Schrei aus und aktivierte ihre Hexenkräfte. Ein leuchtendes Knistern zuckte über ihren Körper, und die Hände mußten sie loslassen, doch sie griffen gleich wieder zu. Es kam zu einer neuerlichen magischen Entladung, und Roxane fuhr zornig herum. Da erwischten zwei Hände ihr rechtes Bein. Sie verlor das Gleichgewicht und stürzte den Spiegelwesen entgegen.
    Doch sie fiel nicht gegen die Gestalten, denn diese wichen blitzartig zur Seite. Roxanes Fall wurde nicht gebremst. Sie stürzte hinter die Wesen, deren Reihe sich sofort wieder schloß.
    Mr. Silver sah sie nicht mehr, und das brachte ihn aus der Fassung. Es passierte selten, daß er die Beherrschung verlor. Zumeist vermochte er über den Dingen zu stehen und überlegt zu agieren, doch auch er hatte seinen wunden Punkt, und der hieß… Roxane.
    Was Kanutto getan hatte, schrie nach Strafe!
    Es kam für den Hünen nicht mehr in Frage, das Leben des Exekutors zu schonen. Jetzt kämpfte der Ex-Dämon mit voller Kraft.
    Er drehte sich, trat gegen die Spiegelwesen, hämmerte sie mit seinen Silberfäusten auseinander, zerstörte sie mit magischen Schockwellen. Er vernichtete die Spiegelgestalten schneller als sie neu entstehen konnten.
    Aber sie schirmten Roxane ab. Er konnte die Hexe aus dem Jenseits nicht sehen.
    Die weiße Hexe richtete sich gleich nach dem Sturz auf und erblickte Kanutto. Nicht eines dieser Spiegelwesen, sondern den echten Exekutor, in der Gestalt des Penners. Seine magische Attacke folgte sogleich.
    Roxane fühlte sich von unsichtbaren Pfeilen durchbohrt - an mehreren Stellen. Das war so schmerzhaft, daß sie aufschrie, und diesen Schrei vernahm Mr. Silver. Daraufhin hakte es bei dem Ex-Dämon völlig aus. Wie ein Berserker walzte er die Spiegelfeinde nieder.
    Indessen wurde Roxane von einem starken Sog gepackt. Sie war geschwächt, reagierte zu langsam, wußte, daß sie Kanutto jetzt hätte hart attackieren müssen, aber sie schaffte es nicht einmal, sich diesem Sog zu entziehen, geschweige dann, den Exekutor der Hölle anzugreifen.
    Ihr langes schwarzes Haar wehte über ihre Augen. Sie konnte kaum noch etwas sehen. Kanuttos grinsendes Gesicht verschwand hinter diesem flatternden Haarschleier, während sie sich immer schneller auf ihn zubewegte.
    Mr. Silver zerstörte die letzten Spiegelwesen. Als sie klirrend zu Boden fielen und sich auflösten, sah er Kanutto wieder. Aber er konnte den Exekutor der Hölle mit keinem vernichtenden Schlag mehr treffen, denn der Kerl hatte Roxane in seiner Gewalt.
    »Laß sie los!« knurrte der Hüne kehlig. »Oder bist du zu feige, um die Sache mit mir auszutragen? Hast du es nötig, dich hinter Roxane zu verstecken?«
    »Du hast Angst um die Hexe«, höhnte Kanutto. »Mr. Silver, der unerschrockene Kämpfer, Sieger vieler Schlachten, ist auf einmal winzig klein. Du siehst in diesem Moment noch jämmerlicher aus als der Penner, in dem ich mich befinde.«
    Roxane klebte an Ted Long. Der Mann brauchte sie nicht festzuhalten.
    Sie schaffte es nicht, sich von ihm zu lösen, dafür sorgte Kanuttos starke Magie, die sie auch laufend schwächte. Erst wenn dieser Kontakt nicht mehr bestand, konnte sich die weiße Hexe wieder erholen.
    »Gib Roxane frei!« verlangte der Ex-Dämon bebend vor Wut.
    »Du hast nichts zu fordern!« herrschte ihn Kanutto an. »Du hast dich nur noch zu fügen.«
    »Na schön, ich füge mich«, knirschte Mr. Silver. »Ich werde tun, was du sagst, wenn du Roxane freiläßt.«
    »Nein«, stöhnte die weiße Hexe. »Silver, das darfst du nicht.«
    »Sei bitte still, Roxane.«
    »Ich will lieber sterben, als daß du zu Kanuttos Sklaven wirst!«
    »Sie hat sehr viel Mut, deine Freundin«, höhnte Kanutto weiter.
    »Sie weiß nicht, wie qualvoll es sein kann, von mir getötet zu werden.«
    Mr. Silver blickte den Exekutor der Hölle resignierend an. »Sag, was du willst.«
    »Ihr habt mich unterschätzt!«
    »Ja, das gebe ich zu. Du bist gefährlicher und gerissener, als ich dachte.«
    »Ich werde dir verraten, was ich vorhabe!« tönte Kanutto. »Ich werde mich zurückziehen, und Roxane nehme ich mit.«
    »Wohin willst du mit ihr?« fragte der Ex-Dämon betroffen.
    »In die Hölle.«
    »Ich werde dir folgen. Nirgendwo bist du vor mir sicher, Kanutto, und wenn du Roxane auch nur ein Haar krümmst, bist du dran.«
    »Große Töne spuckt

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