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080 - Befehle aus dem Jenseits

080 - Befehle aus dem Jenseits

Titel: 080 - Befehle aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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einzuspannen gedachte, so konnte er das nicht klar heraus sagen.
    „Ich wußte, daß Sie hier von Bord gehen würden, Dorian."
    Ich runzelte erstaunt die Brauen. Das Benehmen des Russen wurde immer mysteriöser. Was wußte er noch alles von mir? Er hatte unmöglich erfahren können, daß mich Trevor Sullivan nach London gebeten hatte.
    „Arbeiten Sie seit neuestem im Westen, Kiwibin?“
    „Nein, Brüderchen. Nur, wenn es die Situation erfordert."
    Ich kniff die Augen zusammen. Mir war ein Gedanke gekommen. Ich erinnerte mich an ein früheres Zusammentreffen. Kiwibin, der für eine Unterabteilung des russischen Geheimdienstes KGB arbeitete, war ein Spezialist auf dem Gebiet des Okkulten. Seine Erfolge hatten ihn zu einem Geheimtip innerhalb der sowjetischen Parteibürokratie werden lassen. Er besaß Sondervollmachten, von denen jeder KGB-Bedienstete träumte. Damals hatte Kiwibin mich gewaltsam nach Novornaja verschleppt, wo ein dämonischer Wijsch sein Unwesen trieb.
    „Haben Sie etwas mit dem Funkspruch zu tun?" fragte ich geradeheraus.
    Kiwibin grinste übers ganze Gesicht, doch der Blick seiner Augen blieb kalt. Ungerührt knickte er das Pappmundstück seiner Kapek ein und schob sie sich zwischen die Lippen. „Sie brauchen nicht nach London zu fliegen."
    „Dachte ich mir fast schon, als Sie aufkreuzten, Kiwibin."
    Er steckte sich die Zigarette an und inhalierte tief. Mir wurde fast übel von dem Gestank.
    „Dann verstehen wir uns ja. Ich hoffe, Sie nehmen es mir nicht übel, wenn ich Sie auf diese Weise zu einem dringenden Gespräch von Bord hole. Es wäre fraglich gewesen, ob Sie auf meine freundliche Einladung hin gekommen wären."
    „Sofort anhalten!" rief ich und beugte mich zum Taxifahrer vor.
    Der blickte jedoch stur geradeaus und beschleunigte sein Tempo sogar noch.
    „Was versprechen Sie sich davon, Kiwibin?"
    Kiwibin machte ein bekümmertes Gesicht. Er reagierte wie ein trotziges Kind, dem ein Wunsch abgeschlagen wurde. „Ich hatte so sehr gehofft, daß wir uns verstehen würden."
    „Sagen Sie mir erst, um was es geht!"
    Kiwibin hob die Schultern. Er schnippte die Zigarette aus dem Seitenfenster und sah mich bedauernd an.
    „Das kann ich Ihnen nur an Ort und Stelle erklären. Auf dem Flugplatz steht eine Maschine des sowjetischen Fernsehens bereit. Das Team reist in einer Stunde ab. Die Aufnahmen über die italienischen Fischereibetriebe sind bereits abgeschlossen. Sie werden mitfliegen, Dorian. Ein Mann mit Ihrem Aussehen bleibt in Cagliari zurück. Sie sehen, ich habe wieder einmal an alles gedacht."
    Der Taxifahrer tat, als hätte er nichts mitbekommen. Ich nahm an, daß er zu Kiwibins Leuten gehörte. Wir sprachen russisch miteinander. Da ich einmal als Auslandskorrespondent der englischen Zeitung „News of the World" in Moskau recherchiert hatte und Russisch sprach, bereitete die Verständigung keinerlei Schwierigkeiten.
    „Sie haben nicht an alles gedacht, Kiwibin. So long, Genosse! Hier ist für mich Endstation."
    Ich wollte den Wagenschlag aufreißen, doch ich hatte mich kaum herumgedreht, als ich den scharfen Stich einer Injektionsnadel im Genick spürte.
    „Verdammt, Kiwibin! Damit kommen Sie nicht durch."
    Mir wurde fast schwarz vor Augen. Die Welt begann sich in einem höllischen Reigen um mich herum zu drehen. Dennoch verlor ich das Bewußtsein nicht. Kiwibins Stimme schien aus weiter Ferne zu kommen. Ich spürte, wie er meine Taschen durchsuchte. Schließlich hatte er gefunden, was er suchte: meine Ausweispapiere. Er tauschte sie gegen die mitgebrachten Unterlagen aus.
    Ich wollte mich gegen die Behandlung wehren, doch obwohl mein Geist wach war, besaß ich keine Macht über meine Arme und Beine; ich war wie gelähmt.
    „Ein neues Nervengift, Genosse Dämonenkiller. Wirkt ganz ausgezeichnet. Sie brauchen keine Angst zu haben. Spätestens in Moskau ist die Wirkung verflogen. Sie fühlen sich dann wach und ausgeruht. Und was noch viel wichtiger ist: Sie werden kräftig für die geplante Unternehmung sein." Kiwibin lachte laut und schnalzte dem Taxifahrer zu. Der Sarde riß den Wagen herum und raste auf eine Hauswand zu. Ich wollte mich instinktiv ducken, doch mein Körper gehorchte mir nicht mehr. Es gab einen mörderischen Aufprall. Der Fahrer und Kiwibin fingen den Stoß mit den Armen ab; ich prallte gegen das Seitenfenster. Trotz des Giftes, das in meinen Adern kreiste, empfand ich einen stechenden Schmerz.
    „Eine kleine Vorsichtsmaßnahme", murmelte Kiwibin.
    Der

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