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080 - Befehle aus dem Jenseits

080 - Befehle aus dem Jenseits

Titel: 080 - Befehle aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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fernhalten sollten. Hätten ihn die Kosaken nicht mit ihren Gewehren in Schach gehalten, er wäre in einem der vielen Seitengänge verschwunden.
    Der Pope stand hochaufgerichtet da. Sein schwarzes Gewand reichte bis auf seine Füße herab. Sein eisgrauer Bart war gekräuselt und über den Lippen vom Rauchen gelblich verfärbt. Er schwenkte das Glöckchen. Der Geruch nach verbrennendem Weihrauch breitete sich aus.
    Jetzt kam ein kleiner Meßdiener herbei. Er trug eine Ikone auf den Händen und gab sie dem Popen. Etwas weiter hinten hatten sich Vertreter der Dorfgemeinschaft versammelt. Sie achteten darauf, daß sie einen gebührenden Sicherheitsabstand zu dem Delinquenten einhielten. Rechts hatten Handwerker ein Loch ausgehoben. Mehrere Ketten lagen auf dem Boden. Die Spaten steckten zwischen den Mauerquadern. Das Loch war mindestens fünf Meter tief. Ganz unten stand ein uralter Sarkophag.
    „Das weltliche Gericht hat dich zum Tode verurteilt, Hexenmeister."
    Die versammelten Dorfbewohner unterbrachen den Popen und riefen die Heiligen an. Dann sprach der Pope weiter. Sein Meßdiener schwenkte den Weihrauchbehälter.
    „Du hast deine Strafe verdient. Heute soll dein schrecklicher Name zum letztenmal genannt werden." Der Pope hielt inne. Er rang nach Atem. Sein weißes Gesicht glänzte vor Schweiß. „Afanasjewitsch Gorgol - du hast deine Brüder durch Hexerei ins Verderben gestürzt. Du wolltest dich nicht damit zufriedengeben, daß der Tod das letzte aller Dinge ist. Du hast das Vieh verhext. Du hast unschuldige Menschen auf den Scheiterhaufen gebracht. Du hast dich vor Gott und der Natur versündigt."
    Afanasjewitsch Gorgol lachte den Geistlichen aus. Er schrie beleidigende Obszönitäten und gebärdete sich wie ein Wilder. Seine Augen versprühten ein fanatisches Feuer, und je mehr sich die versammelten Dorfbewohner duckten, desto wilder führte er sich auf.
    „Ich verfluche Euch! Im Namen des Fürsten der Finsternis, ich verfluche Euch! Möge der Same des Bösen fortan Euer Geschlecht verderben. Ihr habt mich nicht umsonst in diese Gruft geschleppt. Ihr wißt, daß ich Macht über Euch besitze. Deshalb fürchtet Ihr mich. Das ist gut so. Ihr werdet entsetzlich leiden. Eure Nachkommen werden leiden..."
    Weiter kam der Tobsüchtige nicht. Ein Kolbenschlag streckte ihn nieder.
    „Das reicht, Hexenmeister." „Tötet ihn!" schrien einige Dorfbewohner. „Tötet ihn, bevor sein Fluch wirksam werden kann!"
    Der Kosake schüttelte den Kopf. „Es wird alles so ablaufen, wie es das Gericht beschlossen hat. Bleibt auf euren Plätzen und rührt euch nicht!"
    Der Geistliche hob die Ikone hoch und klappte die seitlichen Abdeckungen auf. Das Bild stellte den heiligen Georg dar, wie er den Drachen tötete. Der mit feinen Goldplättchen belegte Untergrund blitzte im Licht der Fackeln auf.
    Als der Gefangene das heilige Bild sah, krümmte er sich wie unter entsetzlichen Schmerzen zusammen. Er wollte mit den Händen die Augen bedecken, doch die Bewaffneten hielten ihn fest. Er wand seinen Kopf hin und her, wollte die Augen schließen, doch der Glanz des Goldes verfolgte ihn bis in sein Innerstes hinein.
    „Nein! Verschont mich mit diesem Anblick!"
    Die Kosaken lachten höhnisch auf. „Der Böse in dir erträgt das Bild wohl nicht? Spürst du schon die Qualen des Fegefeuers?"
    Afanasjewitsch Gorgol heulte auf. Er schien nicht mehr wahrzunehmen, wie ihn die Kosaken in das Loch zerrten. Sie warfen ihn einfach auf den Rücken und preßten seine Handgelenke mit den Gewehrkolben auf den Boden. Währenddessen quetschte ein anderer seine Fußgelenke in die vorbereiteten Eisenringe. Die Schlösser schnappten zu.
    „Leiste Abbitte!" forderte der Pope und streckte die Ikone tief in die Grube. „Sage dich vom Satan los! Erflehe die Gerechtigkeit der Gemeinde! Bereue! Tue Buße!"
    Die Männer arbeiteten hastig und keuchend.
    Der Kosakenführer schleuderte die schwere Kette in das Loch. Einer fing sie auf und befestigte ein Ende am Eisenring zur Linken des Gefangenen. Dann nickte er seinem Gehilfen ernst zu.
    „Es ist soweit!"
    Zu zweit preßten sie den Kopf Gorgols nach unten. Sie mußten alle Kraft aufwenden, denn der Hexenmeister entwickelte teuflische Energien.
    „Ich erinnere mich an alle. Ich vergesse keinen von euch!"
    Die Kosaken hielten erschrocken inne. Die Furcht vor dem Fluch des Schamanen lähmte sie. Sie blickten den Popen ratlos an. Doch der Geistliche sorgte dafür, daß der Delinquent jeglichen Widerstand aufgab. Er

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